
Im Test: Bio-Waschmittel Wool & Cashmere von Pascuali
Noch Ende letzten Jahres hat Pascuali ein neues Bio-Wollwaschmittel ins Sortiment genommen: Das Bio-Waschmittel Wool & Cashmere. Ich habe eine Flasche zum Testen bekommen und es für Dich ausprobiert.
(Das Produkt wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt, deshalb kennzeichne ich diesen Beitrag als Werbung)
Soll man Wolle überhaupt waschen?
Über diese Frage streiten sich die Geister, und es gibt wahrscheinlich so viele Meinungen wie Stricker*innen. Ich persönlich wasche meine Strickstücke viel seltener als Kleidung aus anderen Materialien. Ich lüfte Stricksachen regelmäßig, indem ich sie auf einen Bügel auf die Terrasse an die frische Luft hänge. Schmutzig werden meine Strickstücke eher selten (da passe ich schon allein deshalb auf wie ein Fuchs, da ich ja viele viele Stunden daran gearbeitet habe). Mützen, Schals, Tücher und Handschuhe werden allerdings oft getragen und auch eher mal „vollgeschwitzt“, deshalb gönne ich diesen doch gerne einmal ein Bad.
Socken, sofern ich gestrickte trage, verfügen meist über Superwash-Ausrüstung und wandern bei mir ganz normal in die Maschine – schonend im Wäschenetz verpackt überleben sie auch einen ganz normalen Waschngang problemlos.
Handwäsche vs. Maschinenwäsche
Auch über diese Frage wird kontrovers diskutiert. Meiner Meinung und Erfahrung nach spricht nichts gegen den Wollwaschgang der Maschine. Wenn ich tatsächlich einmal eine größere Menge Wolliges (oder Empfindliches) zu waschen habe, wird alles einzeln in Wäschesäckchen verpackt. Alternativ gehen auch die Gemüsenetze, die man jetzt überall kaufen kann, ganz super.
Diese Verpackung verhindert, dass die Kleidungsstücke in direkten Kontakt mit der Trommel kommen: Einige empfindliche Stücke nehmen das übel und danken es mit Pillen oder Filzen.
Bei max. 30°C und mit niedriger Schleuderzahl ist mir noch nie etwas schief gegangen.
Nach der Wäsche werden Tücher ggf. neu gespannt, Pullover werden flach getrocknet.
Üblicherweise habe ich aber nur ein Teil, das eine Wäsche braucht, und dafür nutze ich natürlich die Handwäsche. Auch gerade fertig gestellte Strickstücke kommen immer ins Entspannungsbad, denn dadurch glättet sich das Strickbild ganz enorm, und häufig wird das gute Stück durch das Bad noch einmal extra flauschig und weich.

Bio-Waschmittel Wool & Cashmere von Pascuali
Pascuali steht bekanntlich für Nachhaltigkeit und legt großen Wert darauf, mit den Produkten aus dem Sortiment die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Das Bio-Wool & Cashmere Waschmittel kommt daher ausschließlich mit Substanzen aus, die vollständig biologisch abbaubar sind. Als waschaktive Substanz enthält es das Extrakt der Seifenkrautwurzel. Diese Pflanze ist schon seit dem Mittelalter im Einsatz zum Waschen von textilien, und erlebt in den letzen Jahren aufgrund ihrer Verträglichkeit ein Revival.
Auf den Zusatz von Enzymen wurde völlig verzichtet. Enzyme dienen in „normalem“ Waschmittel dazu, eiweiß- oder stärkehaltige Flecken zu entfernen, indem sie die Molekülketten der Flecksubstanzen aufbrechen. Enzyme sind die ersten Substanzen, die man gentechnisch in großem Rahmen herstellen konnte, und aufgrund der GMO-Problematik in der Kritik. Das Fehlen der Enzyme im Wollwaschmittel kann dazu führen, dass sich bestimmte Flecken nicht entfernen lassen. Dann hilft z. B. Gallseife als umweltfreundliche Alternative.
Auch Duftstoffe fehlen im Waschmittel gänzlich. Das ist besonders für Duftallergiker eine gute Nachricht, denn in der Regel bleiben nach der Wäsche winzige Waschmittelrückstände in der Kleidung zurück, die Hautreizungen hervorrufen können. Für diese sensible Menschen ist das Waschmittel gut verträglich.
Richtig toll finde ich die massive Glasflasche. Die ist richtig schwer und wertig! Sie erinnert ein bisschen an eine Gin- oder Whiskyflasche mit ihrem Holzverschluss und dem dicken Boden. Und natürlich ist sie komplett recycelbar – entweder im Glass- / Wertstoffmüll, oder als Blumenvase.
Der Praxistest
Mein erstes fertiges Projekt in diesem Jahr war der Pullover TOBA aus Merino Baby. Die Anleitung stammt aus Collezioni Book 2. Bei reinem Merinogarn habe ich häufig das Problem, dass das Strickbild sehr unregelmäßig ausfällt – deshalb war ich sehr gespannt auf den Praxistest des Waschmittels.

Dazu habe ich das Waschbecken mit handwarmem Wasser gefüllt, einen Spritzer – etwa ein TL – vom Waschmittel dazugegeben und den Pullover einsinken lassen.
Das Waschmittel schäumt ganz schön – mir gefällt das, denn es gibt mir die Illusion von „hier wird jetzt was so richtig sauber“. Da keine Duftstoffe hinzugesetzt sind, riecht es neutral, also fast nach nichts. So soll es ja sein. Wer allerdings auf Lavendel, Zitrone oder andere Düfte steht, der müsste vielleicht dem Waschwasser etwas Duftöl hinzusetzen.
Ohne den Pullover weiter zu bewegen, habe ich ihn etwa 20 min. im warmen Bad belassen. Dieses Waschmittel hier muss man anschließend ausspülen: Also Waschwasser ablassen und mit handwarmem, klaren Wasser so lange nachspülen, bis kein Schaum mehr aus dem Strickstück austritt. Danach habe ich den Pullover in ein sauberes Handtuch eingerollt, alles Wasser ausgedrückt und ihn dann auf ein neues, trockenes Handtuch ausgebreitet zum Trocknen.

Nach der Wäsche
Erst einmal roch der Pullover nicht so schön – nämlich nach nasser Wolle. Dies hat natürlich damit zu tun, dass dem Waschmittel wie gesagt keine Duftstoffe zugesetzt sind. Beim Trocknen verflog dieser Geruch dann erwartungsgemäß, und TOBA roch nach – genau: nichts. Sehr schön!
Das Maschenbild hat sich beim Bade ebenfalls erwartungsgemäß richtig schön entspannt und geglättet. Der krumpelige Pullover wurde so zu einem glatten Gestrick mit schönem Fall – kein Vergleich zum ungewaschenen Zustand!
Einzig die Maße hatten sich in nassem Zustand deutlich verändert: Der Pullover war auf einmal 10 cm breiter als vorher und bestimmt 20 cm länger! Dieses Problem habe ich allerdings oft bei Merinowolle, und es liegt deshalb sicher nicht am Waschmittel.
Nach dem Trocknen waren einzig die Ärmel doch zu lang geraten. Die Wollfasern haben sich beim Trocknen zusammengezogen, so dass Körperlänge und auch die Weite wieder auf die ursprünglichen Maße geschrumpft waren. Die Ärmel habe ich dann noch einmal ein Stück weit aufgetrennt und auf die richtige Länge gekürzt (ein Hoch auf den RVO, da geht das ratzfatz!) – und voilá, Toba passt dem Empfänger nun wie angegossen, wird berichtet!

Bio-Waschmittel Wool & Cashmere: Testergebnis
Ich bin sehr zufrieden mit dem Waschergebnis dieses Waschmittels. Üblicherweise nutze ich ein mildes Haarshampoo für die Handwäsche meiner Wollsachen, dies hier war nun meine erste Berührung mit einem „echten“ Wollwaschmittel.
Die Handhabe ist einfach (Handwäsche ist ja auch keine Raketenwissenschaft). Dass das Waschmittel nicht frisch und fruchtig riecht, stört mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Es ist sparsam in der Verwendung – wäre mein Waschbecken größer, hätte ich mit der gleichen Wäsche auch noch ein weiteres Strickstück gut waschen können.
Ganz besonders aber fand ich das Verhalten der Wolle beim / nach dem Trocknen. Dass sich das Strickbild glättet und manches Gestrick auch wächst, ist ja nichts neues. Aber hier ist das Garn wirklich weich und glatt geworden, und der Pullover bekommt einen ganz wunderbaren Fall – das gefällt mir wirklich gut.
Der Preis ist mit 28,00 EUR für 500 ml meiner Meinung nach schon recht hoch. Recherchiert man aber ein bisschen, stellt man fest, dass Wettbewerber ihre Waschmittel häufig nur in 250ml-Gebinden anbieten – der Preis pro 100 ml ist damit hier vergleichsweise günstiger. Und die tolle Glasflasche mit dem wertigen Verschluss hat ebne auch ihren Preis. Die Umwelt kann es uns wert sein, findest Du nicht?
Das Waschmittel eignet sich auch für den Gebrauch in der Maschine – das werde ich dann beim nächsten Mal ausprobieren.
Bio-Waschmittel Wool & Cashmere: Steckbrief
- 500 ml (für bis zu 50 Handwäschen)
- recycelbare Glasflasche mit Holzverschluss
- Keine Farb- und Duftstoffe, deshalb für Duftallergiker geeignet
- Frei von Enzymen
- Aus hochwertigen, nachwachsenden Rohstoffen
- Preis: 28,00 EUR
verlinkt zu Creativsalat – Maschenfein – auf den Nadeln Februar – Meine Fummeley

Hervorragender, sehr informativer Bericht. Vielen Dank!