Weihnachtskleid 2019 – Amelie von Pattydoo

Weihnachtskleid 2019 – Amelie von Pattydoo

30. November 2019 10 Von FrauSonnenburg

Heute ist der erste Advent und das zweite Treffen beim Weihnachtskleid-Sew-Along. Letzte Woche schwankte ich noch zwischen einem Schnitt von Ottobre (dem „Biene-Maja-Kleid“ aus Jacquard-Strick) und Amelie von Pattydoo mit einem spannenden Knoten in Taillenhöhe aus einem Romanit mit Schlangenprint.

Die Entscheidung

Geworden ist es – Amelie und der Schlangenprint. Meine Befürchtung war, dass evtl. der Stoff, den ich bei einem Nähtreffen vom Tauschtisch gefischt hatte, nicht ausreichen könnte. So habe ich erst einmal alle Schnitteile auf dem Stoff ausgelegt und konnte beruhigt feststellen: Reicht dicke! Sogar für lange Ärmel.

Einie von euch haben mich netterweise gewarnt, dass der Romanit vielleicht zu dick und steif sein könnte, um den Knoten herzustellen. So habe ich auch eine „Probewicklung“ gemacht und befunden, dass es was werden könnte mit Amelie und dem Stoff vom Tauschtisch.

Der Zuschnitt

… war recht schnell erledigt, denn das Kleid besteht aus wenigen und erstaunlich einfachen Schnittteilen. Netterweise rollt sich der Stoff auch nicht, wie elastische Stoffe das manchmal zu tun pflegen.

Habe ich nicht super Gewichte zum Beschweren des Schnittmusters? Ich bin ja ein großer Freund ungewöhnlicher Lösungen, und diese Tassenuntersetzer, die ich einmal gesammelt habe, sind optimale Helfer beim Zuschnitt.

Für den Kater ist Amelie übrigens jetzt schon eine große Liebe. Am Tag vor dem Zuschnitt musste er schon probeschlafen auf dem bereitliegenden Stoff, und gleich noch einmal, nachdem die ersten Nähte genäht waren:

Ein Tipp zu Markierungen

Der „Knoten“, der durch eine raffinierte Wicklung entsteht, benötigt einige präzise Markierungen anhand von Knipsen. Knipse haben bei mir die Angewohnheit, sich später in der Overlocknaht zu verstehcken, daher zeichne ich die Knipse immer auch noch auf den Stoff. Markierungen auf schwarzem Stoff sichtbar und haltbar anzubringen ist immer so eine Sache. Mit Schneiderkreide stehe ich auf dem Kriegsfuß, die krümelt mir immer davon und ist nicht mehr sichtbar, wenn ich sie brauche. Besonders genau kann ich damit auch nicht umgehen. Wenn meine anderen Helferlein wie Trickmarker nicht eingesetzt werden können, ist mein Geheimtipp nach wie vor heller Kajal:

Trägt sich einfach und genau auf, und ist auch nach der ersten Overlock-Naht immer noch sichtbar. Und wäscht sich problemlos aus. Diesr Stift aus den späten 80ern hat dann bald seine Schuldigkeit getan. (Übrigens funktioniert das Gleiche auch mit Lippenkonturenstift, wie ich kürzlich ausprobiert habe!)

Der Knoten

Der Witz am Schnitt Amelie ist der Knoten auf der linken Seite. In den Unterlagen, die man mit dem Schnitt bekommt, ist die Wicklung genial einfach skizziert. Damit lässt sich der Stoff ganz einfach in die entsprechende Form legen.

(Was ich nicht verrate: Trotzdem habe ich den Knoten einmal falsch hindrapiert. Aber es zum Glück gemerkt, bevor ich weiter genäht habe…)

Wie bei allen Schnitten von Pattydoo gibt es auch für das Knotenkleid ein Nähvideo, in dem alle Schnitte gut nachvollziehbar erklärt werden. Deshalb soll sich niemand abschrecken lassen, dem der Knoten kompliziert erscheint – ist er nicht!

Noch einmal zum Stoff und der Wirkung des Knotens: Der Stoff hat etwas Neopreniges, er ist wenig elastisch, hat aber trotzdem einen guten Stand und fällt schön und schwer. Könnte das dieser ominöse „Scuba“ sein? Vom Anfassen her hat er eine gute Portion Kunstfaser im Gewebe, und außerdem sogar ein bisschen Glitzer! Jedenfalls ließ sich der Knoten gut legen. Ihn abzusteppen war dann allerdings eine Grenzerfahrung für meine arme kleine Nähmaschine. Schlussendlich ist er aber gut geworden, finde ich.

Mehr gibt es beim nächsten Mal – heute geht es hier entlang zum aktuellen Stand der Weihnachtsprojekte der anderen Damen.