Stricken in Runden Teil 3:  Ärmel stricken

Stricken in Runden Teil 3: Ärmel stricken

5. Februar 2019 4 Von FrauSonnenburg

Im ersten Teil meiner Blogserie habe ich euch verschiedene Nadeltypen zum Stricken in Runden vorgestellt und die Techniken beschrieben, für die man diese Nadeltypen verwenden kann:

  • klassische Nadelspiele mit 5 Nadeln aus Bambus, Holz und Metall
  • Rundstricknadeln aus Holz, Bambus und Metall , diese sind erhältlich als „feste“ Rundstricknadeln, oder als Nadelsysteme. Mit der Rundnadel kann man kleinere Durchmesser mittels der Magic Loop Technik stricken (wie das geht, zeigt z. B. dieses Video)
  • CrasyTrio Nadeln von Addi, in Metall und Bambus.
  • das Sockenwunder (*) von Addi

Folge 2 beschäftigt sich mit dem Stricken von (Finger-)Handschuhen.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Amazon-Affiliate-Links. Diese sind mit (*) gekennzeichnet. Wenn ihr eines der so gekennzeichneten Produkte über diesen Link kauft, bekomme ich eine kleine Provision, die dazu beiträgt, die Kosten für das Betreiben dieses Blogs zu decken.

In dieser Folge habe ich für euch drei der vier Nadeltypen ausprobiert zum

Ärmel stricken in Runden

Geht es euch so wie mir? Ihr strickt sehr gerne Pullover und Jacken in einem Stück, aber die Ärmel sind immer das lästige Ende? Ärmelstricken zieht sich wie Kaugummi, und immer wieder stellt sich die Frage:

„Warum nur haben Pullis zwei Ärmel?“

Ganz klar, Ärmel müssen sein, und ich stricke sie lieber nahtlos und spare mir so das lästige Zusammennähen (das mir auch immer nur mäßig gut gelingt). Aber je schneller die Ärmel fertig sind, umso besser. Ob sich mit einer guten Kombination aus Technik und Werkzeug der Strickspaß steigern lässt?

Bei meinem aktuellen Projekt, dem Longcardigan Yrsa, habe ich die beiden Ärmel mit unterschiedlichen Techniken gestrickt:

  • den oberen Teil aufgrund des großen Durchmessers mit dem Magic Loop (einen Ärmel mit einer KnitPro Holznadel, den zweiten mit meinen HiyaHiya Sharp Metallnadeln)
  • ab etwa dem Ellbogen den einen Ärmel mit dem Addi Colibri Nadelspiel (*)
  • und den anderen mit den Addi Crasy Trios (*)

Werbung: für diese Blogserie wurde mir von Addi ein Colibri-Nadelspiel sowie ein Set Crasy Trio Bambus zur Verfügung gestellt

Ärmel stricken mit dem Magic Loop

Ärmel stricken in Runden - Magic Loop - Runden stricken - Rundstricknadel - nahtlos stricken

Für Durchmesser, die deutlich größer sind als Socken, kommt als Stricktechnik für Runden eigentlich nur der Magic Loop in Frage.

Man benötigt eine Rundstricknadel mit mindestens 80 cm Länge, damit die „Zauberschlinge“ nach jeweils der Hälfte der Maschen gebildet werden kann. Man strickt beim Magic Loop erst die eine Hälfte der Maschen ab, verschiebt dann die Maschen auf dem Seil und strickt danach die zweite Häflte der Maschen ab.

Wenn das Seil nicht lang genug ist, wird der Magic Loop zur Qual. Ist es aber lang genug, und hat man sich daran gewöhnt, dass man jeweils am richtigen Ende des Seils zieht, um die neue Schlinge zu bilden, dann fluppt es schnell mit den Ärmeln. Maschenmarkierer bleiben schön, wo sie hingehören, sofern man sie nicht gleich an den Anfang bzw das Ende vor der Zauberschlinge einsetzt. Sogar Lochmuster kann man stricken:

Welches Material man sich für die Nadeln aussucht, hängt ab vom verwendeten Garn. Glatte Oberflächen, wie z. B. meine Metallspitzen oder auch die Holznadeln von KnitPro bewähren sich bei etwas „struppigeren“ Garnen wie z. b. Merino oder Sockenwolle. Das von mir verwendete Lamana Como Tweed ist so ein robusteres Garn, das sich auf glatten Nadeln besser strickt. Im Endeffekt gefielen mir bei diesem Garn die Metallspitzen besser, da diese über eine sehr spitze Spitze verfügen und sich damit ein sehr gleichmäßiges Maschenbild erzielen lässt.

Bambus hingegen bewährt sich bei rutschigeren Garnen, wie z. b. Alpaka-Seide oder Garne mit hohem Kaschmiranteil. Durch die etwas rauhere Oberfläche der Nadeln haftete das Garn besser an, und man muss weniger Kraft aufwenden, um alle Maschen am Platz zu halten.

Beim Magic Loop nervt mich das ständige Gezuppel am Seil. Gefühlt raubt mir das Geschwindigkeit beim Stricken.

Ob es mit anderer Technik besser geht, habe ich ausprobiert, sobald der Ärmeldurchmesser durch Abnahmen soweit geschrumpft war, dass sich CrasyTrios und Colibri Nadelspiel einsetzen ließen.

Addi Colibri Nadelspiel

Ärmel stricken in Runden - Nadelspiel - Addi Colibri - Runden stricken

Die Colibri-Nadeln von Addi (*) machen durch ihre fröhlichen Farben einfach gute Laune. Jeweils ein Ende der Nadeln ist mit einer Lace-Spitze versehen – und diese ist wirklich spitz! Damit lässt sich ein prima Maschenbild erzielen, und die Maschen gleiten schnell über die glatte Oberfläche. Mein Tweedgarn ließ sich damit sehr gut stricken.

Im Gegensatz zum Magic Loop hat man es beim Nadelspiel allerdings mit fünf Nadeln statt nur zwei zu tun und muss pro Runde vier Mal ansetzen, den Faden umsetzen und die Nadeln sortieren – für mich ein Speedbreaker. Leider ist mir hin und wieder auch die Nadel aus dem Gestrick herausgefallen, was besonders ärgerlich ist, wenn dadmit auch der Maschenmarkierer flöten geht.

Crasy Trio

Ärmel stricken in Runden - Addi Crasy Trio - Runden stricken

Den Rest der Testreihe habe ich mit den CrasyTrios von Addi (*) bestritten. Man strickt hier mit drei flexiblen Nadeln, die jeweils eine Lacespitze haben. Diese ist nicht ganz so spitz wie bei den Colibri-Nadeln, aber spitz genug für ein gleichmäßiges Maschenbild.

LaceBine Cardigan - Lamana Como - Damenjäckchen stricken - Lacemuster - Lochmuster - Ärmel stricken - CraSy Trio - Addi

Durch das flexible, kurze Seil legen sich die beiden Nadeln schön „in die Kurve“ und lassen sich problemlos mit der dritten Nadel abstricken. Das geht schnell und nach einer kurzen Umgewöhnung auch ganz bequem.

Allzu groß darf der Rundendurchmesser allerdings nicht sein, sonst passen nicht alle Maschen auf die Nadeln und rutschen herunter.

Im Hinblich auf die Frage „Bambus oder Metall“ gilt auch hier – die Nadeln müssen zum Garn passen. Ich habe die Jackenärmel aus Merinogarn gerne mit den CrasyTrios aus Metall gestrickt, aber ein sehr glattes Kamel-Kaschmirgarn strickte sich deutlich besser mit der Version aus Metall.

Mein Fazit zum Ärmelstricken – Vor- und Nachteile der Techniken

Klarer Gewinner für mich sind die Crasy Trios (*). Sie liegen gut in der Hand, man hat es nur mit drei Nadeln zu tun, und das Gezuppel mit dem Magic Loop entfällt – das spart ganz klar Zeit! Trotzdem liegen alle Maschen sicher auf den flexiblen Nadeln. Leider kann man sie erst sinnvoll einsetzen, wenn der Rundenumfang unter etwa 30 cm liegt. Für größere Runden sind die Nadeln zu kurz.

Zweiter Favorit ist der Magic Loop. Alle Maschen sind sicher auf dem Seil der Rundstricknadel geparkt, und auch hier hat man es nur mit zwei Nadeln zu tun. Für mich der Plan B, wenn der Durchmesser zu groß ist für Crasy Trios, oder ich diese nicht in der passenden Stärke zur Verfügung habe.

Das Nadelspiel hat mir zum Ärmelstricken nicht so gut gefallen. Das Hantieren mit den vielen Nadeln erscheint mir selbst im Vergleich zum Magic Loop umständlich. An die Lacespitzen der Colibrinadeln kommt aber nichts heran!

Verlinkt zu

CreadienstagWoman on Fire Yarn around the WorldDu für Dich am Donnerstag –

Ärmel in Stricken in Runden - Magic Loop - Nadelspiel

Creadienstag Woman on Fire Yarn around the WorldDu für Dich am Donnerstag Maschenfein-auf den Nadeln Februar