
Wolldiät 2020 – gute Vorsätze!
Jetzt zum Jahresanfang häufen sich auf Instagram und auch auf den Blogs die Posts von Stricker*innen mit der Erkenntnis „Ich habe zu viel Wolle – ich brauche eine Wolldiät!“
Frau Feinmotorik beschreibt das Phänomen sehr anschaulich in ihrem Blog.
Natürlich kenne ich das Problem auch – deshalb hatte ich schon 2018 die Wolldiät ins Leben gerufen. Mit einem konsequenten Plan und regelmäßiger Überprüfung der Fortschritte konnte ich meinen Wollvorrat deutlich reduzieren. Seitdem habe ich ihn halbwegs im Griff.
Auch in meiner Facebook-Gruppe häufen sich zum Jahresanfang die guten Vorsätzen nach einer Bestandsreduktion. Guter Grund für mich als „Chefin“ dieser Gruppe, einmal selbst meine Vorräte wieder zu überblicken. Also – Hosen runter!
Wollbestand Januar 2019
In meinem Stash finden sich:
- 21,590 m Garn , davon
- 3.045,80 m Reste (Einzelknäuel und ausgewählte katalogisierte Anbruchknäuel – 14 % des Gesamtbestands
- 8.800 m sind konkreten Projekten zugeordnet (davon 3 WIP’s – der VNeckboxy, und zwei neue Designs von mir) – 40 % des Bestands
- 9.744 m sind allerdings „freie Radikale“ und keinem Projekt zugeordnet. Das entspricht 45% des Bestands.
In der letzten Kategorie finden sich zahlreiche Einzelstränge, die ich entweder als Geschenk bekommen habe, oder die ich gekauft habe, weil mir die Farbe so gut gefiel, ich aber keine konkrete Idee hatte für ein Projekt. Streichelgarn sozusagen. Einige wenige Knäuel hatte ich einmal projektbezogen gekauft, aber dieses Projekt gefällt mir in der Farbkombi nicht mehr, und die Stränge warten auf die weitere Verwendung.
Von den 21.590 m sind 10.540 m, also etwa die Hälfte, Zugänge aus 2019, wenn meine Buchführung stammen . Die ältesten Schätchzen in meinen Kisten, diese beiden Knäuel Noro Sekku, stammen aus meinem wunderbaren Schottland-Urlaub. Ich glaube, die will ich einfach als Andenken behalten, sonst hätte ich sie doch bestimmt schon angestrickt?
Abgänge 2019
Wenn meine Buchführung stimmt, habe ich im vergangenen Jahr 15.187 m Garn verstrickt. Den überwiegenden Teil mit Nadelstärke 3.
- 1695 m davon waren für Teststricks
- 6050 m für Modellstricks (hier wurden mir die Garne zur Verfügung gestellt)
- 4240 m für meine eigenen Designs Linn Cardigan, Linn Sweater, Lievke, das Hanse-Bundle bestehend aus Mütze und passenden Stulpen, die Britt-Stulpen und – coming soon – den Pullover Ragna (oben rechts im Foto).
Ich finde, da war ich ganz schön fleißig. Andererseits heißt das, ich habe tatsächlich nur ein Projekt nach einer Fremdanleitung gestrickt (zwei, wenn man das WIP V-Neck-Boxy mitzählt). Das war der Schal LaCrau von Melanie Berg, den ich sehr sehr mag.
Wolldiät 2020 – gute Vorsätze
Gerechnet auf meinen Verbrauch im letzten Jahr reicht mein Bestand für 1.4 Jahre. Gemessen an dem, was mir z. B. die Mitglieder meiner Wolldiät-Gruppe an Beständen melden (über 100 km Garnbestand sind da keine Seltenheit) herrscht bei mir eher kein Grund zur Sorge.
Das Gute ist, dass mein Lagerplatz recht begrenzt ist. Ich habe eine große und zwei kleine Samla-Boxen. Eine davon ist die mit den Resten. Mehr Platz ist nicht vorhanden. Schon allein das bewahrt mich vor Eskalation. (Obwohl der V-Neck-Boxy zusammen mit den Garnen für die aktuellen Modell/Designstricks, an denen ich arbeite in einem Stoffbeutel an der Türklinke geparkt sind – aber nur temporär).
Innerhalb der Boxen habe ich die Garne schon projektbezogen zusammengepackt, soweit das möglich ist.
Soweit – so gut also.
Wenn ich mir die Stashanalyse oben allerdings so ansehe, finde ich die 9.744 m Garn, die ich „einfach so“ gekauft habe, weil ich die Farbe so toll fand, doch enorm. Hier muss ich an mir arbeiten.
Meine Vorsätze lauten also:
- Solange kein Platz in den Boxen vorhanden ist, wird kein neues Garn gekauft (bei Modellstricks kann ich mich allerdings schlecht wehren, aber zumindest belastet der Kauf nicht meinen Geldbeutel).
- der V-Neck-Boxy wird nach Abschluss meiner aktuellen Designarbeiten anprobiert, und dann wird entschieden, ob ich weiter daran stricke oder ihn ribbele (was zu einem neuen Zugang führen würde, seufz…)
- dann will ich endlich endlich den Winterfell-Cardigan stricken. Das Garn liegt schon über ein Jahr im Stash, aber es war irgendwie immer was anderes… ihr kennt das.
- Shockwaves ist auch noch so ein Projekt, dass mich anlacht. Dazu hatte ich auf dem Hamburger Wollfest 2018 knallbuntes Garn gekauft – 4 Stränge in Sockenwollstärke. Das wäre ein tolles Farbfest!
- Währenddessen will ich mir Gedanken machen, was aus den anderen Schätzen werden kann. Da ich dann ja wieder mindestens den Platz vom Winterfell-Garn in der Box verfügbar habe, darf ich auch wieder etwas dazukaufen, sollte etwas fehlen. Schlauer wäre es allerdings, etwas aus den Massen an Garn in Sockenwollstärke zu machen. Eine Idee hätte ich auch schon. Aber die muss noch reifen, denn erst einmal sind die Vorsätze 1 – 3, evtl. auch 4, dran.
In der nächsten Folge zur Wolldiät 2020 gebe ich euch noch ein paar einfache, praktische Tipps, wie ihr euren Bestand in den Griff bekommen könnt – bleibt dran 🙂
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Ja, ich hab mir auch vorgenommen meinen Bestand zu reduzieren. Aber nicht weil er mir einfach zu viel ist, sondern weil ich so viel Wolle projektbezogen gekauft habe und die Projekte auch wirklich umsetzen möchte. Ein so kleiner Bestand wie du ihn hast würde mir nicht gefallen. Ich mag es, auch mal was spontan auf die Nadel nehmen zu können… Meine Restknäuel zähle ich eh nicht zum Bestand, ich stricke sehr ungern aus Resten und meist werden die nur gesammelt und dann wieder für soziale Projekte gespendet. Und sicher findet sich auch der ein oder andere Fehlkauf in meiner Sammlung, aber damit kann ich leben…
LG
Sylvia
Juhu!
Danke, dass du uns weiter im Griff behältst in der Diät-Gruppe 🥰
GlG Grit
Das klingt ja Alles furchtbar 😭. Deine Wolldiät wird bei mir wohl zur Essendiät führen 😊
Mir geht es ja nicht darum, meine Lieblingswilldealer in den Ruin zu treiben, sondern um bewussteren und zielgerichteteren Konsum. 😊
Gottchen, Du bist ja schon magersüchtig (wollemäßig, natürlich). Ich glaube, 20.000 Meter würden bei mir noch gar nicht als Vorrat zählen, sondern eher als Snack …
Liebe Grüße
Ute
uiiiiiiiiiiiiiii…mittlerweile bin ich wirklich sehr disziplinierter beim Wollkauf und konnte meinen Bestand drastisch reduzieren, vor ein paar Monaten habe ich konsequent ungeliebte Knäule aussortiert und verschenkt, alle Knäule mussten Platz in einer großen Truhe finden. In diesem Jahr fanden tatsächlich erst 3 Knäule den Weg zu mir, die aber auch nur gekauft wurden weil meine Tochter konkrete Farbwünsche hatte, sie werden also nächste Woche flott weggenadelt sein. Immerhin habe ich im Gegenzug aus meinem Altbestand dieses Jahr schon 5 Knäule verstrickt.
Also bleiben wir dran, ansonsten werden wir wohl oder übel einen Woll-Second-Hand-Laden eröffnen müssen …
viele liebe Grüße Yvonne
Sehr sehr vorbildlich! So sieht meine Strategie auch aus. Weiter so!