
Im Test: Nadelset Pony Flair
Bei der H+H in Köln habe ich Frau Feierabendfrickeleien am Stand von Pony Needles besucht. Als Markenbotschafterin gewährte sie mir einen Überblick über das Sortiment von Pony, und zeigte mir insbesondere eine Neuheit, die mich wirklich sofort angefixt hat:
Pony Flair
Hierbei handelt es sich um Stricknadeln. Genauer gesagt, um ein Set aus Nadelspitzen, verschieden langen Seilen und den entsprechenden Verbindern. Das Besondere daran: Alles ist bunt. Vorwiegend pink. Und damit war es um mich geschehen.
Als es das Pony Flair Set als Prämie für ein Abo der deutschen Designer Knitting zu haben war, habe ich zugeschlagen. Und so konnte ich das Nadelset in aller Ruhe ausprobieren.
Das Prämienset ist im Vergleich zum Original ein bisschen abgespeckt. Es enthält fünf Nadelpaare (3 mm, 3.5 mm, 4 mm, 4.5 mm und 5 mm), Seile in 60, 80 und 100 cm sowie ein Paar Seilstopper und einen Seilverbinder. Alles handlich verpackt in einem hübschen Filztäschchen.
Die Nadeln
Was mich auf der H+H als erstes angesprochen hat, war die bunte Farbe der Nadeln. Ein bisschen erinnern sie an ein Mikadospiel aus der Spielesammlung von früher. Mir macht es total gute Laune, wenn ich das Filztäschchen aufknöpfe und mich die bunten Nadeln in ihrem pinkfarbenen Köchern anleuchten.
Die Spitzen sind gefertigt aus Ahornholz, das nach Herstellerangaben aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Jede Nadel wird von Hand mit unbedenklichen Naturfarben koloriert. Die Oberfläche ist ganz glatt, und – für mich besonders wichtig – die Spitzen sind für Holznadeln wirklich spitz.
Die Seilstopper und das Verbindungsstück sind aus Metall und machen einen sehr stabilen, wertigen Eindruck. Als kleines Extra gibt es eine Minisicherheitsnadel mit einem winzigen Silikonpony daran – total niedlich!
Die Seilverbindung Glydon
Bemerkenswert finde ich die Seile. Hierbei handelt es sich um hohle Schläuche aus biegsamem durchsichtigem Kunststoff. An den Enden ist ein Schraubgewinde eingelassen, auf das die Nadelspitzen aufgeschraubt werden – das patentierte Glydon-System.
Die Seile sind vergleichsweise dick – und vermutlich ist das in Verbindung mit dem eingelassenen Schraubverbinder das Geheimnis, warum die Maschen ohne zu Hakeln über die Kupplung rutschen. Das tun sie wirklich – egal bei welcher Nadelstärke. Zudem bleiben die Seile schön in Form. Obwohl sie eng gerollt in ihrem Fach aufbewahrt werden, bleiben sie nicht einerollt, sondern sind schön elastisch und werden gleich wieder gerade. Kein Getüdel und Gefummel mit verdrehtem Seil – Daumen hoch!
Nur beim Magic Loop kam ich an meine Grenzen. Denn das dicke Seil legt sich nicht so geschmeidig in die Kurve, wie ich das von meinem anderen Nadelset kenne, und das Schieben der Maschen gestaltete sich beim Rundenstricken als schwierig.
Einzig verwirrend ist für mich, dass man die Nadel AUF das Seil schraubt. Von meinen anderen Nadelsystemen kenne ich es so, dass das Gewinde an der Nadel ist und man diese IN das Seil schraubt. So fand ich mich bei der ersten Anwendung damit überfordert, die Nadel wieder vom Seil los zu bekommen. Man muss halt am Seil festhalten statt an dem Metallstück der Nadel *lach*
Stopper und Verbindungsstück
Die mitgelieferten Seilstopper sind, wie schon geschrieben, aus Metall und recht schwer und damit wertig. Sie lassen sich problemlos auf- und abschrauben. Einzig das Gewicht könnte ein Problem werden bei feinem Gestrick – wenn man Maschen auf dem Seil parkt, ziehen die Stopper ganz schön nach unten.
Der Seilverbinder tut seinen Dienst ebenso gut wie die übrigen Teile des Sets. Allerdings gibt es hier einen kleinen Kritikpunkt. Wenn man den Verbinder dazu verwendet, ein Seil zum Ring zu schließen, wird es schwierig: beim Einschrauben des zweiten Gewindes verdreht sich das Seil, und es ist knifflig, das Gewinde so zu schließen, dass es auch wirklich verlässlich geschlossen bleibt.
Das Strickerlebnis
Ich habe die Pony Flairs mit mehreren verschiedenen Garnen getestet. Unterm Strich bin ich wirklich angetan. Die spitzen Nadeln ergeben ein wunderbares Maschenbild.
Die Oberflächen der Nadeln sind ganz glatt – dennoch nicht glitschig, sondern eher ein bisschen klebrig. Auch Garn mit Seidenateil flutscht deshalb nicht von der Nadel, sondern lässt sich brav und diszipliniert abstricken. Ich hatte keine Probleme mit den Verbindern, die Schraubverbindung hält zuverlässig und löst sich nicht, und die Maschen rutschen flüssig vom Seil auf die Nadel.
Schade bloß, dass man von den schönen Farben der Nadelspitzen wenig sieht, während die Maschen darauf liegen 🙂
Fazit zum Pony Flair Nadelset
Im Vergleich zum regulär zu kaufenden Set fehlen dem Nadelset aus der Aboprämie die Wollnadeln und Maschenmarkierer, und das „echte“ Set kommt in einem traumschönen, stabilen Etui. Das Wesentliche für den täglichen Strickgebrauch ist im Prämienset jedoch enthalten:
Nadelspitzen in den gängigsten Größen, verschiedene (sehr hochwertige) Seile in den gängigen Längen, Stopper und ein Verbindungsstück, alles verpackt in einem Filztäschschen. Verbinder, Seile und Nadeln lassen sich einfach miteinander verschrauben und auch wieder lösen, die Verbindungen halten zuverlässig. Alles ist aus wertigem Material hergestellt.
Beim Stricken überezugen die Nadeln durch ihre spitzen Spitzen, die ein klares Maschenbild erzeugen, und die glatte Oberfläche.
Als „Werkzeug“ für die Strickerin bekommen die Pony Flairs von mir eine eindeutige Empfehlung.
Problematisch empfinde ich allerdings den knackigen Preis für das reguläre Set. Über 100 EUR für 5 Nadelpaare finde ich sehr teuer, besonders im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten. Für Neulinge bei Nadelsets, die erst einmal ausprobieren möchten, ob und welches Schraubset für sie taugt, finde ich den Preis zu hoch – von daher denke ich, dass das Flair-Set seine Liebhaber eher unter den echten Stricknerds finden wird.
Creadienstag – Maschenfein: auf den Nadeln Juni – Liebste Maschen – Caros Fummeley
Das stimmt. Der Preis ist echt happig. Deswegen zögere ich auch sehr vor einer Erweiterung meines Sets. Leider hat meine 3.5 er Nadel ne raue Stelle am Übergang. Da muss ich mal sehen was ich da machen kann.
Ich habe mir das Set auch schon vor einiger Zeit zugelegt, nachdem ich es zum ersten Mal beim Tag der Wolle gesehen hatte. Mittlerweile habe ich schon so einiges damit gestrickt und bin immer noch sehr begeistert, der Preis hat sich schon gelohnt für mich, da im Gegensatz zu anderen Systemen sich nichts löst während des Strickens, ich jedenfalls möchte es nicht mehr missen.
Der Preis ist wirklich heftig. Und leider passiert es auch hier – wie bei den Konkurrenten -, dass sich beim Stricken die Verbindung von Seil und Nadel aufdreht. Kein Problem beim Krausrechtsstricken, da geht das Retten ja ganz gut. Bei Lacemustern hat man aber wirklich zu tun bis keine Chance.
Ebenfalls nicht so toll finde ich, dass die Nadelspitzen die Farbe der Wolle annehmen (bei von Profis handgefärbter Wolle passiert, ob es auch bei Industrieware so ist, habe ich nicht probiert). Nun ist mir egal, ob die Nadelspitzen passend zur pinken Verzierung rosa oder hellgrün sind – ich frage mich nur, was passiert beim nachfolgenden Stricken von weißer Wolle?
Hallo Sandra!
Danke für deinen ausführlichen Test der Nadeln. Ich hab ebenso wie du das Angebot zum Designer-Knitting-Abo gefunden. Ich hatte schon von den Nadeln gehört und sie in Köln gesehen, aber noch keinen Bericht dazu gefunden. Da kam mir deiner gerade sehr gut in den Kram! Auch das man mal sieht, wie die Nadeln verbunden werden, was für viele ja ein Mysterium ist! Ich hab mir das Abo bestellt und warte dann mal 4 Wochen auf meine Tasche mit den tollen Nadeln
Liebe Grüße, Jenni