Poncho Luna – Kuscheldecke als Kleidungsstück

Poncho Luna – Kuscheldecke als Kleidungsstück

2. Februar 2022 14 Von FrauSonnenburg

Zack: Der Januar ist vorbei, und die virtuelle Community trifft sich beim MeMadeMittwoch, um selbst gemachte Kleidung zu präsentieren.

Mit Genähtem kann ich zur Zeit immer noch nicht aufwarten. Zwar gab es Anfang Januar ein Nähtreffen auf Abstand bei KaPe Anlumi, zusammen mit SabineSelbstgemacht, aber so richtig Lust zum Nähen hatte keine von uns . Mein erstes Projekt auf dem Nähplan, der Morris Blazer, wurde zwar fertig an dem Tag. Bisher habe ich ihn aber weder gebügelt noch fotografiert, und so spanne ich euch noch etwas auf die Folter.

Also zeige ich euch hier mein letztes Strickwerk, den Poncho Luna. Über meine Abenteuer mit der dänischen Strickanleitung habe ich im letzten Post bereits berichtet. Aber das Ergebnis überzeugt: Der Poncho ist warm. Er ist sooo weich (Alpakawolle halt!). Und mordsbequem ist er obendrein.

Luna - Poncho - Hannelarsenstrik - fertig

Poncho: Top oder Flop?

Meiner Erfahrung nach scheiden sich bei Ponchos die Geister. Obwohl seit Jahren im Trend, scheint ein Poncho ein Kleidungsstück zu sein, das polarisiert: Die einen schwören auf den schnellen Überwurf, die anderen finden so eine Kuscheldecke nerdig oder unpraktisch. Ihr könnt euch denken: ich gehöre zur ersten Kategorie. Na klar, warum sonst hätte ich mir auch die Arbeit gemacht, dieses nicht ganz unaufwändige Teil zu stricken?

Aus meiner Sicht gibt es einige Pluspunkte an so einem Poncho:

  • im Prinzip ist es ein großes Tuch, das man aber nicht aufwändig um sich herumwickeln muss, sondern dass man einfach überstreift: Ein Poncho ist bequem.
  • ein Poncho ist schnell angezogen, wenn man friert. Hat man sich aufgewärmt, ist er ebenso schnell wieder abgestreift: Ein Poncho ist unkompliziert.
  • je nach verwendetem Material ist ein Poncho eine warme Kuscheldecke oder ein leichter Überwurf.
  • je nach Design, lässt sich ein Poncho ebenso flexibel kombinieren wie eine Strickjacke: Leger oder formeller, zu Hose oder Rock, mit Bluse oder Shirt darunter, mit Schmuck dazu oder ohne.

Ponchoformen

Ich habe drei verschiedene Formen an Ponchos im Kleiderschrank:

grauer gestrickter Poncho

Der Assymmetrische

Dieser Poncho (Das Modell LET von itoyarns, Strickpaket z. B. hier) hatte es mir 2015 angetan aufgrund der interessanten Garnqualitäten: Das Papiergarn Ito Washi wird zusammen mit hauchfeiner Merino – Ito Niji – verstrickt.

Die Form ist ein Rechteck, das mittig zum Quadrat gefaltet wird. Eine Seitennaht wird von den Säumen aus bis auf eine Öffnung geschlossen, und so wird der Poncho diagonal getragen.

Diese Form wärmt die Schultern angenehm, und lässt viel Bewegungsfreiheit an den Armen.

Auch nach inzwischen über sechs Jahren ist dieser Poncho im Frühling und Herbst gern getragen.

Poncho Versilea - mit Spitzenborte - Sommerlooks stricken

Das Rechteck

Diese rechteckige Form (Versilea von Meine fabelhafte Welt) ist etwas gefälliger: hier sind es zwei Quadrate, von einer Seite zur anderen gestrickt. Am Vorderteil wird in diesem Fall ein V-Ausschnitt gearbeitet. Beide Teile werden am Ende an den Schultern zusammen genäht. Im Gegensatz zur asymmetrischen Form oben scheint diese Variante auf den ersten Blick ein Oversize-Pullover zu sein, der keine Seitennähte hat, und schummelt das eine oder andere Kilo optisch weg.

Versilea ist nicht lange in meiner Garderobe geblieben. Nicht, weil er nicht praktisch zu tragen gewesen wäre, sondern weil das verwendete Garn zu luftig war und er mir ständig wegwehte.

Poncho Luna - grauer Poncho mit farbiger Musterborte

Die „Glocke“

Luna nun ist glockenförmig. Wie eine große Rundpasse werden in regelmäßigen Abständen Maschen zugenommen und so der Umfang vergrößert. Damit sitzt diese Ponchoform gut um die Schultern und hält schön warm. Luna ist allerdings am Saum eher eng geschnitten – dies führt dazu, dass sich der Saum nach oben umklappt, wenn man ausgreifende Bewegungen mit den Armen macht.

Mich stört das nicht, aber bei den beiden anderen Ponchoformen tritt dies nicht auf.

Und wie trägt sich Luna nun?

Was soll ich sagen: Ich mag diese glockenförmige Enge des Ponchos. Erstens wärmt dies wirklich perfekt. Und vermittelt ein geborgenes Tragegefühl. Man sagt ja, Säuglinge fühlen sich in Pucksäckchen besonders wohl – ein ähnliches Gefühl ist es wohl mit mir und Luna.

Aber seht selbst:

Luna - Poncho - Hannelarsenstrik - Tragefoto

Inzwischen ist Luna meine „Home Office – Kuscheldecke“ geworden und liegt immer griffbereit in der Nähe des Schreibtischs, damit ich den Poncho je nach Bedarf schnell überwerfen kann.

Was meinst Du zum Thema Poncho: praktisch oder nerdig? Top oder Flop?

Mit diesen Gedanken wandert mein Post nun zum Februar-MeMadeMittwoch. Ob es schon Frühlingshaftes zu sehen gibt?