
Auf geht’s zur Wolldiät 2021
Auf geht’s zur Wolldiät 2021 – herzlich Willkommen! Ja, es geht hier weiter, auch wenn es im letzten Jahr zu diesem Thema hier ziemlich ruhig war.
Das liegt NICHT daran,
- dass ich die Wolldiät für mich beendet hätte,
- dass ich nicht gestrickt hätte im letzten Jahr
- oder dass ich keine Wolle gekauft hätte.
🙂
Im Jahresrückblick habe ich es schon erwähnt – im letzten Jahr hatte ich neben einer Kreativitätsblockade auch eine Blog-Blockade („Blogade“?) und so ein generelles Gefühl von „Brei“ im Hirn. Mit Brei im Hirn lassen sich aber weder Ziele entschieden verfolgen noch motivierende Blogposts verfassen. Das soll in 2021 anders werden!
Da der Januar laut Days of the Year der Monat der Kreativität, des Lebens in Balance und des Hobbies ist, gleichzeitig aber viele gerade zum Jahresbeginn das Bedürfnis nach Entrümpeln und Abwerfen von Ballast haben, geht es hier in eine neue Runde der Wolldiät. Wir entrümpeln sozusagen auf Hobby-Ebene für ein kreatives neues Jahr ohne Ballast.
Wolldiät – wie fange ich’s an?
In meiner Facebook-Gruppe zur Wolldiät bekam ich Ende des Jahres öfter die Frage „Ohje, ich habe soooo viel Wolle im Stash. Wie soll ich das jemals in den Griff bekommen?“
Da versuche ich gern, mit Rat und Tat zu helfen. In diesem Blogpost zeige ich dir die ersten drei Schritte.
Wie bei jeder Diät ist der beste Ratschlag der: Nicht zaudern! Einfach anfangen!
Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Und dann folgen nach und nach weitere Schritte zum Erfolg.
1. Stash erfassen – Ist-Bestand ermitteln

Bei der Abnehmdiät ist der erste Schritt: Ein Schritt auf die Waage. Bei der Wolldiät ist der erste Schritt: Den Stash erfassen. Nimm dir dazu Zeit, einen Block und einen Stift, und katalogisiere deinen vollständigen (!) Vorrat an Garnen. Wenn du bei Ravelry bist, kannst du das auch digital erledigen und alles Garn fotografieren und den entsprechenden Eintrag mit Fotos versehen. Künftigen Strickprojekten kannst du dann Garn aus deinem Stash zuordnen – ich finde das sehr bequem. Wenn du aber (zunächst einmal) „per Hand“ anfangen willst: Auch gut! Hauptsache, du startest.
Dabei reicht es im Prinzip, wenn Du folgende Punkte notierst:
- Marke + Garn
- Lauflänge
- Anzahl der Knäuel
- Summe von Lauflänge je Knäuel x Anzahl der Knäuel (ergibt die Gesamtmeterzahl je Garn und damit die Gesamtmeterzahl in Deinem Stash)
- Gewicht je Knäuel
- Anzahl der Knäule
- Summe von Gewicht je Knäuel x Anzahl je Knäuel (Gesamtgewicht je Garn und damit das Gesamtgewicht Deines Stashs)
Je nach Geschmack kannst du auch noch die Farbe, die „Garnstärke“ (also Lace, Fingering, Sport usw.) , Ort und Datum des Kaufs oder die Nadelstärke ergänzen.
Wichtig ist – auch wie bei jeder Diät: Sei ehrlich und beschwindele dich nicht selbst. Sonst wird das nix mit dem Erfolg!
2. Ergebnis auswerten

Nun hast du die wichtigsten Daten zusammen: Nämlich wie viel Garn tatsächlich bei dir lagert.
Wie viel ist es bei Dir? Und was bedeutet das Ergebnis für Dich?
Meine Statistik für 2020 sieht wie folgt aus:
- Bei mir sind es (Stand Ende Dezember 2020) etwa 25.000 m. Also 25 km. Mehr als halb um den Äquator.
- Ich habe 25 Strickprojekte beendet, darunter 5 Modellstricks und 8 eigene Designs.
- Dafür habe ich 17.000 m Garn verstrickt. Ca. 14.800 m sind in diesem Jahr zu meinem Garnvorrat dazugekommen.
Bei meiner ersten Bestandsaufnahme Ende 2017 waren es 16 km. Ich bin also nicht wirklich „leichter“ geworden über die Jahre. Aber das ist kein Grund zur Entmutigung:
Denn dank meiner stetigen Buchführung weiß ich heute ganz genau
- Welche Garne bei mir lagern (Farbe, Garnstärke)
- Wie viel Garn ich in einem Jahr verstricke (und für wie lange mein Vorrat also rein rechnerisch reicht)
- Was daraus werden soll (ich habe zumindest einen Plan – aber Pläne können sich natürlich ändern und das darf auch so sein)
- Wenn sich Pläne ändern weiß ich, ob ich die über die nötige Menge verfüge, oder ob ich etwas nachkaufen müsste. Das bedeutet, ich kann zielgerichtet kaufen und bin so gewappnet gegen Wollkäufe aus „Wollverarmungsangst“.
Mit diesem Wissen hat sich bei mir über die Jahre ein entspanntes Verhältnis zu meinem Stash eingestellt – aber auch die Erkenntnis, dass kein Schlendrian in der Buchführung einziehen darf, denn sonst geraten die Dinge wieder außer Kontrolle. Wie bei jeder anderen Diät eben auch.
3. Ziele setzen

Keine Diät ohne Ziel!
Überlege Dir genau, was Du mit der Wolldiät erreichen willst, und formuliere diese Ziele. Achte dabei, dass sie SMART sind, also Sinnvoll, Messbar, Akzeptiert, Realistisch und Terminiert.
Das bedeutet: Mach dir keine Illusionen. Geh in kleinen Schritten, die du erreichen kannst, denn sonst verlierst du die Lust und die Motivation.
Mögliche Ziele könnten sein:
- Generell den Bestand um eine bestimmte Anzahl an Metern oder Gramm zu reduzieren, und zwar innerhalb eines festgelegten Zeitraums: „Ich will meinen Stash bis Ende 2021 um 20.000 m verkleinern.“
- Keine Neukäufe, sondern Strickprojekte aus dem Bestand umsetzen: „Im ersten Halbjahr 2021 werde ich ausschließlich Wolle aus meinem Stash verstricken, und keine neue Wolle kaufen.“
- Ein etwas sanfteres Ziel wäre: „Mein Ziel ist es, bis Ende 2021 regelmäßig Buch zu führen über meine Wollbestände – alle Zu- und Abgänge werden mindestens einmal im Monat genau erfasst. Damit will ich erreichen, dass ich einen genauen Überblick über meinen Vorrat erhalte und darüber, wie viel Garn ich in einem Jahr verstricke.“
Mein Ziel seit 2018 lautet unverändert:
Ich will Herr sein über meinen Stash. Also keine „inoffiziellen“ Lager unterhalten, und keine einsamen Restknäule im Bestand lagern. Mehr als die verfügbaren drei Lagerboxen werden nicht belegt. Wenn diese voll sind, wird solange keine neue Wolle gekauft, bis diese wieder in den Lagerboxen Platz findet. Mindestens einmal im Quartal schaue ich meine Kisten durch, um überflüssige (Rest-)Knäuel auszusortieren. Alle Zu- und Abgänge werden dokumentiert.
Mit diesem Ziel starte ich nun weiter in die Wolldiät 2021 .
Was sind Deine Ziele?
In den nächsten Beiträgen werde ich Dir ein paar Tricks und Kniffe zum Dranbleiben verraten, sowie zur Organisation Deines Woll-Lagers. Machst Du mit?
guter Plan aber in der Zeit die ich für meine Bestandserfassung brauche ist leicht ein Pulli gestrickt. Es wäre jedoch schön auf 3 Kisten runterzukommen (zur Zeit sind es mindestens 10). In dieser Hinsicht bin ich leider chaotisch.
Liebe Grüße
Lydia
Liebe Lydia,
Solange der Pulli aus vorhandenem Garn ist 😉
Ein Ziel hast du ja formuliert, das ist doch prima!
Ohne Erfassung bekommt man keinen richtigen Überblick, aber natürlich ist das beim ersten Mal eine Fleißarbeit. Vielleicht sortiert Du deinen Stash erst einmal nach Kategorien, und erfasst dann Kiste für Kiste?
Viele Grüße
Sandra
Hallo liebe Sandra,
Auch ich bin wieder dabei bei der Wolldiät… Wann ich die Zeit finde, meine restlichen Bestände einzulegen, weiß ich noch nicht (weil ich Dusseltier die bereits erfassten Garne mit den „illegalen“ Garnen in eine Kiste zu werfen) aber die Ziele sind klar:
Am Jahresende möchte ich
🍀 mind. 5 UfO aus den Vorjahren beendet haben
🍀 maximal 15 Projekte mit ins neue Jahr nehmen
🍀 mehr Garn aus dem Stash verarbeitet als bei eingelagert haben
🍀 prinzipiell neue Projekte zuerst aus dem Stash befüllen als durch Neukauf.
…
Mal sehen, was daraus wird – ich freue mich auf ein spannendes Jahr 💖
LG Grit 😘
Liebe Grit,
das sind ja viele Vorsätze!
Vielleicht sollte ich Mal eine Umfrage machen, welche Sorte Garn in den Stash am meisten lagert, und mir dazu Anleitungen ausdenken, die getestet werden müssen…?
Viel Erfolg wünscht
Sandra