Stoffdiät – Finale 2017

Stoffdiät – Finale 2017

8. Januar 2018 7 Von FrauSonnenburg

Ein Jahr lang hat uns Küstensocke bei der Stoffidät begleitet, und jetzt, im Januar, ist Zeit für die endgültige Bestandsaufnahme.

Gefühlt habe ich wieder gar nicht so viel genäht – gut, dass es meinen Blog gibt, der die Bestandsaufnahme erleichtert.
Beim Nähtreffen mit Frau Dashabichselbstgemacht  und Frau Kape Anlumi.im November ist zunächst ein Snoopy-T-Shirt entstanden, über das sich der beste Ehemann von allen zu Weihnachten sehr gefreut hat: minus 1m.

Beim gleichen Termin habe ich auch mein Ninja-Kleid fertigbekommen:

Das schlägt mit stolzen 2.5 Metern zu Buche.

Die Hose aus blauem Stretch-Gabardine, die beim letzten Termin schon fast fertig war, befindet sich immer noch im Ufo-Stadium. Es fehlen noch der Bund und die Säume. Ich zähle diesen Grenzfall, zu dem es noch nicht einmal Fotos gibt, mit 2 m mit in die Statistik.

Macht für den November minus 5,5 Meter.

Im Dezember bin ich nicht so recht zum Nähen gekommen, das Leben 1.0 mit überdurchschnittlichem Endjahresstress im Büro und den üblichen Weihnachtsterminen hat mich sehr beansprucht.
Mein Weihnachtskleid habe ich aber doch geschafft, und ich bin damit sehr zufrieden:

Zwei Meter feines, warmes Wollgemisch und 1.3 Meter lila Futterstoff habe ich dafür gebraucht.

Außerdem durfte ich beim Probenähen der Heldinnentasche von Crafteln mitmachen, was mir eine absolute Lieblingstasche beschert hat. Dazu habe ich 70 cm Softshell vernäht.

Ein Meter Weihnachtsstoff ist vernäht zu Geschenkesäckchen, eine tolle und nachhaltige Verpackungsidee, die nicht viel Arbeit macht.

Die Feiertage habe ich genutzt, zwei Meter Modal in ein Twist-Knot-Kleid für eine liebe Bekannte zu vernähen. Ich habe mich tatsächlich überreden lassen, für jemand anderes ein Kleidungsstück zu nähen –  und ich bin super aufgeregt, ob das gutgeht. Das Kleid ist nun fertig, die Empfängerin hat es erhalten und es passt: Hurra!

Dezember: Minus 7 Meter.

Meinen Plan, gewisse Nähvorgänge zu delegieren, habe ich umgesetzt. Die liebe Änderungsschneiderin hat 2.50 Meter Baumwollstoff in die geplante Tischdecke umgewandelt und ebenso zwei Stücke Jaquardgewebe mit Schrägband zu Tischläufern gemacht. Macht drei Meter weniger in der Stoffkiste, die ich zwar nicht selbst vernäht habe, aber die meine Bestände nicht mehr belasten.

Damit sind zum Jahresende sensationelle 15.50 m weniger in meinem Lager. Donnerwetter!

Ein paar Zugänge gab es allerdings auch…
Einen ganz wunderbaren Webstoff mit chinesischen Winkekatzen (plus 1.20 m) – ich bin noch nicht sicher, ob der lieber Bluse oder Tasche werden will. 

Ein Viskosestöffchen in puder und dunkelblau aus der Restekiste bei K**stadt (plus 1.30 m, was ein schönes Sommerblüschen geben wird)
Und zwei Reste aus der Restebox beim Möbelschweden, die ich entweder zu Geschenkesäckchen, zu einem größeren Strickprojektebeutel oder zu Taschen zum Verschenken vernähen will. Marja Katz hat z. B. neulich ein Freebook für kleine Mitbringseltaschen veröffentlicht.
Insgesamt plus 4 Meter – Netto damit immer noch 11,50 Meter weniger als beim letzten Treffen.

In der Stoffkiste ist damit wieder Luft:

 Wie sieht aber die Gesamtbilanz aus?
Gestartet bin ich im Januar mit 41.6 Metern im Lager (plus einem bisher immer noch unbilanzierten Schwarzbestand an Webstoffstückchen und Futterstoffen).
Aktuell sind es 14.6 Meter. Mein Ziel, das ich mir Anfang des Jahres gesetzt habe – unter 20 Meter Bestand zu kommen – habe ich damit mehr als erreicht. Gedacht hätte ich das nicht!
Vernäht habe ich insgesamt 43.9 m in diesem Jahr, was gemessen an meiner verfügbaren Nähzeit ebenfalls eine ganz beachtliche Zahl ist. 

Die Erkenntnisse aus diesem Jahr der Stoffdiät habe ich innerhalb de Jahres immer mal wieder formuliert und fasse sie hier noch einmal für mich zusammen:

  • sich jegliche Stoffkäufe zu versagen, bringt nichts. Das ist hier so wie bei jeder anderen Diät. Das Geheimnis ist, sich im akzeptablen Rahmen zu bewegen. 
  • offensichtliche Verführungen zu meiden (wie zum Beispiel Stoffmärkte oder die Sonderangebote aus Onlineshops) hilft jedoch sehr, Spontankäufe zu vermeiden. Ich habe dieses Jahr höchstens einen Stoff gekauft, bei dem ich noch nicht so recht weiß, ob ich ihn wirklich vernähen will. 
  • es ist wichtig, die Mengen zu kennen, die man sicher vernähen kann. Auch das hilft nach meiner Erkenntnis, übermäßige Stoffmengen zu erwerben. Das ist für mich so ähnlich wie ein übervoller Kühlschrank – wenn ich weiß, wie viel ich essen kann, richte ich meine Vorratshaltung danach aus. 
  • Es hilft, die Stoffe projektbezogen zu kaufen und zeitnah zu vernähen. Küstensocke hatte den Tipp, gleich zuzuschneiden. So weit würde ich nicht gehen – gelegentlich disponiert man ja doch noch mal um, und ein Stoff bekommt eine andere Bestimmung als die ursprünglich vorgesehene. Ich habe – bis auf den Winkekatzenstoff – dieses Jahr aber keine Stoffe gekauft, bei denen ich nicht weiß, was einmal daraus werden wird. Und diese Pläne habe ich in der Regel auch diszipliniert umgesetzt. Den weiteren Tipp von Küstensocke, wenigstens den Stoffen die gepanten Schnitte gleich zuzuordnen, finde ich dabei hilfreich. 
  • Den Stoffberg zu weit einzudämmen ist ebenfalls keine so gute Idee. Ich bin dieses Jahr ein paar Male in die Verlegenheit geraten, dass ich einen tollen Schnitt gesehen habe, für den ich keinen passenden Stoff im Lager hatte. Was mich wiederum zum Stoffladen führte und Springstoffen aussetzte. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass – mit einem konkreten Plan im Kopf – die Spontankäufe kleiner ausfallen als ich das bisher von mir kannte.

Insgesamt bin ich mit der Aktion wirklich sehr zufrieden! Als Belohnung plane ich mit Frau Dashabichselbstgemacht  und Frau Kape Anlumi Ende Januar einen Besuch beim Lagerverkauf von Lillestoff… 😊

Wie sehen die weiteren Nähpläne aus?

  • die UFO-Hose fertignähen
  • die zwei Meter blauen Sweat endlich zu einer Jogginghose machen, das schafft wieder Platz in der Kiste!
  • den Partyrock von Crafteln in Angriff nehmen (dafür muss ich leider Stoff kaufen…)
  • Knotenkleid Amelie steht auch ganz oben auf der Liste, vielleicht als Mini-Sew-Along mit Feinstöfflich und Nähkatze
  • eine graue Hose aus inzwischen wirklich gut abgelagertem Stretchstoff endlich nähen. 
  • auch 2018 brauche ich wieder ein Hochzeitsgastkleid, dazu werde ich endlich den ebenfalls gut abgelagerten schwarzen Leinenstoff vernähen. 
  • aus dem sehr stretchigen Jeansstoff könnte ein Blusenkleid wie dieses hier werden.  Ein ganz Ähnliches habe ich neulich im Laden gesehen. Das kann ich doch selber…
  • Und in den letzten beiden fashion-Styles waren so viele schöne Kleider drin… 

Wie gut, dass die Pläne nie ausgehen! Und wie schade, dass diese Aktion zu Ende ist – denn Antjes „erhobener Zeigefinger“ hat mir bei meiner Stoffdisziplin sehr geholfen.

Damit geht meine Schlussbilanz zur Stoffdiät-Linkparty.
Vielen Dank, liebe Antje! Das war eine Superidee!

Weil es für mich bei den Stoffen so gut geklappt hat, habe ich mir überlegt,  in diesem Jahr eine Wolldiät zu machen – gerade habe ich das Linktool eingerichtet: Mitstreiter sind gern willkommen!