Allover-Outfit: Schnieke Wiebke und Madita
Bei den Ü30-Bloggern läuft gerade die Blogparty zum Thema Allover-Outfit. Darunter fallen Outfits mit mindestens zwei Teilen aus dem gleichen Material und/oder der gleichen Farbe oder Muster. Ein Anzug oder Kostüm zum Beispiel, oder ein Kleid mit entsprechender Jacke. Wie passend, dass ich gerade das richtige Projekt zu diesem Thema fertiggestellt habe! Nämlich eine weitere Schnieke Wiebke aus Leinen.
Exkurs: Die pinke Hose Madita
Eins meiner Lieblingsteile aus dem letzten Jahr ist die pinke Leinenhose nach dem Schnitt Madita von Kibadoo. Ich war damals sofort unsterblich verliebt in den knallpinken Stoff, und ratzfatz war die Hose genäht. So eine tolle Knallfarbe!

Ich finde ja, Knallfarben machen stark. Sie verleihen Sichtbarkeit, ohne dass man selbst laut sein muss. Und machen gute Laune. Eine Bekannte von mir sagt gern: „Mit Dir geht man nicht verloren!“ Nicht nur, weil ich einen guten Orientierungssinn habe, sondern auch, weil ich gern knallige Farben trage. Ich investiere sozusagen in meine Sicherheit und die anderer. *Lach*
Zurück zum Leinenstoff: Der war sehr teuer, daher hatte ich zuerst nur die Menge für die Hose gekauft. Nachdem ich diese aber so sehr liebe, habe ich mich sehr geärgert, nicht doch mehr gekauft zu haben. Denn ein Blazer würde sich doch nur zu gut zur Hose machen! Auf Nachfrage im Stoffgeschäft erfuhr ich, dass der Stoff inzwischen ausverkauft war und in der nächsten Sommersaison auch nicht mehr in der Farbe aufgelegt werden würde. Was für ein Jammer!
Doch wenig später benachrichtigte mich die liebe Margarita von Seidenfein, dass ich gern die 2 m erwerben könnte, die sie sich für sich selbst zurückgelegt hatte. Wie lieb! Und klar, das Angebot wurde sofort angenommen.
Die Jacke zur Hose: Schnieke Wiebke von EchtKnorke
Der Schnitt für den Blazer Schnieke Wiebke erschien 2018, und ich war damals sofort Feuer und Flamme. Der Schnitt ist für Sweat gedacht, und Sweatblazer finde ich einfach umwerfend: Man sieht damit gut angezogen aus, und sie sind obendrein mega bequem. In den folgenden Jahren nähte ich insgesamt drei Versionen in Sweat:



Spannend, wie man an den Fotos die Spur der Jahre sehen kann… Aber alle Wiebkes und auch alle Hosen auf den Fotos habe ich noch, passe noch rein und trage sie gerne!
Irgendwann war der Bedarf an Sweatblazern allerdings gedeckt, und ich wagte mich an das Experiment „Schnieke Wiebke in Leinen“. 2020 entstand dieses Modell, zu dem ich eine Pietra-Pants von Closet Core Patterns kombiniert habe:

Übrigens auch ein Allover-Outfit aus einem Leinen-Baumwollgemisch. Die Hose gibt es nicht mehr, der Stoff war für eine Hose nicht haltbar und formstabil genug. Die blaue Leinen-Wiebke habe ich aber noch und mag sie im Sommer total gern!
Nun sollte eine zweite Wiebke in Leinen her. Webware für einen Schnitt aus elastischem Material? Kein Problem! Das Geheimnis ist, einzelne Teile beim Zuschnitt im schrägen Fadenlauf zuzuschneiden. So dehnt sich der Stoff bei Bewegungen mit, und das „unbequeme“ Gefühl beim Tragen von Webware-Oberteilen wird vermieden. Die Kimonobluse, die ich im letzten Monat gezeigt habe, macht sich diesen Effekt zunutze, und den habe ich mir gemerkt und beim Zuschnitt angewandt.

Hier habe ich also die seitlichen Vorderteile und Rückenteile im diagonalen Fadenlauf zugeschnitten, alles anderen Teile nach Anleitung. Das gerade Kragenstück aus dem Originalschnitt, für elastisches Gewebe gedacht, konnte ich hier nicht verwenden, aber von der Webware-Version hatte ich mir ein geformtes Kragenstück konstruiert, nach dem ich hier zugeschnitten habe. Wie bei allen Vorgängerversionen habe ich die Länge um etwa 5 cm gekürzt (gefällt mir besser an mir).
In der Sweatversion wird die Schnieke Wiebke offenkantig verarbeitet (das sieht man oben bei der gelben Version besonders gut). Für eine Webware-Variante ist das natürlich nicht machbar, also habe ich die Vorderteile verstürzt. Ärmel und Saum habe ich mit einem Beleg versäubert. Alle auf der Außenseite sichtbaren Nähte habe ich rot abgesteppt. Der Stoff ist so rotstichig, dass das rote Garn tatsächlich besser passt als pinkfarbenes.

Auch die Knopflöcher sind entsprechend rot. Witzigerweise fanden sich im Fundus auch noch die gleichen roten Knöpfe, wie ich sie bei der Hose verwendet habe – und hier ist die fertige Wiebke:


Im vergangenen Jahr hat die Farbe Pink in meinem Leben noch einmal eine ganz besondere Stellung erhalten (mehr dazu gibt es hier zu lesen), und deshalb hab ich mich gefreut wie Bolle, als ich in den unendlichen Weiten des Fundus das genau passende Etikett fand:

Allover-Outfit aus Hose und Blazer
So, und nun pack die Sonnenbrillen aus, denn es wird knallig. Hier kommt mein Allover-Outfit in voller Schönheit:

Aus den Resten des pinkfarbenen Leinens und einem Stück Canvas mit Schmetterlingen gab es auch noch ein Sonnenhütchen – wenn ich will, kann ich also in Pink von Kopf bis Fuß gehen:

Okay… mit dem Hut ist es mir vielleicht doch etwas zu dolle. Aber ich hätte noch pinke Schuhe im Angebot statt der weißen Sandalen.
Auch verlinkt zu Memade Mittwoch – Handmade Monday – Ein kleiner Blog – Creativsalat – Lieblingsstücke – Du für Dich am Donnerstag
Liebe Sandra, Pink up your life, das spricht mich doch schon sehr an. 💕 Was für eine wahnsinnig schöne Kombination und das auch noch selbst genäht. Toll, da bin ich fast ein wenig neidisch. Herzlich Willkommen auch zur Blogparade.😁
Liebe Grüße Tina
Das sieht wirklich klasse aus. Wie gut, dass man als Schneidernde sich die Schnitte anpassen kann. Meine vor 26 Jahren verstorbene Mutter war Damenschneidermeisterin. Und ich bin da wirklich sehr verwöhnt worden, was den Schnitt für meine 1,83 m A-Figur betrifft.
Deine All-Over-Looks gefallen mir alle sehr, sehr gut. Wie schön, Dass Du noch an den passenden Stoff für den Blazer gekommen bist. Solche Sets potenzieren einfach die Kombinationsmöglichkeiten enorm.
Schön, dass Du an der Aktion dabei warst und unsere knallige Palette mit Pink ergänzt hast.
BG und eine schöne Woche
Sunny