Ärmel stricken mit dem Magic Loop

Herzlich Willkommen auf der Strickcouch! In meinem Post zum Ärmel stricken in Runden habe ich verschiedene Techniken zum Ärmel stricken ausprobiert. Mein Favorit ist inzwischen der Magic Loop.

Deshalb will ich Dir hier zeigen, wie Du Ärmel mit dem Magic Loop stricken kannst. Es ist ganz einfach!

Das brauchst Du zum Stricken mit dem Magic Loop

1. eine Rundnadel in der passenden Stärke für Dein Projekt, mit mindestens 80 cm Seil. Je länger das Seil, desto einfacher strickt sich der Magic Loop.
2. einen Maschenmarkierer, der den Rundenanfang markiert
3. und natürlich ein Projekt, bei dem Du nun die Ärmel stricken möchtest.

Mein Foto oben zeigt den Ärmel vom Sweater no. 9 von My Favourite Things und das Hauptstadtschaf von Mährlewolle. Ein Stück vom Ärmel ist schon gestrickt, aber für die Erklärung der Technik an sich tut das nichts zur Sache.

Stricken mit dem Magic Loop: So geht’s!

Keine Sorge, Stricken mit dem Magic Loop ist ganz einfach! So geht’s:

1. Verteile die Maschen des Ärmels gleichmäßig auf die beiden Nadeln der Rundnadel wie auf dem Foto oben. Wenn Dein Ärmel z. B. 60 Maschen umfasst, solltest Du auf jeder Nadel 30 Maschen haben. Dazwischen ist ein Stück Seil der Rundnadel:

2. Der Maschenmarkierer für den Rundenbeginn ist zwischen den ersten beiden Maschen der ersten Nadel. So verlierst Du ihn nicht, wenn Du von einer Nadel auf die andere wechselst.

3. Ziehe das Seil der hinteren Nadel etwas heraus und schiebe die Maschen der vorderen (= der ersten Nadel) zur Spitze. Achte dabei darauf, dass die Schlinge des Nadelseils am linken Ende nicht ganz verschwindet! Deswegen ist es gut, wenn Dein Seil eine großzügige Länge hat.

4. Jetzt strickst Du die Maschen der ersten Nadel gemäß des Musters in der Anleitung. Bei mir ist es glatt rechts. Den Maschenmarkierer hebst Du einfach von der einen auf die andere Nadel.

5. Am Ende der ersten Nadel angekommen, liegt eine kurze Schlinge des Magic Loops auf der rechten Seite und das lange Ende des Nadelseils liegt links:

Ziehe am unten liegenden Ende des Seils, so dass die Maschen der unteren Nadel zur Spitze wandern.

6. Wende den Ärmel gegen den Uhrzeigersinn und stricke nun die Maschen der zweiten Nadel im Muster ab.

7. Schon ist die erste Runde geschafft! Nun ziehst du wieder am Seil der unteren Nadel, so dass die Maschen wieder zu ihrer Spitze wandern, wendest die Arbeit wieder zurück, so dass sich der Ärmel nicht verdreht, und strickst wieder die Maschen der ersten Nadel ab.

Und so weiter und so fort – bis der Ärmel fertig ist.

Ein paar kleine Besonderheiten beim Magic Loop

Natürlich kannst Du jedes Muster mit dieser Technik stricken: glatte Muster, Rippenmuster, Patent- und Ajourmuster, sogar Norwegermuster. Sobald Du einmal raus hast, wie Du mit dem Seil hantierst, strickt sich der Magic Loop wirklich komfortabel.

Wenn Du – wie beim Ärmel – Zunahmen oder Abnahmen stricken musst, plazierst Du diese am besten nicht ganz am Anfang oder Ende der Nadel. Ich handhabe es immer so, dass ich eine Masche rechts stricke, dann ggf. den Maschenmarkierer abhebe, und im Anschluss die Ärmelabnahme stricke.

Beim Bottom-Up-Ärmel mache ich es genau so, und stricke die Zunahme nach der ersten bzw vor der letzten Masche der Nadel. So erreiche ich das schönste Ergebnis.

Bei Ajourmustern, die sich über viele Maschen oder sogar fortlaufend über den ganzen Ärmel ziehen, muss man mitunter ein bisschen tricksen. Wenn das Muster von der einen auf die andere Nadel übergreift, bietet es sich an, die Maschen etwas „umzusortieren“ auf den beiden Nadeln, um weiter flüssig stricken zu können. Achte dann am besten darauf, dass immer ungefähr die gleiche Anzahl an Maschen auf den Nadeln liegt. Den Rundenbeginn markiert der Maschenmarkierer, so dass Du Dich nicht vertun kannst.

Kann ich mit dem Magic Loop nur Ärmel stricken?

Natürlich nicht! Im Prinzip kannst du alle Projekte mit dieser Technik stricken. Sie müssen nur in der Runde gestrickt werden und einen eher kleinen Durchmesser haben. Du kannst also zum Beispiel auch Socken, Handschuhe, Mützen, Loopschals… mit dem Magic Loop stricken.

Am besten testest Du dich einmal durch die Strickwelt durch und findest für Dich heraus, welche Technik Dir am besten liegt.

Dazu empfehle ich auch die übrigen Teile meiner Serie „Stricken in Runden„, bei der ich mich durch verschiedene Nadeln und Techniken durchteste. Viel Spaß beim Lesen!

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