Honigsüß im Arboretum

Honigsüß im Arboretum

19. Oktober 2016 10 Von FrauSonnenburg

Dieses Jahr gab es hier in Schleswig-Holstein einfach keinen Sommer.
Daher fand ich mein bisher 3. Jäckchenprojekt in diesem Jahr durchaus gerechtfertigt. (Inzwischen ist das 5. Jäckchen in Arbeit…)

Über die Entstehung des neuesten Mitglieds meiner Garderobe habe ich z. B. hier schon geschrieben. Ursprünglich als Projekt für die Fußball-EM gedacht, erwies es sich doch als aufwändiger als gedacht, und es zog sich ein bisschen hin. Einmal, weil man ohne Ende Muster stricken muss,die auf verschiedenen Seiten der Anleitung gedruckt sind und man ständig hin- und herblättern muss, zum anderen, weil Drops Alpaka ein feines Garn ist und Stricken mit Nadeln Nr. 2,5 und 3 halt seine Zeit dauert.

Anfang August war das knallige Jäckchen endlich fertig und hat mich bei einem Ausflug nach Ellerhoop ins Arboretum fein gekleidet und gewärmt. Leider komme ich erst jetzt dazu, die Bilder zu seigen und von dem Ausflug zu berichten.

Das Arboretum ist so etwas wie eine Dauer-Gartenschau. Ein Besuch lohnt sich fast zu jeder Jahreszeit, und übers Jahr gibt es verschiedene Sonderveranstaltungen.

Außerdem kann man formidabel Kuchen und auch kleine Speisen im Gartencafe zu sich nehmen. Und natürlich in Blütenpracht schwelgen!

Das Arboretum ist zwar für das Publikum ein wunderschöner Park, unterstützt aber auch die theoretische und praktische Ausbildung von Gärtnern und Landschaftsbauern sowie den Biologieunterricht in Schulen.

So geben sich die Macher viel Mühe, verschiedene gärtnerische Stile darzustellen und eine große Vielfalt an Pflanzen zu zeiten. Es gibt es einen japanischen Garten, einen Wasserwald mit Bambuspfad,  mediterrane Gärten, Heidelandschaft und natürlich auch einen Küchengarten. Hier habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Artischockenpflanze gesehen (oben rechts im Bild). Was für eine Schönheit!

Immer wieder beeindruckend finde ich den „Steinzeitwald“ – diese Bäume hier (ich glaube, es sind Sumpfzypressen) stehen ganzjährig im Wasser und bilden Wurzeln aus, die nach oben durch die Wasseroberfläche stoßen und den Baum „atmen“ lassen.

Bei unserem Besuch Mitte August blühten die Lotosblüten – ein Traum, der See dicht bewachsen mit Lotos, dessen filigrane Blüten aus dem Wasser ragen:

Um ein Haar wäre ich in den Lotosblüten-Teich gefallen – ooops! 🙂

Die Farbe des Jäckchens – limette – ist für mich eigentlich total ungewöhnlich. Grün kommt in meinem Kleiderschrank so gut wie nicht vor, und knallig grün schon gar nicht. Aber mit dieser Farbwahl bin ich absolut super zufrieden. Das Alpakagarn kratzt auch nicht, und wärmt an kühleren Tagen schön. Ich habe mein Jäckchen gestern ausgeführt, und es hat mich im Büro schön gewärmt ohne zu sperrig zu sein. Ich glaube, ich kann sagen – Volltreffer!

Hier noch mal die Einzelheiten: 
– Anleitung: „Sweet as Honey“ – kostenlos übers Garnstudio
– Garn: Drops Alpaka, 6 Knäuel, Farbe Lime (für Gr. M nach Anleitung) – keine Reste, Punktlandung!
– Änderungen: Rumpflänge um ca 5 cm reduziert, Halsbündchen mit Zopfmuster,Knopfleiste verstärkt

Schwierigkeitsgrad: Die Konstruktion fand ich gut nachvollziehbar,
allerdings waren die vielen verschiedenen Musterfolgen eine große
Herausforderung. 4 von 5 Sternen. 
– Noch mal? Vermutlich nicht mit dem Lochmuster – viel zu fummelig und im etwas trachtigen Look auch ziemlich speziell. Aber die Passform gefällt mir ausgesprochen gut, von daher – wer weiß, vielleicht mit einem anderen Muster? Allerdings habe ich ja grade schon wieder anderes auf der Nadel und in Planung. 

Mit diesen Eindrücken wandert mein Jäckchen zum MeMadeMittwoch. 
Frau Nahtzugabe teilt offenbar meine Vorliebe für Gestricktes.