Abgenommen (oder: der Klon) – Sommerhose aus Leinen

Abgenommen (oder: der Klon) – Sommerhose aus Leinen

13. September 2017 5 Von FrauSonnenburg

Nein, nein, nicht ich habe abgenommen.
Aber eine meiner Lieblings-Sommerhosen war verschlissen. Und da Hosen kaufen für mich ein noch größeres Gräuel ist als Hosen nähen, habe ich die alte Hose auseinandergeschnitten und den Schnitt – genau! – abgenommen.

Meine Nähfreundinnen zweifelten etwas und staunten: „Das geht?“
Ja, das geht. Zumindest, wenn man ein Guerilla-Näher ist wie ich.
Weißes Leinen mit Stretch-Anteil hatte ich, der Stoffdiät zum Trotz, schon im Frühjahr gekauft. Ende Juni erfolgte dann beherzt der Zuschnitt.

Zwar gibt es keine Anleitung zum Schnitt, aber mit ein bisschen Erfahrung und der intakten Hosenhälfte zum Gucken, wie es am Ende aussehen soll, war das Ganze kein Problem.

Die Taschenkonstruktion fand ich bei der Kaufhose ganz interessant, das Taschenfutter ist vorn in der Reißverschlussnaht mitgefasst. Das macht die Taschen schön geräumig.

Den Bund habe ich wieder mit Schrägband versäubert – ich mag den sauberen Look, der sich daraus ergibt. Schrägband und Knöpfe hatte ich in meinem Lager vorrätig, ebenso den Reißverschluss und den Stoff für den inneren Bund und die Taschenbeutel. Ein bisschen was an Reststoffen wurde also doch verbraucht.
Durch den Stretchanteil im Stoff saß die Hose sehr locker, daher habe ich vorne Abnäher eingebaut.

Merkwürdigerweise war die Hose am Ende trotz einiger cm Zugabe ein bisschen kurz. So habe ich den Saum ebenfalls mit Schrägband versäubert. Wenn ich das Modell also noch einmal nähe, muss ich darauf achten, mindestens 10 cm an Länge zuzugeben.


Und so ist sie nun fertig, meine neue Sommerhose. Viel Gelegenheit, sie zu tragen, gab es in diesem nicht vorhandenen Sommer leider nicht. Vielleicht gibt es einen goldenen Herbst, dass ich sie noch einmal tragen kann.

Die Gürtelschlaufen werde ich noch einmal ändern. Aktuell sind sie gemacht für einen ganz schmalen Gürtel. Der funktioniert bei mir allerdings nur bei Hosen, die etwas höher in der Taille sitzen. Ich habe noch einen schönen breiten Gürtel, der besser passen dürfte. Eventuell werde ich auch hinten noch ein bisschen Weite wegnehmen. Das aber alles vermutlich erst im nächsten Sommer.
Grundsätzlich aber bin ich mit dieser „Guerilla-Hose“ sehr zufrieden. Das Nähen war einfach, trotz der Details, und sie trägt sich sehr bequem. 

Bilanz für die Stoffdiät: 2 m weißes Stretchleinen, einige Reste an weißem Voile.

Und ihr lieben Mitstreiterinnen beim MeMadeMittwoch? Näht ihr schon für den Herbst, oder zeigt ihr noch Sommergarderobe?