Fast für die Tonne…

Fast für die Tonne…

8. November 2017 5 Von FrauSonnenburg

… wäre diese Bluse gewesen.
Dieses Projekt stand von Anfang an unter keinem guten Stern.

Dabei ging alles so gut los.
Beim letzten Bummel durch Stoff & Stil, auf der Suche nach passendem Stoff für ein Weihnachtskleid, lief mir ein wunderbarer Viskosestoff über den Weg. Genau mein aktuelles Beuteschema – currygold mit dunkelblau.😍😍😍😍
Das Projekt dazu war klar – die Bluse aus der Frühlingsausgabe von Handmade Kultur. Diese hatte ich als kurzärmelige Variante im Mai schon genäht, und nun wollte ich gern noch eine langärmelige Variante haben für den Herbst. Mit der Stoffwahl der ersten Bluse war ich nicht so glücklich, aber bei einem Nähtreff hatte ich Gelegenheit, eine Version aus weich fallendem Stoff probieren zu dürfen, die mir ausgesprochen gut gefiel. Stoff vorhanden, Schnitt lag bereits abgepaust und ausgeschnitten vor – so war alles bereit zum Start.

Doch schon beim Zuschnitt passierte mir ein Fehler. Obwohl die Seiten des Stoffs wunderbar gekettelt waren, habe ich alle Teile quer zum Fadenlauf zugeschnitten und das erst gemerkt, als nur noch die Belege zuzuschneiden waren.
Trotzdem habe ich angefangen zu nähen, allerdings schon leicht genervt.  

Die Ärmel habe ich diesmal nicht gekräuselt, sondern mit Hilfe von Stecknadelvoodo in Fältchen gelegt.  Für den hinteren Verschluss fand sich ein passender Knopf in meinem Fundus. Gar nicht mal so schlecht!

Da der Stoff ziemlich dünn ist und leicht franst, wollte ich gerne französische Nähte nähen. Das finde ich immer besonders adrett bei so feinen Stoffen. Beim Schließen der Ärmelnähte stellte sich dann heraus, dass die Ärmel viel zu eng wurden.
Schon mal vier lange Nähte bei einem empflindlichen Stoff aufgetrennt? – Dann wisst ihr ja, wie ich mich fühlte.
Merke – wenn französische Nähte auf dem Plan stehen, immer ordentlich Nahtzugabe zugeben!
Neu genäht passten nun meine Arme auch in die Ärmel. Allerdings passte die ganze Bluse irgendwie nicht so recht – zu eng um die Brust, die Falten wollten nicht ordentlich liegen (was vielleicht am Fadenlauf liegt?), und überhaupt fühlte ich mich gar nicht wohl.
In diesem Stadium entschloss ich mich, die Säume noch zu nähen und die Bluse zu spenden. Dem schönen Stoff trauerte ich allerdings schon hinterher.
Und auch beim Festlegen der Ärmellänge passierte wieder ein Fehler – ich habe an der falschen Markierung abgeschnitten und die Ärmel so mehr gekürzt als beabsichtigt. Menno! 😠😠😠

An einem schönen Samstag Vormittag nahm ich mir die Säume also vor. Eigentlich sind an den Ärmeln und auch am Saum Gummizüge vorgesehen, um einen Balloneffekt zu erzielen. Da die Bluse aber so einen hübsche Länge hatte, habe ich alle Säume einfach umgenäht.

Eine letzte Chance kriegte die Bluse noch – und bei der Anprobe ohne langärmeliges Shirt drunter fiel alles an seinen Platz. Auf einmal passte sie, Heureka!
Wie passend: so hatte ich plötzlich ein wunderbares Outfit für eine festliche Einladung!

Solange am Samstag das Licht noch ausreichte, habe ich mich flugs in
Schale geworfen, und der beste Ehemann von allen mussste seine
Bauarbeiten unterbrechen, um „Modefotos“ anzufertigen. 

Die Form des Halsausschnitts gefällt mir besonders. Nicht zu offenherzig, aber doch auch ein bisschen raffiniert durch die Falten.

Hier kann man ein bisschen die schöne, leicht ausgestellte, Ärmelform erkennen. Und wie durch ein Wunder haben die Ärmel auch mit Saum genau die richtige Länge!

Auch die Saumlänge gefällt mir ganz gut an meiner Bluse. Da der Stoff so weich ist, kann man sie auch gut in den Hosen- oder Rockbund stecken – sie ist also tatsächlich universell tragbar.
Beim Aufrüschen für die Feier fiel mir allerdings auf, dass mir zum wirklich perfekten Outfit der passende Schmuck fehlt. Aber das ist eine andere Geschichte…

Habt ihr auch schon mal ein Kleidungsstück genäht, dass euch während des Nähens so geärgert hat, und das euch am Ende doch sehr gut gefällt?

Verlinkt zum MeMadeMittwoch.