Blau – die Farbe im März
Die neue Blogparade der Ü30-Blogger hat eine Farbe zum Thema: Blau! Eine meiner Lieblingsfarben. Ok, neben Pink, aber über diese Farbe habe ich kürzlich schon ausführlich geschrieben.
Geht es Dir auch so: Blau, diese schöne, kühle Farbe, ist eine der beliebtesten Frühlingsfarben. Veilchenblau. Himmelblau. Blau wie die Traubenhyazinthen. Blau wie das erste Schlumpfeis des Jahres. Komm mit auf meine ganz personliche Reise zu dieser Farbe!

Blau im Sprachgebrauch
Die Farbe kommt im Sprachgebrauch oft vor. Man muss nur genau hinsehen:
- Blaumachen wird heute als Umschreibung genutzt, der Arbeit (meist ohne guten Grund) fernzubleiben. Zurück geht der Begriff auf das Färben von Denimstoffen mit Indigo – die Stoffe mussten sehr lange einweichen, damit sie die typische blaue Färbung annahmen, und in der Zeit, in der die Färber blau machten, hatten sie mitunter nichts anderes zu tun.
- Blaupause: Früher war eine Blaupause ein Kopierverfahren. Originale, die „Blaupausen“ konnten mittels eines Belichtungsverfahrens reproduziert und vervielfältigt werden. Heute ist die Blaupause ein Begriff für eine Vorlage oder einen Plan, auf den man zur Lösung eines Problems zurückgreifen kann.
- Zu dem Begriffsgebiet gehört für mich auch das Blaupapier, dass man zwischen Schreibmaschinenbögen eingespannt hat, um ein Schriftstück gleich beim Tippen mehrere Male zu vervielfältigen. (Sage mir, dass du keine 20 mehr bist, ohne zu sagen, dass du keine 20 mehr bist…)
- Die blaue Stunde – wenn der Tag in den Abend übergeht und der Himmel dieses magische Blau annimmt
- Blau sein – also betrunken sein. Hier gibt es eine sehr drollige Erklärung über den Ursprung des Begriffs, der auch mit der Herstellung von Denim-Stoffen zu tun hat.
- „Ins Blaue“ bedeutet „ohne genaues Ziel oder Zweck“. Eine Erklärung über den Ursprung dieser Redewendung habe ich gefunden: Die Deutsche Reichsbahn bot ab den 1930er Jahren Ausflüge mit einem den Passagieren unbekannten Ziel an. Wohin es ging, wussten zwar die Zugführer und das Begleitpersonal. Wer die Karte aber löste, tat das ins Blaue hinein. Und genau unter diesem Motto standen die Fahrten für die mitfahrenden Journalisten, die darüber in den Zeitungen berichteten: Sie schrieben von der Fahrt ins Blaue.
- Blauer Brief: Viele von uns bringen den blauen Brief mit der Schule in Verbindung, und dabei besonders mit dem Stichwort „Sitzenbleiben“. Tatsächlich kommt der Begriff aber aus dem militärischen Bereich. Aufgrund von Materialknappheit wurden nach der Leipziger Völkerschlacht blaue Uniformen zur Herstellung von Papier benutzt, das einen blauen Schimmer zurückbehielt. Als Briefpapier oder für den Druck von Büchern oder Zeitschriften war dieses Papier nicht beliebt, und so mussten die Fürsten ihr blaues Papier selbst aufbrauchen. Zum Beispiel der Übermittlung wichtiger diplomatischer Nachrichten in blickdichten blauen Umschlägen. Oder für andere offizielle Nachrichten der Staatsmacht an die Bürger – zum Beispiel der Schule an die Eltern. Spannend, oder?
- Das blaue Wunder erleben – dann wurde man übel getäuscht oder sehr doll überrascht. Hier gibt es zwei Ansätze zur Erklärung: Blau war im Mittelalter die Farbe der Lüge und Täuschung. Oder auch die Farbe des Himmels und der Unendlichkeit (im übertragenen Sinne also einer Erfahrung übergroßer Ausmaße). Unter die gleiche Erklärung fällt auch der Ausdruck „jemandem das Blaue vom Himmel erzählen“.
In der Natur ist Blau eine Warnfarbe, die auf Ungenießbarkeit oder Giftigkeit hindeutet. Abgesehen von den beliebten Blaubeeren tun wir uns schwer, blaue Lebensmittel zu verzehren. Schon mal versucht, blaue Kartoffeln zu essen? Ich bringe das nicht fertig, obwohl ich weiß, dass sie nicht giftig sind.
Blau ist also breit assoziiert und sehr sehr vielfältig!
Blau im Kleiderschrank
Blau gehört zu meinen Lieblingsfarben und ist in meinem Kleiderschrank gut vertreten. Blau ist wahnsinnig toll zu kombinieren (ich liebe es z. B. zusammen mit weiß oder rot), macht aber auch solo viel her. Hier eine Auswahl meiner blauen selbstgenähten Kleidungsstücke:




Auch meine nächsten beiden Nähprojekte werden mit blau zu tun haben:

Die Blaue Wand
Auch in der Kunst ist blau gut vertreten. Zum Beispiel in den unfassbar schönen blauen Fenstern von Marc Chagall im Züricher Fraumünster. Oder in der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ um Franz Marc und Wassily Kandinsky. Vielleicht habe ich daran gedacht, als mich im Frühjahr der kleine Teufel ritt und ich eine Wand im Flur unbedingt blau malen wollte.
Und so sieht sie aus:

Ein Himmelblau mit einem ganz leichten Graustich, nicht zu dunkel in unserem dunklen Flur und perfekt zu den weißen Möbeln. Ich bin nach wie vor verliebt in diese Farbe und total froh, diese Idee umgesetzt zu haben!
Blau auf den Nadeln
Natürlich fehlt Blau auch nicht in meinem Wollkorb!
Das gerade abgeschlossene und auch das aktuelle Projekt sind – genau! – blau. Und hier zeigt sich auch die tolle Bandbreite der Farbe: ein rauchiges Hellblau kombiniert mit einem kräftigen Blauton beim Spot Sweater links, ein kräftiges Marineblau bei den Winter Dude Socken rechts.


Und auch sonst plane ich das eine oder andere Projekt unter Beteiligung von Blau. Mal sehen, wann was daraus wird. Pläne sind ja meist dazu da, sie über den Haufen zu werfen.
Blaue Pause

Nein, nicht Blaupause. Es ist schon richtig: Eine blaue Pause. Am Meer, in diesem Fall bei einem schönen Spaziergang an der Neustädter Bucht an einem ziemlich windigen Märzsonntag.
In meinen Lieblingsturnschuhen, in denen ich nie, wirklich nie müde Füße bekomme (es sind diese hier).
Und natürlich in Blue Jeans. Tatsächlich sogar in welchen, in die ich nach fünf Jahren wieder hineinpasse. Gut abgelagerte Jeans also sozusagen.
Wie schön war es an diesem sonnigen Sonntag dort auf der Bank auf der Seebrücke, den Blick in die blaue Weite von Meer und Himmel gerichtet, eine frische Brise im Gesischt und Sonnenstrahlen auf der Haut!
Das Blaue vom Himmel
So lautete der Titel eines Kinderbuchs von Hannes Hüttner, dass ich sehr geliebt habe. Eine bunte Truppe um Hermann, darunter ein Basilisk, ein Tomatenhund und zwei Roboter, baut ein Raumschiff aus einem Gartenhaus. Mit dem fliegen sie zum Quarkstern, um nach Hermans vermissten Brüdern zu suchen. Im Schlaraffenland werden sie fündig, in dem die gebratenen Tauben am Himmel fliegen und man sich durch Grießbrei ins Vergessen löffelt. Ein ganz wunderbares Buch!
Zum Schluss noch das Blaue vom Himmel in Fotoform: eins meiner Lieblingsbilder aus diesem herrlichen März, der so viele schöne Sonnentage für uns in petto hatte:

Verlinkt zu Creativsalat – Lieblingsstücke – Ein kleiner Blog – Samstagsplausch
Blau mag ich auch. Letztens hatte ich das Glück, den perfekt blauen Pullover zu finden. Er ist sofort zu meinem Lieblingspullover aufgestiegen. So schade, dass er grad in der Wäsche ist. Deine Ausführungen zur Farbe Blau sind interessant. Blaue Grüsse von Regula
Ein perfekter blauer Pullover ist natürlich etwas doppelt Tolles. Vielleicht hättest du gleich zwei kaufen sollen, damit du Ersatz hast, wenn der eine in der Wäsche ist. So wie früher beim Kuscheltier 🙂
Viele Grüße
Sandra