
Maschenrückblick: Auf den Nadeln im Juni
Jedes Mal, wenn ich diesen Maschenrückblick schreibe, gruselt es mich ein bisschen, denn die Zeit, sie rennt so schnell… Geht Dir das auch so? Nun ist also Juni, und das halbe Jahr ist schon rum.
Zwischendrin war es hier ein paar Tage richtig heiß. Bei mir führt das zu zwei Verhaltensweisen:
- Flucht zum Strand, und Baden! (Wie gut, dass ich es nicht so weit habe)
- Stricken? Och nö… Bei Temperaturen ab 30°C fällt es mir wirklich schwer, mich an die Nadeln zu setzen. Lieber gebe ich mich der sommerlichen Trägheit hin – oder fahre an den Strand, siehe meinen letzten Beitrag.
Deshalb ist auch nicht so richtig viel entstanden im Juni, aber lass uns mal sehen, was so von der Nadel geklettert ist und welche Projekte in Arbeit sind.
Von der Nadel – Fertige Projekte
Camila – das Sommershirt
Endlich ist es vollbracht, ich hatte es kürzlich schon geschrieben: Das RVO-Shirt Camila ist nun endlich fertig. Es hatte sich aufgrund von anderen Projekten als Dauerbrenner entpuppt, an dem ich seit März immer mal wieder ein paar Maschen gestrickt habe. „Immer nur ein bisschen“ schafft auf Dauer ja nix weg – aber nun ist es vollbracht, das Shirt ist fertig und in Gebrauch.

Verbrauch: 25 g / 104 m in Farn, 244 g / 976 m in Safran. Die fünf Knäule Safran, die für meine Größe L veranschlagt werden, reichten allerdings nur deshalb, weil ich den Körper etwas kürzer gestrickt habe als angegeben. Für mich passt die Länge dennoch, wer allerdings größer ist als ich, für den wird’s knapp.
Das war’s denn auch mit den fertigen Projekten im Juni – 1080 m.
Auf den Nadeln – Work in Progress
Ich muss allerdings zugeben, dass es mich doch sehr gefreut hat, auf einmal GAR NICHTS auf den Nadeln zu haben, keinen Termindruck und kein Projekt, dass laut „MACH MICH FERTIG“ schreit. Was für eine Freiheit!
Aber Du ahnst es schon – das währte nicht lange. Als nächstes Projekt habe ich mir einmal wieder ein eigenes Design vorgenommen, dazu bin ich im letzten halben Jahr noch überhaupt nicht gekommen.
Cardigan mit Rankenmuster

Beim letzten Maschenrückblick habe ich es ja schon erzählt: Vom Nähtreffen in Dänemark hatte ich mir sechs Stränge Isager Tweed mitgebracht. In einem für mich eigentlich untypischen Türkis, das mich aber im Laden richtig laut und lustig anlachte. Als ich es zur Kasse brachte, meinte die Verkäuferin: „Das bringt Farbe in dein Gesicht!“ – na, wenn das mal kein Kompliment ist.
Über ein Jahr schlummerte das Garn nun in der Kiste, und jetzt lachte es mich wieder so herzlich an, dass ich es auf die Nadeln genommen habe.
Eine Maschenprobe später wusste ich auch schon, was draus werden soll: Ein Jäckchen mit einem Blätter-Rankenmuster entlang der Ärmel und der Vorderkanten. So sieht es momentan aus:

Das Modell wird nahtlos am Stück gestrickt und bekommt eine Sattelschulter, wie auf dem Foto zu sehen, daher ist es ein bisschen knifflig, beim Stricken entsprechende Notizen für die Anleitung zu machen. Aber bisher habe ich das immer hingekriegt, das wird auch hier so sein. Eile mit Weile 🙂
Zum Garn: Das Isager Tweed besteht zu 70% aus Schurwolle, und zu 30% aus Mohair, mit 200 m Lauflänge auf 50 g. Im Faden eingesponnen sind kleine Tweedknötchen in orange, violett und weiß, das gibt dem Garn und auch dem Gestrick eine ganz interessante Oberfläche. Beim Stricken finde ich den feinen Faden als eher kratzig, aber das Maschenbild wird nach dem Waschen schön gleichmäßig, bringt Muster gut heraus und wird auch deutlich flauschiger. Schaut aus nach einer guten Wahl für ein Herbstjäckchen.
Teststrick: Killing me Softly
Wenn man wie ich so schlecht nein sagen kann…
… dann trudelt ein Päckchen ein mit flauschweichem Garn und einer Anleitung zum Test- bzw. Modellstrick.

Daraus wird ein neues Design von Melanie Berg, und es wird ein wahrer Traum an Softness, so viel kann ich schon sagen. Gestrickt wird aus Balayage handdyed (90% Alpaca, 10% Merino) und dem Neuling im Sortiment von Pascuali: Manada (einem Mix aus Mohair, Seide, Yak und Merino – ich sag nur: Flausch!!!). Bald werde ich mehr davon zeigen, seid gespannt.
Für den Teststrick habe ich die stolze Menge von 1000 (!) m Manada und 350 m Balayage bekommen.
Bilanz für die Wolldiät
Wie schon befürchtet, meine Liste an fertigen Projekten ist mit den 1080 verstrickten Metern eher überschaubar.
Außerdem habe ich mit Kathrin von Oceanandyarn ausgemacht, dass ich ihren #einfachleicht Cardigan teststricken darf – den fand ich sooo schön leicht und weich, als wir uns neulich in Eckernförde trafen, dass ich nicht widerstehen konnte. 11 Knäuel Kidsilk sind dafür bei mir eingezogen: 2200 m.

Und dann war da wieder einmal so eine böse Online-Verführung bei Ponderosa-Wolle, ich sag nur Pride Month… Der Färbung „Rainbow on Clouds“, ganz links im Bild, konnte ich nicht widerstehen (wie schon der Färbung aus dem letzten Jahr, die auch noch im Stash schlummert…) – und weil ein Strang allein ja viel zu viel Porto kostet, durften zwei die beiden anderen (Grey Stone und Rosenknospe) als Ergänzung noch mitreisen. Plus 1200 m…

Also stelle ich nüchtern fest: Zugänge im Wert von 4.950 m. Verstrickt nur 1080 m. Netto also plus 3.770 m mehr…
Die gute Nachricht dabei: Noch passt alles in die Wollkisten, insofern bin ich safe.
Projektplanung – so geht’s weiter auf den Nadeln
Die weitere Planung dürfte daher klar sein:
- Priorität 1: Der Teststrick für Melanie Berg, den muss ich fertig haben vor dem 7. Juli. Das wird schon knackig, denn das gute Stück hat ein massives Lacemuster.
- Priorität 2: Der Teststrick für Oceanandyarn. Den stelle ich mir ganz gemütlich vor: immer schön glatt rechts, und dann in diesen tollen Farben…
- Priorität 3: Das türkisfarbene Blätterrankenjäckchen. Ich denke, das wird sooo schön werden – auch wenn das Blättermuster partout nicht in meinen Kopf will und ich immer das Chart zu Hilfe nehmen muss.
Maschenfein – Lieblingsstücke – Froh & Kreativ – Creativsalat –
Oh, das sind schöne Projekte, liebe Sandra!
Ich freu mich jetzt schon auf deinen Cardi 😍😍😍
LG Grit