Garnportrait: Balayage von Pascuali und Melanie Berg.

Garnportrait: Balayage von Pascuali und Melanie Berg.

14. Januar 2020 0 Von FrauSonnenburg

In diesen Tagen ist es soweit: BALAYAGE, das neue Garn von Pascuali in Kooperation mit Melanie Berg, wird bei den Händlern erhältlich sein.

(Beitrag enthält Werbung, da mir das Garn kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Der folgende Text  spiegelt jedoch meine persönliche, ehrliche Meinung wider.)

Ich bin total stolz, das ich für Balayage zwei Designs entwickeln darf (dazu erzähle ich ein andermal mehr). Im Rahmen meiner Blogserie Garnportraits stelle ich euch Balayage hier ausführlich vor.

Das Strickerlebnis

Balayage wird in Knäueln zu 50 g ausgeliefert. Mit einer stattlichen Lauflänge von 175 m kommt es etwas dickerer Sockenwolle gleich. Doch mit herkömmlicher Sockenwolle ist es schon aufgrund der Faserzusammensetzung nicht vergleichbar: Balayage ist ein Gemisch aus 80% Alpakafasern und 20% Schurwolle vom Bio-Merinoschaf.

Pascuali Balayage - Macchu Picchu - Ishinca - Knäuel

Fasst man das Knäuel an, so erscheint das Garn überraschend fest. Das Knäuel gibt in der Hand kaum nach, sondern ist überraschend prall. Ein echter Handschmeichler!  Durch die zweifädige Verzwirnung ringeln sich beide Fäden umeinander. Klarer Pluspunkt: Fadenenden lassen sich bei dieser Art Faden super mit Hilfe des „Russian Joints“ nahezu unsichtbar miteinander verbinden!

Faden Verzwirnung

Als Nadelstärke empfiehlt die Banderole 3,25 mm. Ich als eher-Lockerstrickerin habe Maschenproben mit 2.75 mm und 3 mm angefertigt und keinen nennenswerten Unterschied festgestellt. Die angegebenen Maschenprobe (28 M x 36 R) treffe ich allerdings nicht ganz, ich liege bei 24 M x 36 R.

Strickt man ein wenig mit Balayage, zeigen sich die Fasern als eher robust, aber keinesfalls kratzig. Die Oberfläche des Fadens ist ein wenig „hakelig“ – für mich ein weiterer Pluspunkt des Garns. Denn fällt eine Masche, flutscht sie nicht unkontrolliert „ins Nirvana“, sondern hakelt sich an ihren Nachbarn fest. So lässt die sich ganz einfach retten. (Für Rettungsmanöver durch Hochstricken ist übrigens das addi Duett meine Geheimwaffe)

Glatt rechts gestrickt, erhält man nach dem Baden und Spannen ein gleichmäßiges Maschenbild. Durch die Melierung der Fasern wirkt es lebendig und nicht langweilig. Die Fasermischung sorgt außerdem für einen gewissen Stand im Gestrick.

Balayage Maschenprobe Macchu Picchu

Mich erinnert das Garn ein wenig an die derzeit so trendigen Tweedgarne, die ja auch häufig schön weich, aber dennoch robust sind.

Auch beim Stricken von Lacemustern macht Balayage eine gute Figur. Muster kommen dank der besonderen Fadenstruktur gut heaus. Ich habe eine Maschenprobe in der Farbe „Machu Picchu“ als Referenz für eines meiner beiden Designs gestrickt. Gebadet und gespannt, zeige ich sie euch hier:

Maschenprobe - Macchu Picchu - Lacemuster

Das andere Design, die Stola AMAZONIA, besteht aus einem größeren Lacerapport, der ungebadet noch etwas knautschig wirkt (hier im Naturton „Ishinca“):

Lacemuster - Ishinca - Stola

Einmal gebadet, entfaltet sich Balayage zu seiner vollen Schönheit – das Maschenbild glättet sich ganz wunderbar und unterstützt die Struktur des Lochmusters:

Amazonia Stola

Die Farbpalette

Balayage kommt mit einer riesigen Farbpalette daher, die 20 Farben umfasst. Die 20 Farbtöne basieren auf fünf „Farbwelten“ á je vier Farben. Innerhalb der Farbwelten sind die Farben genau aufeinander abgestimmt und bilden harmonische Farbverläufe.

Alpaka Merino - Balayage - Farbpalette

Das Besondere an Balayage ist die Fasermischung: Weiße Bio-Merinowolle wurde mit weißen und grauen Baby-Alpakafasern gemischt. So entsteht ein melierter Naturton (die Farbe „Ishinca“) als Ausgangsbasis für die unterschiedlichen Farbnuancen. Diese zeigen naturgemäß ebenfalls alle einen dezenten Farbverlauf.

Kombiniert man Farben verschiedener Farbwelten miteinander, lassen sich spannende Kontraste erzielen. Insgesamt finde ich die Farbpalette sehr vielfältig, dabei aber keineswegs aufdringlich oder knallig, sondern eher dezent und trotzdem bunt.

Balayage und die Nachhaltigkeit

Balayage wird komplett in Peru produziert. Wie bei allen Garnen achtet Paul Pascuali auf einen möglichst nachhaltigen Prozess, bei dem Tier, Natur und Umwelt möglichst wenig beansprucht und fair behandelt werden. Die Merinowolle ist natürlich mulesing-frei. Auch die Alpakas werden mit modernen Maschinen geschoren, um den Stress für die Tiere möglichst gering zu halten. Bei der weiteren Verarbeitung legt Pascuali viel Wert auf faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Produktionsverfahren. Der Einsatz von Solarenergie und Aufbereitung des verwendeten Wassers spielen hier z. B. wichtige Rollen.

Pascuali Balayage - Händlerverpackung

Auch auf dem Versandweg achtet Pascuali auf Müllvermeidung. Wie schon beim Garn Cumbria, wird Balayage in Papiertüten mit Sichtfenstern verpackt anstelle von Plastiktüten. Daumen hoch!

Steckbrief – Balayage

  • Qualität: 80% Alpaka / 20% Schurwolle (Baby-Merino, 21.5 Micron)
  • Lauflänge: 175 m / 50 g
  • Maschenprobe: 24 M x 36 R (mit Nadel 3.0)
  • Frühlings- und Herbstgarn
  • geeignet für: Tücher, Accessoires, Oberteile
  • Preis (UVP): 9,75 EUR / 50 g

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