Auf den Nadeln im Juli

Herzlich Willkommen zum Strickrückblick Auf den Nadeln im Juli!

Stricktechnisch war der Juli schwierig. Denn obwohl wir hier im Norden nicht wirklich Sommer haben, gab es viele Tage mit Waschküchenwetter: Warm und mit viel Regen, schwül und dennoch trüb. Überhaupt nicht meine Sache, dieses Wetter, und diesmal hat es mich hin und wieder tatsächlich total umgehauen, so dass ich abends oft zu k.o. war zum Stricken.

Immerhin habe ich es aber an ein paar Tagen nach der Arbeit zum Badesee geschafft. An einem Nachmittag habe ich dort einen Mann getroffen, offensichtlich Migrant und offensichtlich Nichtschwimmer, der sich redlich mühte, schwimmen zu lernen. Er sprach mich an, weil er mich beobachtet hatte, während ich meine Bahnen zog: „Das sieht so einfach aus!“ Und so nahm ich ihn ein bisschen an die Hand, und am Ende klappte es bei ihm ein bisschen besser mit dem Schwimmen. Beeindruckt hat mich an ihm, dass er wirklich wild entschlossen war, endlich Schwimmen zu lernen, und dass er mir gegenüber zugegeben hat, dass er Angst vor dem Wasser hat. Ich bin gespannt, ob ich ihn noch mal wieder treffe, um zu gucken, ob er Fortschritte macht.

a black cat lying on a bed

Außerdem war das Katzenmädchen krank. Eine Schnittwunde in der Hinterpfote musste genäht werden, und das arme Ding war zu fast drei Wochen „Trichter“ verurteilt. Zusätzlich zur Schnittwunde stellte die Tierärztin fest, dass die alte Dame sich scheinbar schon vor längerer Zeit das Kreuzband im anderen Bein gerissen haben muss, und obendrein Arthrose im Sprunggelenk hat. Beim Fäden ziehen ging dann auch noch großflächig der Schorf ab, was wiederum eine weitere Woche Trichter bedeutete, verbunden mit Antibiotikum und Wundsalbe. Das arme Katzenmädchen war und ist also ordentlich gehandicapt und braucht seeeeehr viel Liebe. Manchmal auch zulasten der Strickzeit.

Aber natürlich habe ich auch gestrickt und sogar etwas beendet:

Fertige Projekte im Juli

Der Drawing Sweater ist fertig! Und er ist so schön geworden:

Im Prinzip ist es ein ganz einfacher Raglan mit Rundhalsrausschnitt. Das Blumenmuster allerdings ist schon eine Challenge. Bei den vier Charts (je eins für Vorder- und Rückenteil und eins je Ärmel) muss man ganz schön aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert. Hat man die Charts aber erst einmal geschafft, geht es ganz gemütlich immer rundherum mit rechten Maschen. Schön entspannt – wenn es nicht gerade 30° C draußen sind. Denn so ein Haufen Schafwolle im Schoß ist schon enorm warm.

Dies ist der zweite Modellstrick des Pullovers für Mährlewolle. Den ersten in weiß und blau habe ich im Januar gezeigt. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welcher mir besser gefällt.

Die Anleitung von Tomomi Yoshimoto gibt es in Englischer Sprache hier auf Ravelry.

Verbraucht habe ich 1.344 m bzw. 448 g, die bei der Wolldiät positiv zu Buche schlagen.

Auf den Nadeln im Juli

a pink sock with a ball of yarn - auf den Nadeln im Juli

Nachdem das dicke Pulloverprojekt beendet war, konnte ich mich endlich an das lang geplante Sockenprojekt machen. Inzwischen hat das Kind auch einen Namen: Die Socken werden Elfriede Socks heißen. Die Anleitung ist meiner Oma Elfriede gewidmet und ist meine bisher persönlichste Anleitung.

Denn die Elfriede Socks habe ich für den Socktober 2025 entworfen. Sie sind pink – denn die Rosa Schleife ist ein internationales Symbol, durch das Solidarität mit Frauen zum Ausdruck gebracht werden kann, die an Brustkrebs erkrankt sind. Oma Elfriede hat es 1983 mit gerade mal 60 Jahren nicht gegen den Krebs geschafft. Und auch mich hat es letztes Jahr erwischt. Mir geht es wieder gut, und dafür bin ich sehr dankbar.

Deshalb will ich der Strickwelt und insbesondere allen betroffenen Frauen etwas zurückgeben. Nämlich eine Anleitung für superbequeme, warme Socken. Für Dich, für Deine Freundin, Deine Mama, Kollegin… eine Socke spendet Trost und Zuversicht, und warme Füße kann man immer brauchen.

Der Teststrick hat gerade begonnen – wenn Du mittesten möchtest, dann schreib mir gern hier in den Kommentaren. Wichtig für den Test ist, dass Du ein aktives Ravelry-Konto hast und auch auf Instagram aktiv bist.

Demnächst auf den Nadeln

Tatsächlich habe ich keinen konkretes Projekt auf dem Schirm. Zu Weihnachten will ich noch mindestens zwei Paar Socken stricken, den Zwergenaufstand von Ducathi. Denn bei meiner lieben Freundin Grit und Claudia läuft nach wie vor die Ducathisockchallenge. Zwei Paar Socken habe ich schon fertig:

Vielleicht schiebt sich aber auch der eine oder andere Teststrick dazwischen.

Ich bin in letzter Zeit so viel unterwegs und häufig so wahnsinnig erschöpft, da lasse ich es nun mit den Strickprojekten einmal etwas geruhsamer angehen. Falls sich der Sommer hierzulande doch noch einmal einstellt, haben Draußen-Aktivitäten wie Schwimmen und Strand erst einmal Priorität. Auch wenn Socken bekanntermaßen ja immer gehen. 🙂

Neu im Stash

Nix. Null. Nada. Ich war nirgends, wo mir Wolle über den Weg laufen konnte.

Wollstatistik im Juli und die Spar-Euros im Wollsparglas

a blue and white sign with a scale and a jar - Statistik der Wolldiät - Auf den Nadeln im Juli
  • 3 EUR je fertiges (großes) Projekt – 3 EUR (der Pullover)
  • 2 EUR je fertiges (mittleres) Projekt – 0 EUR
  • 1 EUR je fertiges kleines Projekt – 0 EUR
  • 1 EUR für jedes neu angestrickte Knäuel: 1 EUR beim Drawing Sweater, 2 EUR bei Elfriede.
  • 1 EUR für jedes aufgebrauchte Knäuel: 1 EUR Drawing Sweater, 1 EUR

Insgesamt kommen so 8 EUR zusammen. Zusammen mit den 73 EUR aus dem Juni sind damit dann 81 EUR im Wollsparglas von Just a knitting man.


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