So ein schöner Stoff! – Hochzeitsgastkleid

So ein schöner Stoff! – Hochzeitsgastkleid

24. Mai 2017 12 Von FrauSonnenburg

Vor zwei Wochen (ach, schon wieder so lange her….) war ich bei Sewing by the Sea, einem Nähwochenende in der Nähe von Eckernförde.
Eines der Projekte, das ich mir für das Wochenende vorgenommen hatte, war mein Hochzeitsgastkleid. Denn am folgenden Wochenende sollte meine Freundin heiraten, und der beste Ehemann von allen und ich wollten natürlich mitfeiern. Da man zum Feiern idealerweise angezogen ist, brauchte ich – ganz klar! – ein Hochzeitsgastkleid.

Schon im Februar hatte ich bei Myo-Stoffe.de diesen wunderbaren Baumwollsatin entdeckt und mich spontan verliebt: 

Ein Schnitt war auch schnell gefunden: „Fable Print“ aus Ottobre 2/15. Wie gemacht für diesen Stoff!

Gut vorbereitet fuhr ich nach Eckernförde. Eigentlich erwartete ich keine großen Schwierigkeiten beim Nähen des Kleides. Prinzessnähte kenne ich seit dem Weihnachtskleid 2015, einen Reißverschluss habe ich auch schon öfter eingenäht, und falls es beim Füttern zu Problemen kommen sollte, hoffte ich auf kompetente Hilfe meiner Nähekolleginnen.

Allerdings hatte ich verdrängt, dass man ja nicht im stillen Kämmerlein vor sich hin näht, sondern munter miteinander plaudert. So hatte ich am Ende des ersten Abends schon diverse Teile falsch zusammengenäht und wieder getrennt. Oh oh oh…

Aber am zweiten Tag, dem Freitag, lief es besser. Ein erstes Highlight hatte ich beim Füttern des Oberteils. Die Futterteile sollten durch die Schultern durchgezogen und das Kleid so gewendet werden. Diese Technik hatte ich bereits zweimal erfolglos ausprobiert – und dieses Mal klappte es. Heureka!

Der Rest lief weitgehend problemlos. Einzig das Einnähen des Reißverschlusses war noch einmal kniffelig, bis beide Hälften gleichmäßig saßen. Nachdem der Reißer eingesetzt war, saß das Kleid allerdings sehr knapp um die Brust. Atmen ging nur mit Bedacht. So habe ich aus den Nahtzugaben noch einmal rausgelassen, was rauszulassen ging.

Auf Anraten einer lieben Nähkollegin, die mir in einer aufwändigen Aktion (der Rockpüster war noch nicht aufgefunden worden) mit der Hand die Rocklänge absteckte, habe ich den Saum dann mit der Hand erst gereiht, dann gebügelt und schließlich mit kleinen Vorstichen befestigt. So hat das Kleid auf der Außenseite keine sichtbaren Nähte – einfach perfekt!

Tatsächlich war es am Ende von Tag zwei des Nähtreffens fertig, und es ist einfach wunderbar geworden:

 Die Hochzeit fand in Nürnberg statt. Als ich meinen Nähplan fasste, ging ich davon aus, dass es Ende Mai in Franken doch sicher warm genug sein würde für ein ärmelloses Kleid. Beim Nähtreffen, als sich so viele Nähfreundinnen überschwänglich äußerten zu dem Kleid, kam daher immer wieder die Frage auf, was ich denn dazu tragen würde.
Gute Frage – ich habe ein schwarzes Bolerojäckchen aus Spitze, das sich allerdings zum Kleid als nicht passend weil zu dunkel erwies. Eine azaleefarbene Strickjacke in Blazerform war so mein Accessoire der Wahl, und zeigte sich bei der Anprobe zu Hause als gut zum Kleid kombinierbar.

Doch es kam alles anders: Auf dem Flug von Hamburg nach Nürnberg saß eine Dame mit am Gate, die einen pinkfarbenen Jerseyblazer trug. Ein Hammerteil. Am Liebsten hätte ich ihn ihr ausgezogen.
Beim Shoppen in Nürnberg am Tag vor der Hochzeitsfeier fiel mir dann genau DER Blazer in die Hände, der für mich und das Kleid gemacht war. Und so war dann mein Outfit für den Tag perfekt:

 Die kleine Seidentasche passt mit dem roten Emblem zwar nicht ganz genau zum Kleid, aber nimmt den asiatischen Stil der Kirschblüten auf. So gekleidet, habe ich mich auf der Feier sehr wohl gefühlt!

 Das Wetter hat auch mitgespielt, es war ein sonniger, warmer Tag. Wie schön für die beiden Hauptpersonen!

Die hatten sich für die Gäste eine Menge einfallen lassen. Es gab keine Langeweile: Es gab ein Gästebuch zu gestalten, für das Fotos gemacht und gleich ausgedruckt wurden, es gab steigende Luftballons, eine Wand für gute Wünsche – und als Highlight einen „Steinbrecher“.
Dieser hatte körbeweise Geoden in verschiedenen Größen mitgebracht. Jeder Gast durfte sich eine Geode nach Wunsch aussuchen, und diese wurde dann zerbrochen.

War das spannend zu sehen, welche Halbedelsteine im Inneren dann zum
Vorschein kamen! Einige enthielten sogar eingelagertes Wasser aus prähistorischer Zeit. In meinem
Stein war Bergkristall eingeschlossen, wie toll!
In dem Zusammenhang erinnere ich mich, dass ich in der Grundschule einmal einen Schulausflug erlebt habe, bei dem wir einen Steinbruch nach diesen Geoden und nach Fossilien durchwühlt haben. Damals leider erfolglos – und jetzt habe ich doch so einen schönen Stein, ist das nicht klasse?

Meine Begeisterung über den Kristall und auch über mein wunderbares Kleid teile ich gerne mit euch und wandere nun hinüber zum Memademittwoch!
Die fesche Lola zeigt uns ein sehr schönes Sommerkleid, das mir durchaus auch gefallen könnte. 

 Auch zum Jahres-Sew-Along bei Fräulein An wandert mein Beitrag, hier ist im Mai das Thema Kleiderwahl angesagt.