Strickrückblick 2020: Mein Strickjahr

Strickrückblick 2020: Mein Strickjahr

29. Dezember 2020 1 Von FrauSonnenburg

Gerade bin ich so im Rückblick-Flow, es ist eine wahre Freude! Geht es euch auch so, dass dieses ausgefallene Jahr 2020 euch so beschäftigt, dass man es ständig auf den Prüfstand stellt – obwohl man es doch eigentlich endlich abstreifen will, um nach vorn zu schauen?

In meinem Jahresrückblick habe ich eine generelle Rückschau gehalten und festgestellt, dass 2020 insgesamt gar nicht so schlecht war, wie ich es subjektiv in Erinnerung habe. Es gab tatsächlich einige schöne Reisen und Ausflüge, nette Zusammenkünfte und insgesamt eine stattliche Zahl von Highlights.

In diesem Post will ich mit euch gemeinsam Rückschau halten auf mein Strickjahr 2020. Seid ihr dabei?

Mein Designjahr

Das Jahr startete gleich mit zwei richtig tollen Designs: für das Garn Balayage, das Pascuali im Januar auf den Markt gebracht hat, gab es eine Art Designwettbewerb von Melanie Berg / Mairlynd. Man durfte Designs einreichen, die man aus Balayage entwerfen würde, und mit Glück bekam man die Zusage und das Garn zum Design.

Was soll ich sagen? Ich war einfach mal übermütig, reichte zwei Designs ein, und – durfte beide machen. Wie g**l ist das denn? Entstanden sind so die Stola Amazonia und das Jäckchen Intika.

Balayage ist übrigens ein ganz weiches, recht dünnes aber warmes Garn. In meinem Garnporträt könnt ihr mehr darüber lesen.

Drei weitere Designs folgten diesen beiden noch:

Im Sommer habe ich die Stola NURA entworfen. Pascuali hat sein federleichtes Baumwollgarn Suave (hier geht es zum Garnporträt) relauncht, es ist nun in 25 aufeinander abgestimmten Farben und in Bio-Qualität erhältlich.

Ziemlich spontan ergab sich die Möglichkeit, aus der tollen Merino Classic von Grosse Wolle (auch hier gibt es ein Garnporträt) eine Strickjacke zu entwerfen: LONI. Dieser Cardigan ist das krasse Gegenteil zur feinen, anschmiegsamen Nura, denn die Merinowolle aus heimischen Schafen ist robust und strukturiert. So ist auch Loni!

Die nahtlose Konstruktion ist ein bisschen knifflig am Kragen, aber dazu habe ich in einer Folge meiner Strickcouch ein Tutorial geschrieben.

Für den Winter folgte der Pullover RAGNA aus meinem Lieblingsgarn Alpaca Fino von Pascuali (hier geht es zum Garnporträt).

photo credits: Pascuali.de

Drei Designs sind zwar fertig gestrickt, aber die Anleitungen sind noch nicht fertig – aber so gibt es auch 2021 neue Designs von mir 🙂

Modellstricks 2020

2020 war auch ein Modellstrickjahr für mich. Modellstricks sind die Masterclass im Stricken, finde ich. Das Strickstück muss perfekt sein: Denn es dient als Fotomodell für ein Buch oder ein Strickheft, und damit als Aushängeschild für den Designer (die Designerin) und die Anleitung. Wenn ich ein Modell stricke, gebe ich mir deshalb immer ganz besonders viel Mühe. Und bin dann stolz wie Bolle, wenn „mein“ Werk dann in einem Buch oder einem Anleitungsheft zu sehen ist.

Für die Winterkollektion von Pascuali, Collezioni 2, habe ich zwei Modelle gestrickt: Die Fäustlinge AMDO und den Rock DAWA.

Besonders auf den Rock bin ich sehr stolz. Denn bei den Pascuali-Modellen bekomme ich eine Modellskizze, die mit Maßen versehen ist, und erstelle die Anleitung während des Modellstricks. Bei diesem Rock war die körpernahe Passform ganz besonders wichtig, die aber nicht die Position der Längsstreifen beeinträchtigen durfte – da war ein bisschen Hirnschmalz gefragt. Aber ich liebe es zu Tüfteln – und das Ergebnis hat überzeugt.

Auch für die Sommerkollektion habe ich zwei Modelle gestrickt – aber das Heft erscheint erst im Januar, deshalb darf ich euch die Modelle jetzt noch nicht zeigen.

Als fünftes Modell (was zeitlich gesehen eigentlich das erste Modell 2020 war) entstand für das zweite Buch „Doubleface Tücher stricken in Runden“ von Andrea Brauneis / *strickzeit das Tuch Katla. Für mich eine echte Premiere! Denn Doubleface hatte ich bis dato noch nie gestrickt.

Katla - Doubleface - Tücher in Runden stricken - Dreieckstuch_

Ein bisschen Statistik

So kommt hier die Zusammenfassung über mein Strickjahr:

  • 25 Strickprojekte beendet, darunter 5 Modellstricks und 8 eigene Designs. Für drei davon muss ich noch die Anleitungen fertig schreiben, dann sind sie auf Ravelry zu kaufen.
  • Mein Lieblingsteil dabei ist momentan ganz eindeutig der Schal Amazonia – den trage ich zur Zeit fast dauernd. Draußen als Schal, drinnen als wärmende Stola.
  • Dafür habe ich 17.000 m Garn verstrickt. Ca. 14.800 m sind in diesem Jahr zu meinem Garnvorrat dazugekommen. Per Ende Dezember sind nun 25.000 m in meinem Wolle-Lager. Keine ganz so schlechte Bilanz für meine Wolldiät.
  • Ein WIP und ein UFO nehme ich mit ins neue Jahr: Der Pullover TOBA ist zu einem Drittel fertig (es fehlen noch 20 cm Körper und die Ärmel). Und der bunte Schal Sinus von Ute Nawratil fristet ein UFO-Dasein, zugunsten der anderen 24 Projekte, die ich dieses Jahr geschafft habe. Beide werden aber zügig abgearbeitet, denn im Januar startet der MachDasUFOFertigFal bei den Mädels vom Frickelcast.

Und was ist denn nun eigentlich mein Strickliebling?

Jetzt habe ich euch aber wirklich lange auf die Folter gespannt – zu guter Letzt verrate ich natürlich noch meinen Strickliebling 2020.

Es ist …. Trommelwirbel…. Amazonia!

Ganz ehrlich, momentan trage ich den Schal rauf und runter. Draußen als dicken Schal um den Hals (und, wenn ich die Mütze vergessen habe, auch um den Kopf), drinnen als warme Stola, wenn es mich fröstelt. Die Stola ist einfach so schön groß und so schön kuschelig – und in dem neutralen Grau, das mir anfangs gar nicht so zusagte, passt sie auch zu wirklich allem.

Und ihr – was ist euer gestrickter Liebling aus dem letzten Jahr? Erzählt doch mal!

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