
Dessine-moi-un-Mouton: Pullover im Webmuster
Zum heutigen MeMadeMittwoch stelle ich euch ein Strickprojekt vor, das über Monate ein Dasein als Langzeit-Ufo fristete: Dessine-Moi-un-Mouton nach einer Anleitung von La Maison Rililie.
Jeder kennt sicher die Stelle, wo der kleine Prinz sich wünscht „Zeichne mir ein Schaf!“ Laut Angaben der Designerin hörte sie das Hörbuch von „Der kleine Prinz“, und angeblich hat dies die Farbwahl ihres Modells beeinflusst.
Was also lag näher, als zum 75. Geburtstag dieses Bestsellers den entsprechenden Pullover anzunadeln?

Das Garn: Holst Supersoft
Vor dem Annadeln steht allerdings die Garnwahl. Ich nutze eigentlich recht selten das in der Anleitung angegebene Originalgarn. Auf Holst Supersoft allerdings war ich neugierig, denn ich hatte schon sehr viele widersprüchliche Meinungen dazu gehört und wollte mir gern ein eigenes Bild verschaffen.

Die Farbauswahl bei Supersoft (und auch bei vielen anderen Garnen von Holst) ist atemberaubend, es gibt sie wirklich in allen Farben des Regenbogens, da fällt die Auswahl wirklich schwer. Was ich aber wirklich klasse finde ist, dass es schon fertige „Shade Bags“ mit je 10 g in fünf aufeinander abgestimmten Farben gibt. Für „das Schaf“ habe ich mich schließlich für natur als Hauptfarbe entschieden, dann ein Shade Bag „Texas“ und noch je ein Knäuel der Farben Mais und Kirsche.
Ein normales Knäuel läuft 288 m / 50 g und besteht aus 100% Wolle (davon 50% Merino). Mit einem Preis von 4,30 EUR pro Knäuel ist es unschlagbar günstig.
Bei der Lieferung war ich allerdings erst einmal ernüchtert: Das Garn ist sehr dünn und sehr kratzig. Es reicht leicht, und die Oberfläche ist stumpf. So wanderte es erst einmal in die Vorratsboxen.
Beim späteren Stricken hatte ich wirklich große Probleme mit dem Garn. Der kratzige dünne Faden reibt bei fester Fadenspannung unangenehm am Finger. Zum anderen stank es wirklich erbärmlich nach Schaf (wenigstens passt es so zum Namen des Modells). Bei den Temperaturen, die im letzten Sommer hierzulande herrschten, war das wahrlich kein Vergnügen. Der Geruch ließ auch nicht nach beim Stricken, sondern klebte regelrecht in den Fasern.
Nach der Fertistellung habe ich den Pullover wie üblich in warmem Wasser gebadet. Dabei bluteten die farbigen Garne ordentlich aus. Der Geruch wandelte sich von „Schafstall“ in „nasse Wolle“, und das Gestrick wurde immerhin so weich, dass ich den Pullover mit einem Langarmshirt tragen mochte. Annehmbar weich wurde er erst nach einer Runde im Wollwaschgang.
Das Strickerlebnis
Nachdem ich das Garn bereits im April gekauft hatte, begann ich das Projekt im Sommer, als ich tatsächlich einmal kurzfristig GAR NICHTS auf den Nadeln hatte. Wer hier länger mitliest weiß, dass das so gut wie nie der Fall ist.

Hier war es aber gut, durch keine anderen Projekte abgelenkt zu sein. Denn die Anleitung hat es erst einmal in sich, da die Schulter / Nackenkonstruktion durchaus anspruchsvoll ist und man gut aufpassen muss, dass man alle Zunahmen, Muster- und Farbwechsel richtig hinbekommt. In der Anleitung ist eine Tabelle enthalten, die dies pro Größe sehr gut und zum Abhaken illustriert, damit konnte ich gut arbeiten. Aber bis zur Ärmelabteilung war es nichts mit entspanntem Stricken.

Wenn man sich erst einmal in die Systematik der Zunahmen eingedacht und das etwas unübersichtliche Layout durchschaut hat, kommt man mit der Anleitung gut zurecht. Die Streifenfolge und die Musterwechsel sorgen allerdings für Abwechslung, man fiebert quasi jeder neuen Farbe entgegen um zu sehen, wie sich die Streifen entwickeln.
Da das Gestrick mit wachsender Größe allerdings fürchterlich wärmte, wurde das Projekt wegen der Sommerhitze schließlich geparkt. Es fehlte nur noch ein Ärmel – aber diesen zu stricken klappte dann erst einmal für Monate nicht. Denn natürlich kamen andere Projekte dazwischen, wie die Teststricks von Ghost in the Shell und dem LaceBine Cardigan , die Winterfold Mittens fürs Hamburger Wollfest oder den Yrsa-Cardigan. Allesamt passendere Projekte für die große Hitze letzten Sommer.

Erst im Rahmen des #machdasufofertigfal vom Frickelcast nahm ich mich des Schäfchens wieder an und zog brutal durch. Der zweite Ärmel wurde angestrickt, das Bündchen am ersten noch einmal korrigiert, und ein Halsbündchen ergänzt. Ohne dieses wäre mir die Konstruktion denn doch zu halsfern gewesen.

Dessine-moi-un-mouton: Fertig!
So war der Pullover Ende Januar endlich fertig.
Beim Tragen habe ich schließlich meinen Frieden mit dem Garn gemacht: Der ganze Pulli wiegt nicht einmal 300 g, von den farbigen Garnen (selbst von den Shade Bags) hatte ich noch tüchtig Reste über. Und obwohl das Garn so dünn ist, wärmt es wirklich gut. Inzwischen riecht es auch angenehm.

Bei der Wäsche ist das Gestrick am Körper allerdings noch ordentlich in die Länge gewachsen. Das Webmuster scheint deutlich elastischer zu sein als die glatt rechts gestrickten Ärmel. So ist meine Version weit entfernt von der luftigen „cropped“-Länge des Originals. Allerdings gefällt mir meine Länge für mich doch sehr gut.

Mit der Farbwahl, die mir wirklich schwer fiel, bin ich auch sehr zufrieden. Die bunten Streifen machen einfach gute Laune! Ich mag es ja gerne ein bisschen kräftig, und rot und gelb sind meine Lieblingsfarben (und auch mal etwas anderes als mein übliches blau-weiß-rot).
Verlinkt zu Maschenfein – Du für dich am Donnerstag – MeMadeMittwoch. – Yarnaroundtheworld – Woman on Fire – Caros Fummeley
Ein schöner Pulli! Die Farbkombi ist toll!
Ich bewundere dein Durchhaltevermögen! Ich hätte das Teil sicher in die Tonne gepfeffert!
LG Monika
Wie hübsch; gerade deine Farbwahl gefällt mir auch ausgesprochen gut und der Pulli passt perfekt zur roten Hose.
LG von Susanne
Der Farbverlauf ist superschön. Nur vom Garn bin ich auch nach deinem Bericht nicht überzeugt.
Lieber Gruß Elke
Toller Pulli so schöne frische Farben! Das steht Dir wirklich ganz ganz prima. die rote Hose ist super dazu! LG Kuestensocke
Ein wenig schäme ich mich 😉 – aber meine Farb(reste)kombi hat mir so gar nicht gefallen…
Ich freue mich, dass Du Deinen Frieden mit diesem Garn geschlossen hast. EIGENTLICH mag ich es ja sehr gern…auch den Geruch zu Anfang *lol*
In Panik bin ich verfallen, als Du den Preis genannt hast – ich dachte schon, Helle hätte Ihre Preise erhöht! Zum Glück nicht… direkt über Dänemark ist es wesentlich günstiger 😉
Viel Spaß mit Deinem Schäfchen: ich beneide Dich drum <3
Liebe Grüße,
Sandra
Der fertige Pulli sieht ja toll aus, auch wenn Deine Beschreibung eher an einen STrick-Krimi als an entspanntes Stricken erinnert. Aber ich finde, das hat sich für dieses tolle Ergebnis unbedingt gelohnt! Und so schöne Fotos!
LG Barbara
Meine güte so ein fröhlicher Pulli!!! Der strahlt ja mit dir um die Wette! Schade mit dem Schafsgeruch und dem Kratzen, ich hoffe, das gibt sich… Ich ziehe mal wieder meinen Hut! LG Sarah
Die Farben machen auf jeden Fall gute Laune. Holst Supersoft habe ich auch noch hier liegen, das sollte ich dann also nur anstricken, wenn ich sehr entspannt bin.
LG Malou
Sehr schöne Farben hast du ausgewählt und den Bündchenabschluss finde ich sehr gelungen. Allerdings muss ich mir jetzt schwer überlegen, ob ich tatsächlich das Holst-Garn auch einmal ausprobieren möchte.
LG Mirella
Vielleicht lieber Holst Coast. Die hat eine ähnliche Farbpalette, und soll durch den Baumwollanteil viel weicher sein.
LG
Sandra
Dein Pullover ist total schön, ich mag die Streifen im Farbverlauf sehr!
Gut, daß du so tapfer warst und ihn zu Ende gestrickt hast.
Liebe Grüße
Marlene
Ich mag eigentlich keine Strickpullis, aber deiner gefällt mir ausgesprochen gut, auch die Farben passen prima. Das Muster sieht aufwendig aus, toll dass du durchgehalten hast.
LG, Heike
Huhu Sandra,
ich habe wirklich Respekt vor Deinem Durchhaltevermögen. Strickanleitungen sind für mich fast Hieroglyphen. Mir gefällt Dein farbenfroher Pullover mit Geschichte.
LG
Sandra
Ja, ja, das „supersoft“ im Namen ist wirklich Etikettenschwindel. Aber die Farben sind unschlagbar …
Dein Pulli hat mir schon gefallen, als Du ihn das erste Mal gezeigt hast. Schön, dass er nun in voller Pracht zu bestaunen ist.
Liebe Grüße,
Ute