Jahresrückblog – der gebloggte Jahresrückblick 2023

Ein weiteres geht Jahr dem Ende zu, und Judith von Sympatexter lädt wieder zum Jahresrückblog. Jedes Jahr im Dezember lädt Judith ein zur Blog-Rückschau. Als Hilfe gibt sie dazu eine Art Fahrplan mit Einzelthemen auf, mit dessen Hilfe der Artikel strukturiert werden kann. Die Einladung und damit die Anmeldung habe ich dieses Jahr komplett verpeilt, aber das hält mich natürlich nicht ab, trotzdem mein Jahr 2023 zu verbloggen.

Kurz vorangeschickt: mein „alter“ Blog unter dieser Webseite ist mir abhanden gekommen. Mein Host hat sich in Luft aufgelöst, und mit ihm alle meine alten Beiträge. So habe ich die letzten Tage damit verbracht, mir einen neuen Host zu suchen und den Blog wieder neu aufzusetzen. Und so kommt es zu der lustigen Situation, dass dieser Rückblick der erste Post in diesem nagelneuen Blog sein wird.

Also, was und wie war mein Jahr 2023? Hier sind meine Themen:

2023 – ein allgemeiner Rückblick

Wenn ich so auf das Jahr zurückblicke, fallen mir sehr sehr viele wunderschöne Momente ein. Es gab viel zu feiern, es gab Reisen, es gab Treffen mit wunderbaren Menschen.

Und dennoch hat 2023 für mich eine dunkle Farbe. Denn abseits all dieser wunderbaren Ereignisse war es vor allem: Anstrengend. Sehr anstrengend.

Man sollte denken, dass nun, wo Corona zwar immer noch nicht weg ist, aber die Einschränkungen von Amüsements keine große Rolle mehr spielen, das Leben wieder in die alten Bahnen zurückfände. Angesichts von Ukrainekrieg, Nahostkonflikt, Klimakrise und der damit zusammenhängenden Empfindlichkeiten, die man überall in der Gesellschaft spürt, ist das jedoch nicht der Fall. Es scheint, als seien überall Tretminen versteckt und man trampelt munter von einem Fettnapf in den nächsten.

Sehr oft bin ich sehr sehr müde. Nur manchmal noch „mütend“, denn dazu benötigt man Energie. Es gab viele Tage in diesem Jahr, an dem ich diese für den Überlebensmodus brauchte – darüber hinaus gab es nichts mehr zu verteilen. Das Gefühl „Wenn ich mich nicht kümmere, kümmert sich keiner“ zieht sich durchs Jahr.

Dennoch will ich mir Mühe geben, die tollen Momente im Herzen zu behalten, so wie Frederick, die Maus, die Farben und Klänge für den Winter sammelt.

2023 Jobrückblick: Es ist kompliziert

Dies ist das schwerste Thema meines Jahresrückblicks. Viele schreiben wahrscheinlich von riesigen Erfolgen, von Herausforderungen, die gemeistert und Zielen, die erreicht wurden. Damit kann ich nicht dienen. Meine Rückschau auf 2023 fasse ich so zusammen:

Es ist anstrengend. Es ist kompliziert. Es saugt mir den Akku leer.

Diese beiden Instagram-Fundstücke beschreiben meine Gefühle sehr gut:

Nun war ich vor zwei Jahren ja so so froh, in diesem Unternehmen und in diesem Job gelandet zu sein. Aber es ist nicht einfach, dort zu sein. Die Kollegen im Team sind alle sehr nett, aber organisatorisch und insbesondere in der Kommunikation und Motivation ist noch viel viel Luft nach oben. Zur Zeit bin ich in einem sehr anspruchsvollen Umstrukturierungsprojekt eingebunden, das ebenfalls Schwächen an Organisation und Kommunikation aufweist. Mitarbeiter zu motivieren, indem man aktives Change Management betreibt und auch starre Überstundenvorschriften für am Projekt Beteiligte moderner fasst: Fehlanzeige.

Vielleicht ist es doch nicht „mein“ Unternehmen – aber eine neue Wirkungsstätte zu finden, ist auch nicht so einfach. Was den Job angeht, habe ich jedenfalls einen Riesenrespekt vor dem, was in 2024 kommen wird.

2023 Sozialer Rückblick: Endlich wieder feiern!

Wie schon erwähnt. Es gab sooo viele schöne Feierlichkeiten in 2023!

Jahresrückblick 2023 - h+h Cologne Party

Angefangen Ende März mit der h+h in Köln, zu der ich erst gar nicht hinfahren wollte und mich dann doch habe überreden lassen. Was für eine tolle Entscheidung! Zuerst eine Übernachtung auf der Luftmatratze bei meiner lieben Anna, dann ein anstrengender Messetag mit FrauStrickfisch und Frau MeingehäkeltesHerz, und am Ende eine wunderbare Messeparty, ebenfalls mit Frau Strickfisch und Curvyknitter.

Geburtstage gab es auch zu Hauf: Meine Lieblingstante feierte ihren 70. Geburtstag. Trotz Bahnstreiks habe ich es zur Feier geschafft und mich sehr gefreut, diesen Teil der Familie nach langer Zeit mal wieder zu treffen.

Knapp nach dem runden Geburtstag fand die Hochzeit meines Bruders statt, und wir verbrachten einen Mini-Urlaub im schönen Remstal. Es war eine wunderschöne Polterhochzeit bei bestem Wetter und sommerlichen Temperaturen.

Jahresrückblick 2023 - Hochzeit

Im September lud ein ehemaliger Kollege ein zu einer „Wir feiern alles nach, was wegen Corona ausfallen musste“-Party ein. So ergab sich ein Ehemaligen-Treffen mit mehreren anderen Kollegen, die ich seit mindestens 2 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Was war das schön! Alles stimmte: Musik, Essen, Location, Hotel, Stimmung … Wunderbar!

Auch der 70. Geburtstag meiner Mutter im Oktober war ein echtes Highlight. Die Vorbereitungen liefen ein bisschen holperig , da es heutzutage gar nicht mehr so einfach ist, eine Gaststätte für eine Feier zu finden – schon gar nicht im beschaulichen Hunsrück. Kurz vor dem Ehrentag hat die Mama auch noch ganz übel den Fuß verstaucht. Ihren Herzenswunsch, einen Ausflug zum Kaltwassergeysir in Andernach konnte dann doch noch stattfinden, und wie eine Prinzessin wurde sie in einem Leih-Rollstuhl chauffiert. Die folgenden Tage standen immer noch im Zeichen des Geburtstags, mit verschiedenen Gratulanten. Bei bestem Wetter und sommerlichen Temperaturen verbrachten wir so sehr harmonische Tage im Hunsrück.

Jahresrückblick 2023 - Geysir

2023 Reiserückblick: Kultur und Käse in Zuid-Holland!

Wegen der vielen Kurztrips zu den einzelnen Familienfeiern blieb in diesem Jahr nur ein längerer Urlaub übrig. Den verbrachten wir in den Niederlanden in Form einer kleinen Rundreise:

Diese begann in Amersfoort mit einer Grachtenfahrt und dem Besuch des Mondriaanhaus, das ausnahmsweise während der Ferien montags geöffnet hatte: Was für ein Glück! Ein wunderbares Museum, das einem Leben und Werk von Piet Mondriaan nahe bringt. Und ein hübsches Städtchen, in dem sich gut ein, zwei Tage verbringen lassen. Ein gelungener Auftakt für die Sommerferien!

Jahresrückblick 2023 - Amersfoort - Mondriaanhaus

Zweite Station war das Städchen Boskoop in der holländischen Provinz Gouda. Genau, da wo der gleichnamige Käse herkommt. Ein Ferienapartment auf einem Bauernhof war unsere Homebase für Ausflüge nach Rotterdam, Den Haag, Scheveningen und natürlich Gouda. Das Spektakel auf dem Käsemarkt, der immer donnerstags stattfindet, kann ich jedem nur empfehlen! Ebenso wie einen Bummel durch das Städtchen mit seinen hübschen Geschäften und Cafés!

Jahresrückblick 2023 - Gouda

Während uns Rotterdam nicht so gut gefallen hat (zu laut, zu schmutzig und zu viel architektonisches Durcheinander), hielt Den Haag, was wir uns versprochen hatte: Niederländisches Stadtfeeling mit einem Touch französischem Lebensstil. Höhepunkt war der eigentliche Anlass für unser Reiseziel: Das Escher-Museum. Ein wirklich tolles Museum über Leben und Werk des Künstlers, dessen Grafiken sehr bekannt sind. Die multimediale Ausstellung zeigt sehr viele der Grafiken, geometrischen Figuren und Studien zu Spiegelungen – atemberaubend, zu welchen Darstellungen Escher (ganz ohne Computer, sondern nur mit Stift, Zirkel, Lineal und Köpfchen!) fähig war!

Jarhesrückblick 2023 - Escher-Museum Den Haag

Auch sonst hat Den Haag viel zu bieten: einen riesigen Markt (Haagse Markt) , der mehrmals wöchentlich stattfindet und auf dem es außer Immobilien und Gebrauchtwagen wirklich alles zu kaufen gibt, was man so braucht. Eine wunderschöne Altstadt mit alter und moderner Architektur. Wunderbare Einkaufsmöglichkeiten und Straßencafés mit fast französischem Flair.

Jahresrückblick Markt Den Haag
Jahresrückblick 2023 - Den Haag

Abgerundet wurde die kleine Reise durch einen Abstecher nach Urk. Das Fischerstädtchen, ehemals eine Insel im Ijsselmeer, ist durch ein immenses Landgewinnungsprojekt nun Teil des Festlands und der Provinz Flevoland. Auch hier kann man gut einen oder zwei Tage verbummeln und dabei viel entdecken, wenn man sich ein bisschen einlässt. Nicht nur Sonnenuntergänge oder Fish&Chips 🙂

Jahresrückblick 2023 - Urk

2023 Hobby-Rückblick: Stricken, Nähen, Bloggen…

Nach wie vor betreibe ich meine drei größten Hobbies mit großem Eifer. Gestrickt habe ich sehr eifrig, das klappt so schön neben dem Fernsehen, und durch meine Modellstrick-Tätigkeiten für Pascuali und Mährlewolle habe ich zwar immer Strickprojekte auf den Nadeln, die allerdings nicht in meinem Kleiderschrank kleben bleiben.

Das Nähen allerdings ist etwas in den Hintergrund gerückt. Einerseits, weil ich, was Kleidung betrifft, sehr gut ausgestattet bin und kaum Bedarf für Neues habe. Aufgrund der oben beschriebenen Müdigkeit schlafe ich an den Wochenenden außerdem sehr viel, um Kraft zu tanken für die nächste Woche. Da mein Nähtisch auch und vor allem mein Home Office-Arbeitsplatz ist, hat mein Nähzimmer etwas an Charme verloren: Es ist halt sehr mit der Arbeit verknüpft (manchmal habe ich das Gefühl, die Bad Vibrations der Woche hängen am Wochenende noch in der Luft). Und zum Nähen muss ich mein Büro-Arbeitsgerät zur Seite räumen, um Platz zu haben.

Diesem Problem allerdings habe ich mit ein paar neuen Möbeln etwas die Luft genommen: Im Dezember habe ich mir einen neuen Schreibtisch gegännt, der nun in eine Ecke passt, höhenverstellbar ist und durch seine Form mehr Platz bietet. Vielleicht kommt so mein Näh-Mojo zurück. Beim Nähen des Weihnachtskleides jedenfalls hat sich das neue Mobiliar auf jeden Fall schon bewährt!

Was den Blog betrifft,so habe ich eingang schon das große Malheur erwähnt. Warum es kein Backup gibt, werden sich einige fragen. Nun – als User habe ich nicht alle Admin-Rechte. Denn dafür hatte ich ja meinen Host und Admin. Ganz dumm gelaufen. Jetzt habe ich volle Kontrolle und fange eben wider von vorne an.

Ein bisschen Statistik

Mein Hobbyjahr in Zahlen: Ich habe

  • 21 Strickprojekte verwirklicht
    • darunter 8 Modellstricks
    • 4 Teststricks
    • und drei eigene Designs – das Tomma Set aus Mütze, Cowl und Handstulpen.
    • Zwei Projekte sind unvollendet (eins davon wird wohl aufgeribbelt werden, da es mir nicht gefällt), zwei weitere sind Prototypen für ein neues Design, das ich hoffentlich demnächst veröffentlichen kann.

Wolldiät

Bei den genannten Projekten habe ich insgesamt 12.7 km Garn verarbeitet – Ich glaube, das ist Rekord!

Allerdings hat mein Stash trotz aller Bemühungen 4.800 m Zuwachs bekommen und umfasst damit 32,7 km (oder knapp 13 kg) – auch das ist ein Rekord.

Wie ich hier Abhilfe schaffen will, und was meine Strickpläne 2024 umfassen, schreibe ich noch einmal gensondert auf.

Genähtes

Wie schon geschrieben, ist mir das Nähen ein bisschen aus dem Fokus geraten. Der Tag hat ja leider nur 24 Stunden (und hätte er mehr, würde ich mehr schlafen). Zum Glück gibt es das Hamburger Nähkränzchen, und außerdem die Treffen mit meinen zwei Nähfreundinnen Petra und Sabine, bei denen dann doch das eine oder andere schöne Kleidungsstück entsteht.

Insgesamt habe ich 2023 13 Projekte verwirklicht. Über die verarbeiteten Stoffmengen kann ich leider nichts Genaues sagen, es müssen so etwa 25 m gewesen sein. Allerdings ist es auch hier so, dass ich einiges an neuen Stoffen eingekauft habe (vorwiegend in besagtem Holland-Urlaub und dem Berlinwochenende).

Gelesenes

Auch das Lesen kam nicht zu kurz (manchmal frage ich mich, wann ich das eigentlich alles mache…? – 36 Bücher habe ich verschlungen. Am liebsten lese ich ja Krimis und Thriller, aber dieses Jahr habe ich auch die Serie um die Sieben Schwestern von Lucinda Riley (*) für mich entdeckt und es bis Band 4 geschafft. Die Bücher ähneln sich zwar alle in ihrem Aufbau, aber sie lassen sich sehr gut lesen, und jedes entführt in eine andere Weltgegend und vergangene Zeiten. Ideale Lektüre für Zwischendurch!

Meine Lieblinge in diesem Jahr sind

Manuel Butt – Zierfische in Händen von Idioten (*) Ein herrlicher Roadmovie!

Arno Falk – Seemann vom Siebener (*) Ein Roman voll von Sommer

Alina Bronsky – Barbara stirbt nicht (*) – so anrührend und traurig, und dennoch auch komisch.

2023 – mein Höhepunkt

Zum Abschluss des Jahres gab es noch ein Doppel-Highlight: Meine Berliner Freundin und ihr Mann luden zu einer großen Party ein, die wir für ein verlängertes Wochenende in der Hauptstadt nutzten. Die Party fand samstags statt, und den freien Sonntag nutzten wir zur Erfüllung eines meiner Träume: Einem Besuch im Friedrichstadpalast Ich muss sagen: Die Show war mein absoluter Jahreshöhepunkt! Wenn ich daran zurückdenke, bin ich immer noch ganz beseelt:

Von dem wunderschönen Gebäude mit den Glasmosaiken. Von dem edlen Foyer, in dem man sich auch an einem Sonntagnachmittag Besonders fühlt. Und von der unfassbaren Revue. Wirklich unglaublich, was dem Besucher da geboten wurde – Tanz, Akrobatik, Artistik, Pyrotechnik, Wasserspiele, unfassbare Kostüme (da hatte Jean-Paul Gaultier die Finger im Spiel) und Glitzersteine von Svarovski. Ein wahrer Schmaus für alle Sinne!

Jahresrückblick 2023 - Friedrichstadtpalast

Ausblick auf 2024

Für 2024 wünsche ich mir

  • mehr Gelassenheit
  • mehr Energie für soziale Kontakte
  • den Stress, den das Umstrukturierungsprojekt mit sich bringt, irgendwie (und am besten gut) zu meistern

Geplant ist eine Islandreise im Juni über meinen runden Geburtstag. An dieser Aussicht hangele ich mich hoch: Mitternachtssonne, atemberaubende Landschaften, Unterkünfte auf dem Ponyhof, Whalewatching… Damit erfülle ich mir einen Lebenstraum!

Außerdem will ich natürlich meinen Blog wieder gescheit an den Start bringen!

Und damit geht er online, mein erster Blogpost auf selbst gehosteter Plattform, und ich verlinke ihn zu Judiths Blogparty!

Auch verlinkt bei Augensterns Welt.