
Garnportrait: Cumbria von Pascuali
Immer mehr Strickerinnen machen sich Gedanken über die Herkunft der von ihnen verwendeten Fasern.
Es gibt inzwischen einige Bestrebungen, tierische Fasern aus regionaler Herkunft zu verspinnen.
Sockenwollhersteller Opal zum Beispiel unterhält das Projekt „Schafpate werden“ und unterstützt damit die Wanderschäferei in Süddeutschland.
Schaf und Schäfer betreibt die Schafpatenschaften als Crowdfundingprojekt und legt Wert auf artgerechten Haltung und tierschonende Gewinnung der Wolle.
Darüber hinaus gibt es inzwischen auch vegane Garne. Eins ist brandneu, gerade letzte Woche erschienen: CUMBRIA von Pascuali.

(Werbung: Pascuali hat mir kostenlose Garnproben zur Verfügung gestellt)
Ein paar Fakten
Cumbria besteht zu 60% aus Pima-Baumwolle und zu 40% aus Viskose, die aus Bambus gewonnen wird. Daraus ergibt sich ein glattes, sehr weiches Garn mit einem seidigen Glanz. Pascuali beschreibt das Fühlerlebnis wie bei einem Merino-Seidengemisch – ich finde, das kommt der Haptik recht nahe.
Und wirklich toll ist die riesige Farbpalette, da ist alles dabei: von pastelligen Farben für den Frühling über knallig bunten Farben für und Sommer (Sonnengelb! Knallorange! Pink!) bis hin zu gedeckteren Farben wie rehbraun, grün und grau bleiben keine Wünsche offen.
Die Lauflänge ist mit 150 m / 50 g sehr ergiebig. Die Maschenprobe laut Hersteller liegt bei 25 Maschen und 35 Reihen auf 10 cm bei Nadelstärke 3.
Ich habe von Pascuali einige (hm, ja, viele…) Probeknäuel zum Testen bekommen und ein paar Maschenproben gestrickt, um dem Garn auf den Zahn zu fühlen.
Cumbria: ein Garn für alle Fälle
Ganz bescheiden habe ich erst einmal ein Pröbchen kraus rechts / glatt rechts gestrickt. Cumbria zu stricken macht Spaß. Es „flutscht“ sozusagen. Das Garn spleißt sich nicht auf. Und ich bin wirklich ganz begeistert von dem klaren Maschenbild, das sich ergibt.

Trotz der glatten Oberfläche ist das Garn nicht glitschig, wie es manchmal bei Viskose der Fall ist. Auch geht es beim Waschen nicht aus der Fom.
Auch bei Lochmustern macht Cumbria eine gute Figur:

Ganz besonders aber gefällt mir das Garn, wenn man mehrere Farben miteinander kombiniert:

Ein echter Handschmeichler
Das Gestrick hat nicht nur ein wahnsinnig gleichmäßiges Maschenbild, sondern es ist dazu wirklich sehr weich und anschmiegsam. Damit ist Cumbria für sehr empflindliche Stricker geeignet, ebenso wie für Allergiker.
Die Maschenprobe fühlt sich angenehm kühl an, was an dem recht hohen Anteil an Viskose liegt. Für mich ist Cumbria damit ein ideales Garn für die Übergangszeit und wärmere Temperaturen, und für alle Einsatzzwecke: für Tücher, Jacken, Pullover und ganz sicher auch Babykleidung.
Das Garn bekommt ihr bei Pascuali direkt, aber vielleicht hat auch Euer Fachhändler vor Ort Pascuali im Programm und freut sich auf Euren Besuch?

Ich habe inzwischen den zum Garn passenden Projektbeutel hervorgekramt, und werde aus dem herrlichen Garn ein neues Design zaubern – seid gespannt!
Verlinkt zu
Woman on Fire – Yarn around the World – Du für Dich am Donnerstag – Maschenfein-auf den Nadeln Februar – Caros Fummeley

Liebe Sandra, aber sind denn nicht grundsätzlich alle Garne aus Pflanzenfasern (Baumwolle, Leinen, Viskose…) an sich schon „vegan“?
Viele Grüße von Gabi
Liebe Gabi,
ja – das ist wohl so. Allerdings sind die veganen Garne im Vergleich zu denen aus tierischen Fasern oder „Mischgarnen“ am Markt bisher noch in der Unterzahl und veganes Stricken bisher eine Nische. Für Allergiker und empfindliche Personen sind die Pflanzenfasern daher eine gute Alternative (für Veganer ohnehin).
LG
Sandra
Danke für die Vorstellung des Garnes. Da ich gegen Wolle (genauer, eigentlich gegen Lanolin) allergisch bin, bin ich immer ziemlich gefrustet, wenn ich all die schönen Wollprojekte sehe, die ich nicht tragen kann. Ich werde mal sehen, wo ich das Garn erbeuten kann.