Kimaya in Pastellfarben

Kimaya in Pastellfarben

29. Mai 2016 5 Von FrauSonnenburg

Als im Frühjahr die neue Ausgabe von Verena Stricken erschien, war ich total geflasht vom Titelmodell.

„Kimaya“ ist so schön bunt, und das Muster macht richtig was her.

Ich bin der Meinung, Jäckchen kann es niemals zu viele im Kleiderschrank geben, dennoch ließ ich das Heft erst mal im Regal liegen, da mir die Anleitung nicht so verständlich erschien.

Doch dann…

… wanderte die wunderbare Adriafil Kimera in den Online-Shop vom Wollschaf Charlotte, und es war um mich geschehen.


Kimera ist ein hochwertiges Garn aus ägyptischer Baumwolle, mercerisisert, und hat einen ganz tollen Farbverlauf.

Die Farbstellung (Nr 20), die ich mir ausgesucht habe, entspricht in etwa den Farben aus der Originalanleitung, bloß in Pastell. Kombiniert habe ich mit Cheope, dem gleichen Garn bloß ohne Farbverlauf, in creme.

Gespannt strickte ich die Maschenprobe: Das Garn strickt sich sehr schön, der Farbverlauf gefällt mir gut, und auch das Muster sieht viel schwieriger aus, als es ist. Allerdings – meine Maschenprobe war meilenweit entfernt von der in der Anleitung angegebenen, denn laut Anleitung
sollen 43 Reihen (!) und 24 Maschen 10 x 10 cm ergeben. Mein Probestück
hat entweder 25 oder 27 Reihen und 23 Maschen, je nach Nadelstärke. Die
angegebene MaPro des Originalgarns sagt 19 Maschen / 27 Reihen. Einen
Fehler in der Anleitung schließe ich aus, denn alle Längenangaben
basieren auf den 43 Reihen. Sehr merkwürdig.

Also habe ich die Anleitung umgerechnet und beherzt angeschlagen.
Zuerst werden Vorderteile, Rückenteile und Ärmel getrennt gestrickt. So sieht das Ganze aus, bevor zur Halspasse alle Teile auf eine Nadel genommen und gemeinsam weitergestrickt werden.

Anders als in der Originalanleitung angegeben, habe ich auf die 6cm Rippenbündchen verzichtet, denn die erschienen mir zu „blockig“.

Demnach musste ich die Knopflöcher statt im Halsbündchen im Muster einarbeiten, was aber kein Problem war. Knöpfe hatte ich noch in Omas Knopfkiste, aber – welchen nehmen? Perlmutt oder Holz?

Eine kleine Umfrage bei Facebook ergab ein eindeutiges Votum für den roten Holzknopf.

Da wegen des fehlenden Bünchchens am am Halsausschnitt 6cm fehlten,
habe ich noch einen Mustersatz mehr gestrickt als vorgesehen, um den
sehr weiten Halsausschnitt etwas zu verengen. Dabei im Muster zu
bleiben, war eine kleine Denksportaufgabe, hat aber geklappt.

Und als weitere Premiere habe ich mich entschieden, statt des ursprünglich geplanten Rollrandes in creme eine I-Cord zu stricken. Kurz bei Youtube nachgesehen und losgestrickt – kein Problem.

Am Ende der Runde habe ich dann den Anfang der I-Cord mit dem Ende im Maschenstich vernäht – und das ist mir sogar unsichtbar gelungen. Ich bin begeistert – der Abschluss gefällt mir total gut, und ist für das farbenfrohe Jäckchen genau der richtige Rahmen. 
Et voilá, so sieht es nun aus, das tolle Stück:
 

 Hier noch mal die Knöpfe als Detail, ich war mir wirklich unsicher, bin jetzt aber sehr froh, dass ich dem Umfrageergebnis gefolgt bin und die roten Holzknöpfe verwendet habe.

 Und noch mal als Detail ein bisschen I-Cord und ein bisschen Maschenbild.

Ich bin wirklich total zufrieden. Das Jäckchen ist luftig, bunt und macht gute Laune.

Verbraucht habe ich aufgrund der stark abweichenden Maschenprobe
– 6 Knäuel Kimera
– 4 Knäuel Cheope in creme
insgesamt also 500 g.

Im Nachhinein war auch die Anleitung kein Problem – eine etwas bessere Modellzeichnung hätte ich gut gefunden für die Vorstellung, wie das Gestrickte aussehen soll, aber wenn man sich wörtlich an die Anleitung hält, ist das Jäckchen schnell und einfach gestrickt. Die I-Cord hat natürlich viel Zeit gefressen, aber das ar den Aufwand total wert.

Tragefotos gibt es demnächst – nun wandert das Jäckchen erst einmal zu
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