Wolldiät im Oktober

Herzlich willkommen zum Update meiner Wolldiät im Oktober! Ob es geklappt hat mit meinem Vorsatz, mehr zu verbrauchen als zu kaufen, erfährst Du hier. Am Ende des Posts habe ich auch wieder einen aktuellen Tipp für Dich vorbereitet.

Fertige Projekte im Oktober

Im September war mein Motto „Pläne schmieden“. Das geplanten Projekt, der Pullover aus Islandwolle, ist inzwischen angestrickt, und drei kleine Projekte sind fertig gestellt:

Octoberwaves Socks

Octoberwaves Socks - gelbe Socken mit Lochmuster im Schaft - gespannt auf Sockenspannern von Woodico

Oktober – Socktober. Und weil ich gerade kleine Projekte stricke, habe ich an einem weiteren Teststrick teilgenommen: Dem von Knitbyheart.dk für die Octoberwavessocks.

Aus knallgelber Pinta von Pascuali, die ich seit dem legendären Strickschnuckentreffen in der Lüneburger Heide im Stash lagere. Bei dem Treffen, 2019 muss es gewesen sein, ging es sehr lustig zu, und es gab einen Haufen Wolle von Pascuali zu streicheln.

Pinta ist eines meiner Lieblingsgarne: 60% Merinowolle, 20% Seide und 20% Ramie machen das Garn weich, haltbar und wunderbar zu tragen. Für Socken ist das Garn perfekt, aber es kann auch alles andere. Nun war es an der Zeit, diesen Wollschatz zu heben.

Die Anleitung zu den Octoberwaves Socken ist typisch dänisch – sie erklärt alle notwendigen Schritte, teilweise aber eher oberflächlich. Ich habe von einer dänischen Designerin mal gehört, dass in Dänemark Handarbeiten so einen hohen Stellenwert hat, dass ein breites Grundwissen vorhanden ist und deshalb die Anleitungen oft etwas dürftiger ausfallen. So ist es auch hier. Wer schon mal Socken gestrickt hat, kommt mit der Anleitung sehr gut zurecht, da sie nirgends erschöpfend lang gehalten ist. Wer allerdings noch keine Sockenerfahrung hat, könnte sich schwer tun.

Auch für mich gab es wieder was zu lernen: Die „Sweet Tomato Heel“ kannte ich bisher noch nicht. Dabei werden quasi drei Keile aus verkürzten Reihen gestrickt, die die Fersenrundung formen. Sieht ein bisschen ulkig aus, passt aber tatsächlich sehr gut.

Das Lochmuster, das sich um den Schaft ringelt, ist leicht zu stricken und gut zu merken. Dabei sieht es komplizierter aus, als es ist. So was mag ich besonders gern. Ansonsten gibt es ein Rippenbündchen und eine Bandspitze – fertig ist die Socke.

Die Anleitung gibt es hier auf Ravelry, die Socken sind für die Größen 35/36 bis 42/43 beschrieben.

Insgesamt habe ich für das Paar 234 m bzw 55 g Garn verbraucht.

Anni

lilafarbenes Stricktuch - Anni - Pascuali Sayama

Ein weiteres kleines Tüchlein ist aus einer Probe von Pascualis neuem Garn Sayama entstanden: Anni. Ein one-ball-Project, bei dem sich das Garn (50% Schurwolle / 50% Lamawolle) perfekt macht: Es ist weich, dabei stabil, und mit Nadelstärke 4 ganz schnell gestrickt. Außerdem wärmt es ganz hervorragend.

Anni ist trapezförmig. Das Hauptmuster – ein Rechts-Linksmuster, das einen Pünktcheneffekt ergibt – wird eingerahmt von Rippenmustern entlang der Ränder. Das Tüchlein ist genau richtig dimensioniert, um den Hals zu wärmen, ohne aufzutragen. Nun muss ich mich nur noch hinsetzen und die Anleitung schreiben, damit der Teststrick starten kann.

Verbrauch: 1 Strang Sayama – 112 m / 50 g

Chicken Socks no. 1

Nach den Socken ist vor den Socken (obwohl ich ja eigentlich gar keine Socken stricke), und da ich ein kleines Wartezimmerprojekt benötigte, schlug ich gleich ein weiteres Paar an: Die Chicken Socks no. 1 von Malamü.

Bunte Socken - ChickenSocks #1

Es ist die erste Sockenanleitung von Kati, die ich auf der h+h im März kennen gelernt habe, und ich mag ihre lustige Art sehr. Von meiner Strickfreundin Grit erfuhr ich von der Anleitung, die im Socktober kostenlos angeboten wurde, und voilá, hier ist meine Version.

Ich hatte noch einen Rest regenbogenfarbener und türkisfarbener Wolle, die perfekt miteinander harmonieren, und so ist meine Version eine geringelte mit sehr kurzem Schaft (denn die Regenbogenwolle ist recht knapp bemessen).

Wie in der Anleitung vorgeschlagen, laufen die Spiralen, die sich aus dem Rechts-Links-Muster ergeben, gegengleich. Als Ferse habe ich die Bumerangferse gewählt, sowie eine Bandspitze als Abschluss.

Die Anleitung ist recht knapp gehalten und verlinkt auf Video-Tutorials. Ich stricke lieber nach Text, Videos sind nicht mein Medium (vielleicht ist das so ein Altersdings…). Wer nur nach der Anleitung stricken möchte und noch keine Sockenerfahrung hat, wird sich mit der Anleitung schwer tun. Denn die Länge von Bündchen und Schaft wird im Text nur erwähnt mit „… bis sie Dir lang genug sind“. Ebenso wird für Ferse und Spitze nur erwähnt, um welche Art es sich handelt. Wie man eine Shadow-Wrap-Ferse genau strickt, wird dann im Video erklärt (und das gut und nachvollziehbar).

Die Anleitung gibt es für die Größen von 36 – 47. Verbraucht habe ich insgesamt 57 g bzw 239 m.

Auf den Nadeln im Oktober

Pullover Deike

Mein Plan aus dem September war, endlich die Wolle aus Island anzustricken, die ich dort im Juni gekauft habe. Nun kommen die kühlen Tage ja mit Macht, und da passt auch ein winterlich-warmes Strickprojekt wie der Pullover Deike aus dem Buch „Fünf Schafe“.

Nach den drei kleinen Projekten darf es jetzt auch wieder ein größeres Projekt sein. Deike wird Geduld brauchen: Zum einen ist der Pulli fast durchgängig zweifädig gestrickt, da brauche ich immer etwas länger. Zum anderen will ich den Pullover von oben stricken, während die Anleitung von unten geschrieben ist. Sprich, ich stricke die Anleitung quasi von hinten: Kragen, Passe, Ärmel abteilen und stricken, Körper, Bündchen. Ich bin gespannt, wie das gelingt. Für den Kragen habe ich schon mal drei Anläufe benötigt, bis das Muster auf den Kopf gestellt war.

Die Passe wird jetzt wohl sorgenfrei. Spannend wird’s, wenn das Rankenmuster drankommt.

Warum ich den Aufwand betreibe? Nun, ich habe 8 Stränge des naturfarbenen Garns, keine Ahnung, wie weit ich damit komme und keine Möglichkeit, es ohne horrende Kosten nachzukaufen. Da man von unten gestrickte Pullis schlecht anprobieren kann und eine nachträgliche Änderung quasi einem Neustart gleichkäme, habe ich mich für Top-Down entschieden. Mal sehn, wie’s klappt.

Kommen wir also zur

Statistik zur Wolldiät im Oktober

Diese kann sich diesmal sehen lassen – leider im negativen Sinne.

Abgänge:

  • Zusammengefasst: 271 m bzw 53 g für die Lovers Gonna Love Socks
  • 57 g bzw 239 m für die Chicken Socks No.1 und
  • 50 g bzw 112 m für das Tüchlein Anni

ergeben gesamt 160 g – 622 m Abgang.

Zugänge im Oktober:

Anfang Oktober war ich im Urlaub in Dänemark, und dort gibt es bekanntlich massenweise herrliche Wollgeschäfte. Drei habe ich besucht, und bei zweien habe ich tolle Schätze gefunden und adoptiert:

  • Zwei Knäuel Geisha von Plassard – reine Seide, der pure Luxus! Die beiden Knäuelchen mit insgesamt 100 g und 400 m konnte ich einfach nicht liegen lassen.
  • Acht Knäuel Onion Alpaka + Merino + Nessel: Leider ist die Marke Onion Knits in Deutschland wenig vertreten. Dabei machen die so tolle Garne! Die Onion Nettle Socks mit Schurwolle und Nessel kannte ich schon, damit tüftele ich gerade an meinen Minka Socks. Dieser Mix hier allerdings war mir neu. Er fühlt sich so toll an, griffig und flauschig, und soll zu einem Tuch werden. Vielleicht zum neuen Westknits Mystery Tuch. Zugang insgesamt 400 g – 1400m
  • Vom Sockengarn Onion Nettle Socks durften auch noch zwei Knäuel mit – Plus 100 g – 370 m
  • Und wo wir gerade bei Sockengarn sind, konnte ich an zwei handgefärbten Strängen Lana Grossa Meilenweit nicht vorbei gehen. Macht weitere 200 g – 800 m plus.
  • Außerdem habe ich zwei ungeliebte Schätzchen einer lieben Strickfreundin adoptiert: Je zwei Konen Ito Kinu (100% Seide, es ist so ein tolles Garn! Allerdings plus 850 m – 100 g) und Ito Shio (feinste Merinowolle mit insgesamt 960 m und 40g). Beide Garne zusammen sind einfach fantastisch für sommerliche Kleidungsstücke, daraus wird ein ganz feines Sommershirt werden. Erst einmal aber schlagen die beiden Adoptivkinder kräftig zu Buche.

Damit belaufen sich die Zugänge auf insgesamt 940 g oder sagenhafte 4.780 m.

Wolldiät im Oktober -  Statistik

Dies bedeutet für das Wollglas von Justaknittingman:

  • 6 EUR für die neu angefangenen Knäuel (2 x October Wave Socks, 1x Anni-Tuch und inzwischen drei angefangene Knäuel beim Pullover)
  • 2 EUR für ein komplett verstricktes Knäuel bei den beiden genannten Projekten
  • 0 EUR für Knoten im Bobbel
  • 3 EUR für fertige Projekte

Zusammen mit den bisher 60 EUR aus den Vormonaten sind jetzt insgesamt 71 EUR im Spartopf.

Die Gesamtbetrachtung für 2024 sieht demnach so aus:

  • Abgänge gesamt: 8.539 m / 3.686 g
  • Zugänge gesamt: 9.649 m / 2.913 g

Mein Fazit für die Wolldiät im Oktober lautet daher:

Wolldiät 2024: Frau Sonnenburg, DISZIPLINIEREN SIE SICH!

Monatstipp zur Wolldiät im Oktober

Ohje. Gewichtsmäßig immer noch ein kleines Minus, immerhin. Nun muss ein dickes Projekt her, um auch mengenmäßig wieder runterzukommen. Momentan sprengt nämlich mein Vorrat sämtliche verfügbaren Kisten und lagert in Kartons und Taschen, teilweise sehr zur Freude unserer Katzen.

Demzufolge muss jetzt der Tipp aus dem Mai wieder herzalten, der lautet DISZIPLIN! Konzentration auf EIN Projekt, und zwar den oben erwähnten Pullover. Diesen möchte ich gern im Laufe des Novembers fertig stellen.

Ein kleines Wartezimmerprojekt darf jedoch dazu, in diesem Fall werden es wieder Socken. Konkret die Anleitung Socktober 2024 von Tanja Steinbach. Denn Weihnachten naht ja unaufhaltsam! Und natürlich werden diese Socken ausschließlich aus Stash-Garn gestrickt werden!

Mein eigentlicher Oktober-Tipp lautet: Meide die Verführung!

Monatstipp zur Wolldiät im Oktober: Meide die Verführung!

Dieses Jahr hat gezeigt: Sofern ich keiner Versuchung begegne, klappt das mit der Wolldiät fantastisch. In beiden Urlauben bin ich aber schwach geworden. Natürlich kann man das entschuldigen mit Gründen wie „das sind Souvenirs“ oder „diese Garne gibt es in Deutschland nicht oder nur schwer zu kaufen“ oder auch „Wolle sammeln ist ein eigenes Hobby für sich“. Das ist sicher alles richtig – dennoch liegen diese Schätze nun im Vorrat und wollen etwas werden.

Jedes Garn im Stash verdient die Chance für seinen Auftritt – und soll diese auch erhalten.

Um wieder auf Kurs zu kommen, muss ich hart auf die Bremse treten und mir komplette Abstinenz verordnen. Full Stop. Keine Diskussion. Einzig Nachkäufe sind erlaubt, sollte bei einem begonnenen Projekt das Garn nicht reichen.

Außerdem will ich spätestens zum Jahresende meinen Stash noch einmal durchsehen, um auszusortieren und zu spenden. So habe ich es im Januar gemacht, und damit einen vielversprechendnen Anfang für die Wolldiät hingelegt.

Daher mein Vorsatz: Keine – wirklich keine! – weitere Wolle mehr kaufen, bis der Pullover fertig ist.

Machst Du mit?

Alle Folgen zur Wolldiät 2024 findest Du hier.

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