
MeMadeMittwoch im Dezember: Burda meets Ottobre
Willkommen zum letzten MeMadeMittwoch in diesem Jahr! Ich begrüße euch dieses Mal nicht mit etwas neu Genähtem, sondern mit zwei Kleidungsstücken, die zu Beginn meiner Nähkarriere entstanden sind. Dementsprechend finden sie sich schon seit vielen Jahren in meinem Kleiderschrank, und nach wie vor trage ich sie gern.
Mein Näh-Mojo wird sich in diesem Jahr nicht wieder einstellen, fürchte ich. Gerade gehen wir wieder alle ins Home-Office, da braucht es bequeme Kleidung, wie wir alle wissen. Davon habe ich reichlich und trage diese nach wie vor auf. Bürotaugliche Kleidung habe ich streng genommen ebenfalls reichlich, und diese wird zur Zeit wieder entsprechend weniger getragen. So recht Bedarf nach Neuem ist daher nicht vorhanden. Deshalb erfreue ich mich an meiner gut sortierten Garderobe und daran, dass sich diese immer wieder neu kombinieren lässt. Auch die Tatsache, dass es immer noch Stücke aus der Anfangszeit meines inzwischen liebsten Hobbies gibt, die noch passen (!) und gut gelungen sind, ist Anlass zur Freude, finde ich.
Zwei davon zeige ich euch heute:
Der Burda-Blazer
Dieser Blazer (Modell 122 aus Heft 01/2007 ) hat mich Ende 2014 sehr gefordert: Irgendwie wollte nichts so recht, wie ich mir das vorstellte. Damals hatte ich allerdings auch noch überhaupt keine Ahnung davon, wie kompliziert es ist, ein Futter einzunähen. Streng genommen schaffe ich das heute noch nicht ohne Hilfe von darin Erfahreneren.

Das Gute an meiner Naivität damals war, dass ich mich damals einfach an Dinge herangetraut und gemacht habe. Tatsächlich ist in den allermeisten Fällen etwas Tragbares herausgekommen. Meine Level an Stolz und Erfahrung sind gleichzeitig sichtbar gewachsen, sobald ein Projekt fertig war und ich es beim Memademittwoch zeigen konnte.
Eigentlich ist der Blazer Teil eines Kostüms, also nicht gedacht für dicken Walkstoff, was einenTeil meiner Nähprobleme damals begründete. Knopflöcher in den dicken Stoff zu kriegen, kostete mich fast den letzten Nerv, das erinnere ich noch.
Aber noch heute trage ich die Jacke gern. Einmal wegen ihrer knalligen pinkvioletten Farbe, wegen der supercoolen Knöpfe – und weil sie eigentlich etwas zu groß und damit superbequem ist.

Das komplette Drama um den Blazer könnt ihr in diesem Post nachlesen. Im Nachhinein bin ich immer noch voller Hochachtung mir selbst gegenüber, dass ich dieses Projekt so hartnäckig fertiggestellt habe!
Die Ottobre-Hose
Das Modell 20 aus dem Heft 2/2013 gefiel mir wegen der Boot-Cut-Form, die ich gerne trage. Genäht wurde sie ebenfalls 2014, und es war meine erste Hose. Dass die Hose mit Sattel, Bund, Gürtelschlaufen, Reißverschluss und Taschen sozusagen „vollausgestattet“ ist, war mir gar nicht so klar.

Dass der Aufwand beim Nähen entsprechend hoch sein würde, auch nicht.
Vielleicht ist diese Hose schuld an meinem allgemeinen Hosentrauma… auch hier handelte es sich um ein Projekt, in das ich ganz naiv hineingeschliddert bin, um dann regelmäßig zu verzweifeln.
Umso stolzer war ich schließlich, als meine erste Hose endlich fertig und tragebereit war. Inzwischen hat sie auch einige Nachfolger bekommen: hier als Sommerhose in gekürzter Form (inzwischen leider verschlissen und entsorgt), hier grau mit Nadelstreifen und ohne Taschen, die ebenfalls immer noch gern getragen wird.
Die ganze Geschichte zur schwarzen Hose gibt es in diesem Post zu lesen. Ich finde es im Nachhinein ganz wunderbar, dass ich zum einen dieses erste Hosenprojekt am Ende doch gemeistert habe. Und dass diese Hose immer noch passt und so bequem ist, dass ich sie nach wie vor gern trage!
Blazer + Hose = Outfit für den 1. Advent
Ja, und beides zusammen war mein Outfit für den Adventskaffee bei der Nachbarin. Garniert mit dem weihnachtlichen Strauß ist das Outfit perfekt, findet ihr nicht?

Der Schal dazu ist übrigens Sinus nach einer Anleitung von Ute Nawratil. Aus recht dünnem Garn gestrickt, dafür aber sehr lang, ist er für das aktuelle Schmuddelwetter gerade richtig – und passt farblich echt perfekt zur Jacke, wie ich gerade herausgefunden habe 🙂
Hier noch einmal ein Gesamteindruck von Blazer, Hose und Schal:

Mit diesem Adventsgruß verabschiede ich mich in die Galerie des MeMadeMittwoch – danke an das Moderatorenteam für ein weiteres Jahr dieser wunderbaren Blogparty!
Auch verlinkt zu Lieblingsstücke – Du für Dich am Donnerstag – Creative Lovers
Sieht wirklich sehr gut aus. Vor allem der Blazer lacht einem wirklich entgegen. Und die Knöpfe sind wirklich cool 😀
Liebe Grüße
Tina
Danke für diesen schönen Rückblick-Beitrag. Gerade für mich als Anfängerin, ist es schön zu lesen, dass ihr Profis auch alle „normal“ gestartet seid. Und ich erkenne mich in deiner beschriebenen Naivität wider. Genau so gehe ich aktuell auch an neue Projekte ran, um dann während des Nähens leicht zu verzweifeln.
Umso schöner zu lesen, dass frau nicht allein ist.
Danke und LG Miriam
So schön! Die Farbe erhellt tatsächlich den Moment! Zwischen den Jahren werde ich auch wieder meinen Schrank aufräumen und hoffentlich auf den ein oder anderen Schatz treffen… Danke für das Zeigen der alten Lieblingsstücke…
Klasse diese Farbe vom Blazer und das gesamte Outfit gefällt mir. Sei froh, dass Du ohne große Bedenken in aufwändige Nähprojekte gestartet bist – Wie Du schon schreibst, ist immer ein gut tragbares Stück entstanden, es lohnt sich furchtlos zu sein 😉 LG Kuestensocke
Tolles Outfit und ja, ich finde auch, es muss nicht immer Neues genäht werden… auch die alten Kleidungsstücke dürfen noch gezeigt werden. Das verstehe ich auch unter NAchhaltigkeit.
Mir hat es besonders die Jacke mit den wunderschönen Knöpfen angetan.
Du bringst Farbe ins triste Grau da draußen.
LG
Sandra
Liebe Sandra, Deine Adventskombination sieht wunderschön aus! Und wie schön, daß es beides schon ältere und geliebteTeile sind. Ich habe auch so einiges aus meinen ersten Nähzeiten, was ich immer noch gerne trage. So schön, wenn man dann die Teile wieder aus dem Schrank zieht, sich vielleicht an manches Drama des Nähens erinnert- da kommt doch kein Kaufkleidungsstück mit! Der Schal passt ja wirklich perfekt dazu, das ist doch immer eine Freude, wenn man sowas entdeckt.
Liebe Grüße
Barbara