Wolldiät im Februar: Ungeliebte Garne aussortieren!

Wolldiät im Februar: Ungeliebte Garne aussortieren!

8. Februar 2021 1 Von FrauSonnenburg

Willkommen zur Wolldiät im Februar! Im letzten Post habe ich euch die ersten drei Schritte auf dem Weg zu einem kleineren Stash vorgestellt – heute gibt es eine neue Aufgabe: Ungeliebte Garne aussortieren!

Ungeliebte Garne

Wolldiät - ist es noch Liebe_

Seien wir ehrlich: Nicht alle Garne im Vorrat sind Lieblingsgarne.

Wenn Du deinen Stash einmal genau durchschaust (und dir selbst gegenüber aufrichtig bist), wirst du einige Garne finden,

  • bei denen Du Dich fragst „Was habe ich bloß damals an DIESER Farbe gefunden?“
  • bei denen Du feststellst, dass das Material doch nicht mehr Dein Traum ist. (Magst Du wirklich Lurex , Leuchtfäden, Pailletten, Kunstfaser? Oder bist du damals beim Kauf einfach einem inzwischen lang vergangenen Trend gefolgt?)
  • die sich als Fehlkauf entpuppen, für den sich keine Idee findet (Z. B. einmal gezielt für ein Projekt gekauft, dieses nie umgesetzt, nun ist das Garn für Deinen Geschmack doch zu dick, zu dünn oder anderweitig nicht mehr passend. Oder urplötzlich findest Du wilde Farbverläufe doch nicht mehr so sexy. Oder Du entdeckst, dass Du gefachtes Garn eigentlich gar nicht so gern verarbeitest. Oder Oder Oder…).
  • bei denen sich einzelne Restknäuel finden.

Die Aufgabe in dieser Runde der Wolldiät lautet also: Finde diese Knäuel in Deinem Stash, und beginne mit dem

Aussortieren!

Wolldiät - Aussortieren

Das heißt, in den Stash tauchen, und abwägen:

  • Mag ich die Farbe noch? Passt sie zu mir und meinem Stil?
  • Kann ich das Material noch leiden? Oder finde ich (beispielsweise) Polyacryl inzwischen doof?
  • Habe ich Ideen für die zahllosen angefangenen Einzelknäuel? Kann ich welche davon miteinander kombinieren? Und wie lange muss ich stricken, um allein diese je zu verarbeiten?

Du wirst sehen, dass sich so ein Häuflein von Garnen bildet, die fortan das Label „Ungeliebt“ tragen. Am besten packst du diese gleich separat von den übrigen – geliebten – Garnen. Denn nun folgt der nächste Schritt:

Wohin mit den ungeliebten Garnen?

Wolldiät_ Abgeben

Natürlich wollen wir die ungeliebten Knäuel nicht auf den Müll werfen. Wer hier eine Weile mitgelesen hat, der weiß, dass ich mich seit einiger Zeit mit meinem Konsumverhalten und Nachhaltigkeit beschäftige – und damit auch soweit wie möglich vermeiden will, Dinge wegzuwerfen, die für andere noch nützlich sein können. Deshalb habe ich für Dich auch Tipps für die

Verwendung von ungeliebten Garnen:

  • Kindergärten und auch Schulen freuen sich über Materialspenden für Bastelarbeiten. Wenn Du keine Kinder hast, frag am besten über Bekannte oder auch direkt in der nächstgelegenen Kita oder Grundschule nach, ob sie eine Materialspende annehmen. Ich konnte auf diese Weise schon wirklich viele Knäule in dankende Hände abgeben.
  • Alternativ kannst Du auch über Kleinanzeigen Garnpakete zum Verschenken anbieten.
  • Im Netz gibt es viele Handarbeitsgruppen, die für wohltätige Zwecke stricken und Häkeln. Zum Beispiel für Demenzkranke, Frühchen, Sternenkinder, Hospize oder Obdachlosenhilfe. Auch hier sind Wollspenden höchst willkommen, allerdings gibt es unter Umständen gewisse Vorgaben an das Material (z. B. waschbar bei 60°, keine Kunstfaser…) oder Farben (keine dunklen Farben für Sternenkinder). Auch hier spende ich regelmäßig an den Handarbeitskreis meiner Mutter, die mit ihren Damen dann Socken, Mützen und Decken werkelt. Diese lasse ich wiederum den Gruppen zur Weitergabe an die einzelnen Einrichtungen zukommen.
  • Und – noch ein Tipp, der mir gerade besonders am Herzen liegt: Es gibt Menschen, die ungeliebte Garne in Nützliches verwandeln. Durch Upcycling. Eine solche junge Frau durfte ich gerade kennen lernen, und stelle sie euch in diesem Bloginterview vor: Katja von Wilde Käthe. Katja freut sich sehr, wenn sie Garne zur Adoption bekommt!

Und dann: Stash-Update!

Wenn Du Deine ungeliebten Garne identifiziert, aussortiert und weggegeben hast, dann folgt der tollste Teil der Aktion: Das Stash-Update. Die drei Schritte sind dir vielleicht mühsam und zeitaufwendig erschienen, aber jetzt kommt die Belohnung: Alle Garne, die nun nicht mehr bei Dir lagern, verschwinden aus Deiner Bestands-Buchhaltung. Und -schwupps! – Du bist Deinem Ziel, dass Du dir im Januar gesetzt hast, gleich ein ganzes Stück näher!

Ist das nicht super?

Meine persönliche Statistik aus dem Januar

Bei allen Tipps will ich euch meine persönliche Statistik aus dem Januar natürlich nicht vorenthalten. Zusammengefasst habe ich sie schon in meinem Maschenrückblick Januar.

Hier aber noch einmal in verstrickten Metern:

  • Toba: 1760 m
  • Sinus: 1422 m

Macht 3.182 m – fairerweise habe ich aber ja beide Projekte schon im letzten Jahr begonnen, Sinus sogar schon im Sommer. Damit ich aber in meiner Statistik nicht total durcheinander gerate, erfasse ich die verstrickten Meter immer in dem Monat, in dem das Projekt fertig geworden ist. Also im Januar.

Am Ganz-Einfach-Sweater, dem Adoptiv-Ufo, habe ich den ersten Ärmel fertig, den zweiten zur Hälfte. Zugunsten zweier Modellstricks ist dieses Ufo aber wieder auf der Reservebank, und wird dort auch noch ein Weilchen warten müssen. Dennoch bin ich ganz zufrieden mit meiner Strickleistung.

Ungeliebte Knäuel habe ich übrigens keine. Ich habe eine kleine Samla-Kiste, in der ich Reste und Einzelknäuel aufbewahre, und wenn diese voll ist, schaue ich, was meine Mutter für die Spendenprojekte verwenden kann, und was ich anderweitig weitergebe. Der Trick ist – wenn man sich einmal ein System angewöhnt hat, ist das Dranbleiben am Ende gar kein Hexenwerk mehr. Versprochen!

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