Wolldiät im Juni
Herzlich willkommen zum Update meiner Wolldiät im Juni! Wie es geklappt hat mit meinem Vorsatz, mehr zu verbrauchen als zu kaufen, erfährst Du hier. Am Ende des Posts habe ich auch wieder einen aktuellen Tipp vorbereitet.
Fertige Projekte im Juni
Flora Socks
Fertig geworden sind die Flora Socks aus Pinta Handdyed von Pascuali. Nachdem die Nadeln meiner Testerinnen glühten, musste ich ziemlich Gas geben, endlich die Anleitung fertig zu schreiben und zu editieren. Nun ist sie fertig, auf Herz und Nieren geprüft und hier auf Ravelry erhältlich .
Die Gedanken, die ich mir mit diesem Design gemacht habe, sowie ein paar Anstöße zur perfekten Garn- und Farbwahl findest Du übrigens in diesem gesonderten Blogpost.
Verbrauch für diese Version mit halblangem Schaft: 54 g / 217 m Pinta
Necky Scarf
Von der h+h in Köln hatte ich mir ein kostbares Knäuel mitgebracht: Cashmere Charis (70% Merino – 30% Kaschmir). Solche Garne sind ein Traum: ganz weich, schön griffig, leicht – und leider etwas kostspieliger. Damit man sie sich trotzdem gönnen kann, habe ich eine neue Anleitung ausgetüftelt für ein Tüchlein, das man aus einem Knäuel dieser Kostbarkeit stricken kann. Hier sind die vielversprechenden Anfänge zu sehen. Inzwischen ist das Tüchlein fertig, und sobald die Anleitung geschrieben ist, geht sie in den Teststrick.
Verbrauch für das Tüchlein: Genau ein Knäuel von 50 g / 118 m.
Auf den Nadeln im Juni
Minka Socks
Wie gesagt: Das Sockenfieber hat mich gerade im Griff. Noch während ich an der Anleitung für die Flora Socks tüftelte, spross die Idee zu den Minka Socks. Zweifarbige Socken im Intarsia-Muster mit einem Katzenmotiv auf dem Fußrücken und dem hinteren Schaft. So was wollte ich immer schon mal ausprobieren, und wenn die Idee klappt, wird daraus wieder eine Strickanleitung werden.
Im Stash fanden sich passende, gut abgelagertes Schätzchen: Nettle Sock von Onion, einem Woll-Label aus Dänemark. Das Garn besteht aus 70% Schurwolle und 30% Nesselfaser und ist damit plastikfrei – ein gutes Argument für das Garn. Es ist weich und glatt, fasst sich ein wenig wie Seide an und strickt sich auf die ersten Maschen betrachtet ganz famos. Nur mit dem Ergebnis des Katzenmusters bin ich noch nicht ganz zufrieden, da muss ich noch ein bisschen tüfteln. Über den Urlaub sind die Socken daher nicht gewachsen – das Projekt wird also noch etwas dauern.
Dreieckstuch ohne Namen
Auch in die Kategori „Kleine Projekte für den Stashabbau“ fällt diese Idee für meine Beute von der h+h Köln. Von Katia Yarns hatte ich ein Probeknäuel Funny Socks 6fach bekommen, weil mir die Farbe (Farbnr. 150 in einem knalligen Regenbogenverlauf) so supergut gefiel.
Als Urlaubsprojekt habe ich mir also das Knäuel in den Koffer gepackt und angfangen zu knobeln.
So viel sei verraten: Es wird ein ganz einfach zu strickendes Ein-Knäuel-Projekt, und die Idee geht prima auf!
Damit wird es Zeit für die
Statistik zur Wolldiät im Juni
Abgänge:
- 335 m / 104 g für die beiden fertigen Projekte
Zugänge:
Nachdem ich nun abgesehen von den Messeknäueln im März das ganze Jahr über sehr sehr artig war, bin ich nun im Urlaub sehr sehr schwach geworden und habe große Zugänge zu vermelden.
Wir waren knapp zwei Wochen auf Island, und dort gibt es nicht nur atemberaubende Landschaft und unvergessliche Naturerlebnisse, sondern auch sehr interessante lokale Wolle zu kaufen. Während der Reisevorbereitung stolperte ich über die Wollspinnerei Uppspuni, die – was für ein Zufall! – ganz in der Nähe einer unserer Unterkünfte gelegen war. Dort wird die Wolle der eigenen Schafe komplett verarbeitet, also geschoren, gewaschen, gekämmt, gesponnen und gefärbt. Drei Qualitäten sind im Angebot, die jeweils in den Naturfarben und gefärbt erhältlich sind. Für so einen kleinen Betrieb bedeutet das natürlich, dass es pro Sorte und Farbe nur geringe Mengen gibt. Das Angebot im Laden war trotzdem sehr umfangreich, und ehrlich gesagt befiel mich ein bisschen die Panik, als eine Kunden just vor mir den Laden betrat mit den Worten „I am gonna shop all your yarn!“
Für mich war allerdigns noch genug übrig – puh!
Ich bin mit einem Plan zu der Spinnerei gefahren, denn ich will zu gerne für den nächsten Winter den Pullover Deike aus dem Buch „5 Schafe“ von Shiona Rizza stricken. Dementsprechend ließ ich mich beraten und entschied mich für die Qualität „Hulduband“ in drei Farben.
Dazu aus dem Supermarkt zwei Knäuel Lettlopi im passenden dunkleren Pink. Ob es die lange oder kurze Version gibt, wird sich zeigen. Vielleicht etwas in der Mitte.
Oben rechts im rechten Bild sind noch 4 Knäuelchen der Qualität „Dis“ (dt. = Fee) in Fingering-Stärke. Vier Knäuel (100 g – 480 m) durften mit – daraus werden Socken werden.
Schließlich, am Ende der Reise in Reykjavik, war dummerweise ein Laden der Handcraft Association of Iceland um die Ecke vom Hotel. Auch dort gab es spannende lokale Garne zu entdecken. Wieso gibt es eigentlich auf Island scheinbar einen guten Markt für lokal erzeugte Wolle, und bei uns hierzulande nicht? Das ist doch sehr schade, oder?
Nachdem ich also geraume Zeit im Laden gestöbert hatte und es meinem Mann auf der Bank davor in der Sonne zu warm geworden war (!), entschied ich mich für weitere Sockenwolle: Katla bzw Ny Katla der isländischen Strickdesignerin Hélène Magnusson. Um ihr Buch „Isländische Socken stricken“, bei der sie auch dieses Garn verwendet, war ich im Urlaub mehrfach herumgeschlichen, habe es mir aber auf die Wunschliste für zu Hause geschrieben.
Zwei Stränge á 220 m durften mit, in naturweiß und Lava Black. Und dazu ein Blatt Holzknöpfe mit Puffins. Diese niedlichen Gesellen haben es mir im Urlaub wirklich angetan – an den Knöpfen kam ich einfach nicht vorbei!
Der langen Rede kurzer Sinn: Es gibt viel zu beichten.
Insgesamt habe ich im Urlaub sagenhafte 3.519 m / 1.600 g Wolle gekauft.
Macht netto (abzüglich der oben verstrickten übersichtlichen Mengen) ein sattes Plus von 3.184 m bzw 1.496 g.
Dank meiner Erfolge der Vormonate allerdings passen alle Stränge und Knäuel ganz bequem in die vorhandenen Kisten. Das ist doch schon mal was.
Das bedeutet für das Wollglas von Justaknittingman:
- 4 EUR für neu angefangene Knäuel (für die Minka Socks, den Necky Scarf und den Schal ohne Namen)
- 1 EUR für das aufgebrauchte Knäuel Cashmere Charis
- 0 EUR für Knoten im Bobbel
- 2 EUR für die fertigen Flora-Socks und das fertige Tüchlein
Zusammen mit den bisher 29 EUR aus den Vormonaten sind jetzt insgesamt 36 EUR im Spartopf. (Die fast 300 EUR, die mich die oben gezeigte Urlaubsbeute gekostet hat – muss ich die mit verrechnen? Wäre eigentlich spannend… aber darüber denke ich noch einmal nach.)
Die Gesamtbetrachtung für 2024 sieht demnach so aus:
- Abgänge gesamt: 6.310 m / 2.925 g
- Zugänge gesamt: besagte 4.779 m / 1.950 g
Netto übers Jahr gerechnet also immerhin noch im Minus. Yaay!
Mein Fazit für die Wolldiät im Juni lautet daher:
Wolldiät 2024: Bloß nicht wieder schwach werden!
Bis Oktober komme ich vermutlich nicht mehr in die Nähe eines spannenden Wollgeschäfts, und bin hoffentlich safe.
Monatstipp zur Wolldiät im Juni
In meinem Stash tummeln sich sehr viele Einzelknäuel. Impulskäufe von Wollfesten (OH! Diese Färbung MUSS ich UNBEDINGT haben!), Probierknäuel von Messen oder auch Resteknäuel von bereits abgeschlossenen Projekte. Mit der Zeit haben sich da einige angesammelt und harren ihrer Verwendung. Manche schon seit Jahren.
Im April habe ich das Ribbeln von Langzeit-Ufos empfohlen, um Luft in die Projektbeutel zu bekommen. Mein Tipp im Mai befasste sich mit dem Thema des Verzettelns, gegen das mir konsequentes Fertigstricken hilft.
Im Juni nun habe ich mich auf eine neue Strategie konzentriert: Kleine Projekte, die den Resteknäueln an den Kragen gehen. One-Ball-Projects wie das Necky-Tuch oder den Schal ohne Namen sind schnell gestrickt und eignen sich prima als Mitnahmeprojekte eignen. Oder eben Socken, die gehen ja bekanntlich immer und sind toll, um unbekanntes Garn oder eine neue Technik auszuprobieren.
Deshalb lautet mein Tipp für den Juni: Liebe die kleinen Projekte, denn sie sorgen für Abwechslung beim Stricken und sind schnell fertig! Denn jedes fertige Projekt bedeutet ein klein wenig weniger im Stash.
Neu im Werkzeugschrank
Ich habe wieder ein bisschen ins Handwerkszeug investiert.
Bei meinen Testerinnen der Flora Socks habe ich sie gesehen: Wunderschöne Sockenbretter aus Holz von Woodico. Wie gesagt, gerade stricke ich ja sehr gern Socken – und da ich ja keine Wolle kaufen möchte, investiere ich ein bisschen in die Hardware.
Woodico ist ein kleiner Handwerksbetrieb aus Charkiw der Ukraine und fertigt wunderschönes Strickzubehör aus Holz. Nicht nur Sockenblocker, sondern auch Nadelmaße, Handschuhblocker und kleine weitere Accessoires. Sehr preiswert, sehr wertig und wirklich schön. Die Blocker haben wirklich keine scharfen Kanten und sind hochwertig gearbeitet. Die Wahl des Motivs fiel mir schwer, entschieden habe ich mich für das Schäfchen. Inzwischen ist der Shop mit vielen vielen weiteren Motiven aufgefüllt. Von der Bestellerteilung bis zum Eintreffen der Ware vergingen etwa vier Wochen, aber das Warten hat sich gelohnt. Die Versandkosten waren im Kaufpreis schon erhalten – ein super Service angesichts der weiten Entfernung, die die Ware von Charkiv bis zu uns nach Norddeutschland zurücklegen musste.
So eine gute Arbeit von einer begabten Künstlerin unterstütze ich sehr sehr gerne!
Alle Folgen zur Wolldiät 2024 findest Du hier.
Verlinkt zu Creativsalat – Lieblingsstücke – Ein kleiner Blog – Linkparty Stricken & Häkeln
Ich wäre aber auch schwach geworden! Vielleicht sollte ich mich mal bei deiner Wolldiät anschließen. Wo hast du nur diese schicken Bilder für die Diät her? Ich weiß eigentlich gar nicht, wie viel mein Stash abnimmt.
Das Tuch, welches ich gerade stricke, das braucht in der Größe, wie ich es stricken möchte, ca 8 Knäuel der von den Zauberbällen, die aus reiner Merino sind. Ich stricke meins jetzt mit den Crazy und stricke auch mit dünneren Nadeln. Ist aber genauso toll.
Ich glaube, ich fange auch an zu sparen. Und wenn du noch eine Teststrickerin brauchst …
Happy knitting, wie eine Freundin immer wieder sagt,
Andrea