
Maschenrückblick: Auf den Nadeln im Mai
Der Mai war gekommen…. und dann irgendwie auch wieder ganz schnell vorbei. Was einerseits schade ist, denn ich mag den Mai an sich sehr gern, denn dann kommt hier im Norden die Natur endlich so richtig in Schwung. Trotz des diesjährigen Regenwetters und der Kälte allerdings war „Schwung“ auf meinen Nadeln irgendwie nicht so richtig vorhanden. Aber vielleicht täuscht das – kommt mit auf mein Resümee über das, was im Mai auf meinen Stricknadeln so los war.
Von der Nadel – fertige Projekte
Das Cumbria-Projekt
Der Modellstrick aus Cumbria ist gleich Anfang Mai fertig geworden, da habe ich richtig Gas gegeben.

Verbrauch: 5,5 Knäuel / 825 m Cumbria von Pascuali. Das Garn mag ich sehr, es ist ein tolles Sommergarn aus 60% Pima-Baumwolle und 40% Bambusviskose. Ideal also für Wollallergiker und solche, die keine tierischen Fasern verstricken möchten. Und einfach wunderbar weich und angenehm zu tragen. Mein Design Lievke ist auch aus Cumbria, und ich kann es kaum erwarten, dass es endlich warm genug wird, das Shirt wieder zu tragen. Mehr zum Garn findest Du übrligens in meinem Garnportrait.
Der Modellstrick aus Sole
Dieser hat mich, zugegeben, etwas gefordert. Nicht, weil das Modell zu anspruchsvoll war, sondern weil es mich ein bisschen gelangweilt hat. Immerhin, Sole ist eines meiner Lieblingsgarne von Pascuali. Mit 90% Pima-Baumwolle und 10% Kaschmir ist es ein wunderbares Sommergarn, das ich schon oft verstrickt habe. Mein Design Linn (als Kurzarmtop und Cardigan) z. B. ist aus diesem Garn, und trägt sich auch bei hohen Temperaturen einfach super angenehm.

Da es ein geheimer Modellstrick ist, darf ich euch noch nicht viel zeigen. Verbraucht habe ich 350 g in silbergrau, und 50 g in der Kontrastfarbe. Insgesamt also 400 g bzw. 1120 m.
Linnaea Socks von Talvi Knits
Ich gebe es zu – manchmal bin ich echt ein bisschen bekloppt. Und nehme zum Beispiel an Teststricks teil für Socken. Obwohl ich Stricksocken selbst gar nicht trage. Sondern mir nur das Muster so gut gefällt, dass ich nicht widerstehen kann.
So geschehen beim Beta-Test für die Linnaea Socks von Talvi Knits / Susanna Winter. Ihre Designs gefallen mir sehr gut, aber bisher habe ich noch keinen Test für sie „ergattert“. Nun aber gab es dieses Socken. Obwohl mir selbst Stricksocken viel zu warm sind, stricke ich doch hin und wieder welche für andere. Und das Smokmuster mit den Zugmaschen hat mich total angefixt.
Im Stash fand sich ein bestimmungsloses Knäuel Merida von Lamana und so wurde angestrickt. Dass es nur für Sneakersocken reichen würde, war mir klar. Denn das erste von den beiden angeschafften Knäueln habe ich auch schon zu einem Paar Sneakersocken verarbeitet – nämlich im Rahmen meiner Blogserie „Stricken in Runden“.
Dass es knapp werden könnte mit dem Garn – darauf hätte ich kommen können. Denn schon beim ersten Paar reichte ein Knäuel nur ganz knapp für ein Paar Sneakersocken. Die Spitze hatte ich damals kontrastfarbig gestrickt, weil die Anleitung das so vorsah. Die Linnaea Socks hingegen sind eigentlich einfarbig konzipiert. Da das Garn am Ende aber echt sehr knapp wurde, habe ich schließlich die Fersenkappen kontrastfarbig aus einem Rest handgefärbter Pinta von Pascuali gestrickt – und finde das Ergebnis echt cool!

Trotz Strickkrimi – ein Projekt, das nicht zu Resten führt, gefällt mir grundsätzlich SEHR! Und wie ihr sehen könnt, war es eine echte Punktlandung!
Vom Garn (Lamana Merida – 50% Schurwolle / 25% Seide / 25% Nylon) allerdings bin ich allerdigns nur mäßig begeistert. Bei 400 m / 100 g finde ich es recht dick, und vor allem recht kratzig. Die Jokersocken aus Regia Premium Silk haben bei gleicher Lauflänge eine fast identische Zusammensetzung (55% Merino, 25% Nylon, 20% Seide) , und das Garn ist dünner und meiner Meinung nach vor allem gefälliger als Merida.
Auf den Nadeln – Work in Progress
… ist immer noch das Shirt Camila.
Zugunsten der drei fertigen Projekte war Camila in der Warteschleife. Immerhin aber ist der zweite Ärmel inzwischen gestrickt, und es verbleibt die übliche Fleißarbeit, den Körper fertig zu stellen.

Zugegeben war auch das kalte, nasse Wetter im Mai mit Schuld an meiner mangelnden Motivation, Camila fertig zu stellen. Jetzt, da der Sommer um die Ecke lugt und keine anderen Projekte auf den Nadeln brennen, wird Camila sicher schnell tragefertig werden.
Denn das Garn Puno Winikunka von Pascuali (70% Baumwolle, 30% Alpaka) ist wirklich ein Traum von einem Sommergarn. Weich, fein, dennoch durch den fest gezwirnten Faden robust – Camila wird ein feines Shirt werden!
Bilanz für die Wolldiät:
- Verstrickt im Mai für die oben gezeigten Projekte: 200 m für die Socken, 825 m für das Cumbria-Projekt und weitere 1120 m für das Projekt aus Sole. Macht in Summe 2145 m. Da ich für die beiden Modellstricks das überschüssige Garn wieder zurückgeben werde, verringert sich mein Stash aber insgesamt um um 2800 m.
Im Gegensatz dazu gibt es im Mai nur einen Zugang zu vermelden:

…nämlich 2 x 420 m Merino Singles, liebevoll gefärbt von Colour Fairy, die ich Ende April in ihrer Färbewerkstatt besucht habe. Wer mich etwas kennt, wundert sich vielleicht über den Farbton, da Petrol üblicherweise nicht in meinem Beutschema vorkommt. Diese beiden Stränge allerdings passen haargenau zu einem vorhandenen Strang und ermöglichen mir, diesen dann auch zu verstricken.
Netto also 1960 m Minus im Mai. Der restliche Vorrat von 26.7 km / 8,2 kg passt knapp, ganz knapp, in die Vorratskisten.
Projektplanung – was kommt als nächstes?
Dies ist tatsächlich eine knifflige Frage! Denn seit Monaten sieht es erstmals wieder aus, als ob ich keine Auftragsarbeit zu stricken habe, sondern mich ganz frei entscheiden kann, was auf meine Nadeln wandern sol. Worauf also habe ich Lust?
Ehrlich gesagt: So richtig weiß ich es gar nicht. Nun wird es draußen ja wärmer, und damit sinkt die Lust, voluminöse, warme Projekte anzugehen.

Strickjacken allerdings gehen immer, und so überlege ich nach dem optimalen Projekt für mein türkisfarbenes Isager Tweed, das ich mir letztes Jahr aus Dänemark mitgebracht habe.

Andererseits lachen mich die beiden Stränge Herzfasern so laut an… allerdings habe ich dazu noch keine so rechte Idee. Tuch? Jacke? Pullover?
Nun, erst einmal werde ich Camila fertigstellen, und bis dahin wird mir sicher ein neues Projekt eingefallen sein 🙂
Maschenfein – Lieblingsstücke – Froh & Kreativ – Creativsalat – Caros Fummeley
Mmmmh, die Herzfasern müssten bei mir, glaube ich, auch sofort auf die Nadeln …
Gell, Ute, das ist genau deine Kragenweite… 😊
LG
Sandra
Ich finde es immer wieder faszinierend, mit wie wenigen Worten du mich in deinen Bann und in dein Strickreich ziehst, liebe Sandra!
Nun soll es endlich warm werden bei uns in der Mitte und auch bei euch im Norden – also nix wie ran an das Shirt, das ruft ganz deutlich Sommer 😎 und für dein Tweedgarn hab ich nen Geheimtipp: schau mal zu „Julie Knits in Paris“ oder „Lily kate Makes“ bzw „Lily Kate France“ auf Ravelry, die haben sooo schönen Jackendesigns 🥰
Ich freu mich auf den Juni mit dir!
LG Grit
Ach wie lieb, das freut mich sehr!
Hab es fein,
Sandra