Ottobre Solid and Striped als Tunika

Ottobre Solid and Striped als Tunika

2. Dezember 2020 14 Von FrauSonnenburg

Willkommen zum MeMadeMittwoch im Dezember! Fast hätte ich unseren virtuellen Laufsteg verpasst, denn mir ist in diesem ganzen Corona-Elend der Näh- und auch der Blog-Mojo verschütt gegangen. Geht euch das auch so? Die Ideen kommen zäher, und zäher ist auch die Umsetzung. Dazu kommt die dunkle Jahreszeit…

Aber genug gejammert: Zur Aufmunterung habe ich ein gemütliches Lieblingsteil für euch, das ich im Frühjahr nach einem Unterstützungskauf bei meinem neuen Lieblings-Stoffgeschäft genäht habe:

Hamburger Liebe als Stützkauf

Im Frühjahr hat mein Lieblings-Stoffgeschäft Seidenfein (Werbung von Herzen!) coronabedingt innerhalb von Tagen einen Online-Shop ins Leben gerufen. Und diesen gleich voll gepackt mit den tollsten Stoffen. Seidenfein ist der einzige Laden in meinem Umfeld, der die Stoffe von Hamburger Liebe und Albstoffe führt. Und als die neuen GRID-Stoffe in Jacquard-Qualität im Shop einzogen, gab es kein Argument mehr gegen einen „Stützkauf“ – 1,70 m in gelb zogen (mit einigen anderen Stöffchen) in mein Lager ein. Mit passenden bunten Bündchen. Eine echte gute-Laune-Kombi.

Ottobre - Solid and Stripe - Tunika - Hamburger Liebe - Grid - Buendchen - Cuff Me

Solid & Stripe als Tunika

Solid & Stripe aus der Ottobre 5/2015 ist inzwischen bei mir ein All-Time-Favourite. Die Sattelärmel haben so eine schöne Passform, und im Heft gibt es diese als T-Shirt (z. b. hier genäht) und unter dem Namen „Autumn Fall“ auch als Jacke mit Eingrifftaschen (hier mein absoluter Liebling, der Vogelmantel).

Für meine Tunika habe ich das Shirt zunächst um 25 cm verlängert, und dann die Eingrifftaschen der Jacke auf den „Rockteil“ übertragen. Die geschwungene Saumkante habe ich beibehalten. Die Ärmel habe ich etwas gekürzt, damit sie durch die bunten Bündchen nicht zu lang werden. Den Halsausschnitt habe ich dagegen unverändert gelassen mit dem Ziel, die „Halsferne“ durch das breite Bündchen etwas zu entschärfen. Wer auf dem Foto oben genau hinschaut sieht aber, dass ich das Bündchen etwas verschmälert habe.

Ottobre - Solid and Stripe - Tunika - Hamburger Liebe - Grid -

Genäht ist das Ganze dann schnell, zumal, wenn man mit dem Schnitt schön Übung hat. Nur bei den Taschen habe ich wieder mal nicht aufgepasst und einen Taschenbeutel falsch herum aufgesetzt. Nun ist die eine Tasche weniger tief als die andere. Naja. Ein Taschentuch lässt sich immer noch darin unterbringen. Und von außen sieht man den Unterschied nicht.

Obwohl ich mich beim Zuschneiden bemüht habe, die Linien des „Grids“ möglichst gerade laufen zu lassen, war ich nur zum Teil erfolgreich. Der Jacquard hatte sich beim Waschen ziemlich verzogen, und das machte sich beim Zuschnitt bemerkbar. Allerdings sind die Linien des Musters ohnehin nicht gerade und rechtwinklig, so dass die fallenden Linien nicht zu sehr ins Gewicht fallen.

Mit Solid & Stripe in Wismar

Und hier kommt natürlich auch das Tragefoto, aufgenommen am Alten Hafen in Wismar.

Die Farbkombi aus dem honiggelben Jacuard mit den pink-rosa Bündchen finde ich total genlungen. Die Tunika ist superbequem und wurde im Frühjahr in Freizeit und Home Office sehr oft getragen. Ein rechtes Lieblingsteil hab ich mir da genäht…

Ottobre Solid and Stripe - Hamburger Liebe - Grid - Tunika

Zu dem Propeller, an dem ich da lehne, habe ich übrigens eine besondere Beziehung: Er stammt aus der Firma, bei der ich vor vielen vielen Jahren meine kaufmännische Ausbildung durchlaufen habe. Diese Firma stellt Schiffsantriebe her, damals bevorzugt für die Binnenschifffahrt, aber dann in zunehmendem Maße auch für Hafenschlepper und Offshore-Schiffe. Nach meiner Ausbildung war ich Technische Einkäuferin und am Ende meiner Karriere in dem Unternehmen habe ich diese Propeller verhandelt und eingekauft. Eine Tochtergesellschaft der Firma hat ihren Sitz in Wismar – deshalb liegt auch dieser Propeller im Hafen.

Ottobre - Solid and Stripe - Tunika - Hamburger Liebe - Grid

Da fand ich es natürlich richtig spannend herauszufinden, ob dieser Propeller vielleicht zu einem von meinen letzten Projekten gehörte? Leider nein, der Antriebstyp, zu dem er laut Typenschild gehörte, war bei meinem Austritt aus dem Unternehmen noch in der Projektierung (ein Antrieb für Hafenschlepper und solche Schiffe, die bei Stapelläufen mithelfen, dass das neu gebaute Schiff, welches noch nicht steuerbar ist, nicht außer Kontrolle gerät), und dieser Propeller ist Baujahr 2007 – also lange nach meiner Zeit. Dennoch hat es mich so gefreut, mal wieder ein bisschen auf Tuchfühlung mit meiner beruflichen Vergangenheit zu gehen.

Und es war mir eine Freude, das Publikum vom MeMadeMittwoch auf diesen kleinen Ausflug mitzunehmen. Jetzt werde ich aber mal in den Posts stöbern gehen, sicher gibt es wieder viele Inspirationen.

Habt alle eine schöne Adventszeit – und bleibt gesund!