
Timbo Vest von Gabriella Calderini
Im September schon habe ich begonnen, Weihnachtsgeschenke zu stricken. Meinen Restbeständen von Albschaf (Mährlewolle) sollten einen warmen Pullunder – oder Slipover, wie man heute sagt – werden, der ein mir liebes Menschenkind im kommenden Winter auf dem Fahrrad wärmen soll. Die Timbo Vest (kostenlose Anleitung hier auf Ravelry) schien mir das passende Modell.
Im Maschenrückblick September habe ich das Projekt schon kurz vorgestellt. Da ich aber einige Anmerkungen zur Anleitungen habe und einige Änderungen vorgenommen habe, beschreibe ich die Timbo Vest hier noch einmal genau.
Timbo Vest: Strukturmusterstrick

Prägnant an der Timbo Vesti ist das Strukturmuster – es ist ein Broken Rib-Muster, bei dem immer abwechselnd eine Runde bzw. Reihe rechts und 1 re/1 li gestrickt wird.
Schon beim Anstricken des Kragens war klar: Garn und Muster sind ein perfektes Team. Dass das Albschaf Strukturmuster gut kann, hatte ich schon beim Hood:ie gesehen, und auch hier hat das Albschaf mich nicht enttäuscht.
Obwohl es deutsche Merinowolle ist, ist das Albschaf weich genug, dass man den Stehkragen am empfindlichen Hals trotzdem tragen mag.
Die Konstruktion

Die nahtlose Konstruktion ist grundsätzlich recht simpel: Begonnen wird mit einem kleinen Stehkragen, es folgt eine interessante Schulterkonstruktion.
Interessant deshalb, da hier die Zunahmen nur auf der Seite der Vorder- und Rückenteile erfolgen und nicht bei den Ärmeln. So entsteht eine Sattelschulter – so eine Konstruktion wollte ich immer schon mal ausprobieren.
Und voilá: Es funktioniert.
Die Schultern sind übrigens im Kontrast zum übrigen Muster glatt rechts gestrickt, was einen hübschen Kontrast ergibt.
Die Anleitung zur Timbo Vest

Die Anleitung ist aufgrund der recht simplen Konstruktion nicht wirklich schwierig nachzuarbeiten – wenn man kein blutiger Strickanfänger ist. Denn sie ist recht „sparsam“ in der Beschreibung und meiner Meinung nach manchmal umständlicher als nötig.
So werden laut Original die Vorder- und Rückenteile getrennt voneinander gearbeitet bis zum Saum, und am Schluss werden die Seitennähte geschlossen.
Das mag damit zu tun haben, dass man so in den Hinreihen 1re/1li strickt und die Rückreihen durchgängig links – aber ich finde, Zusammennähen ist keine Option, wenn man relativ problemlos in der Runde stricken kann.
Die Armausschnitte finde ich im Verhältnis zum folgenden Körper ziemlich groß geraten, der Körperteil dagegen zu kurz – aber auch das kann man ja sehr leicht anpassen.
Meine Änderungen an der Timbo Vest

Gestrickt habe ich in Größe S.
Wie oben schon geschrieben, habe ich beim Farbwechsel die Arbeit zur Runde geschlossen und dabei die notwendigen Unterarmmaschen angeschlagen.
Ab Unterarm habe ich entgegen der Anleitung verlängert auf 30 cm, anderen falls erschien mir das Stück selbst für die zierliche Empfängerin viel zu kurz.
Abgekettet habe ich mit einem I-Cord über zwei Maschen, das ergibt einen schön sauberen und elastischen Abschluss.
Nachträglich habe ich auch am Kragen noch einen zweifädigen I-Cord angestrickt, um auch hier einen schönen Abschluss zu erhalten.

Und so ist sie mit Nadelstärke 4.5 mm innerhalb einer Woche fertig geworden, die Timbo Vest, die ein Weihnachtsgeschenk wird.
Hier ist die einfache, gerade Konstruktion gut zu sehen.
Ist das Muster nicht herrlich?
Und wie erwartet ist das Pullöverchen wunderbar weich und warm. Ich hoffe, dass es der Empfängerin gefällt!
Verbraucht habe ich 204 g Albschaf – etwas mehr in der Farbe Kuckuck als in der Farbe Wollweiß (leider habe ich nicht genau gewogen…)
verlinkt zu Creativsalat – Caros Fummeley – Lieblingsstücke – Ein kleiner Blog – Handmade Monday – Restefest – Maschenfein