Jahresrückblog – der gebloggte Jahresrückblick 2024
Schon wieder ist Ende Dezember, das Jahr geht zu Ende. Traditionell lädt Judith von Sympatexter zum Jahresrückblog – dem gebloggten Jahresrückblick. Als Hilfe gibt sie dazu eine Art Fahrplan mit Einzelthemen auf, mit dessen Hilfe der Artikel strukturiert werden kann. Ich mag diese Aktion sehr: Rückschau auf Gutes und nicht so Gutes halten, dabei insbesondere die guten Momente noch einmal durchleben – bei diesem trüben Endjahreswetter gibt es kaum eine bessere Beschäftigung.
Also, was und wie war mein Jahr 2024? Hier sind meine Themen:
2024 – ein allgemeiner Rückblick
Wenn ich so auf das fast vergangene Jahr zurückblicke, fallen mir sehr sehr viele wunderschöne Momente ein. Es gab schöne Anlässe zum Feiern, es gab eine ganz besondere Reise, es gab Treffen mit wunderbaren Menschen. Eigentlich genau so wie im letzten Jahr.
Und wieder hat auch 2024 für mich eine dunkle Farbe. Denn trotz sehr all dieser wunderbaren Ereignisse war es vor allem: Anstrengend. Sehr anstrengend. Und doch ein Jahr voller Dankbarkeit. Wer hätte das gedacht?
2024 – Jobrückblick: Wieder in ruhigeren Gewässern
Ende 2023 war ich komplett „durch“: Ein riesiges Umstrukturierungsprojekt stand an, bei dem ich in der Gruppe der Super User für mein Team die SAP-Seite mit strukturieren sollte. Ich sag’s, wie’s ist: So ein schlecht durchdachtes und so schlecht gemanagtes Projekt habe ich noch nie erlebt. Wenn es eine Projektleitung schafft, die Projektmitarbeitenden komplett sauer zu fahren und der Zweck der Umstrukturierung noch nicht einmal glasklar und nachvollziehbar kommuniziert werden kann, wenn bei den wichtigen Wegmarken vorher definierte rote Linien ignoriert werden („ach, da kümmern wir uns später drum“) – dann wundert es einerseits keinen, wenn das Projekt bei der „Generalprobe“ nur Tage vorm Go-Live abgesagt wird und sang- und klanglos auf unbestimmte Zeit in der Versenkung verschwindet. Man kann sich aber als Beteiligter am Projekt darüber auch nicht freuen. So viel Zeit, so viel Engagement, so viel Hirnschmalz, Nerven, Kraft – alles perdü und in der Tonne.
Das Projekt war also abgesagt, plötzlich stand ich da und hatte wieder eines: Luft zum Atmen. Von dem Schrecken musste ich mich erst einmal erholen und habe wirklich drei Tage durchgeschlafen, nur unterbrochen von Essen und kurzen Besuchen im Bad. Wahrscheinlich musste erst einmal das ganze Adrenalin, das in meinem Körper kursierte, abgebaut werden.
Seither läuft es im Job wieder relativ ruhig. Ich habe eine super liebe Kollegin bekommen, mit der ich mich prima verstehe und mit der ich total gern das Büro teile. Mit dem Wegfall des Projekts ist ein ganzes Gebirge von meinen Schultern genommen worden. Erst im Nachhinein ist mir das Ausmaß von Stress, Druck und negativen Vibes, der mit dem Projekt einherging, so richtig bewusst geworden. Eins war sofort klar: Mit dieser Projektleitung werde ich bei keinem Folgeprojekt mehr mitmachen. Unter keinen Umständen.
Rückblick 2024 – Grund zum Feiern
Dieses Jahr war ein ganz besonderes Jahr, denn ich hatte im Juni einen ganz besonderen Geburtstag zu feiern. Besagte Lieblingskollegin hat sich um die angemessene Dekoration im Büro gekümmert:
Den Einhornluftballon habe ich mir gewünscht. „Horny“ bekam sogar 2 Refills vom Luftballonladen und hat uns bis in den September hinein erfreut. Die goldenen Zahlen liegen immer noch auf dem Schreibtisch.
Hab ich Probleme mit der Jahreszahl? Eigentlich nicht. Ist doch toll! Die Alternative zum älter werden wäre schließlich, frühzeitig in die Grube zu springen. Das ist doch keine Option, finde ich. Wenn man sich auch über vieles ärgern kann (und ärgert).
Denn es gibt doch so viele schöne Dinge zu sehen und zu erleben. Eins meiner sozialen Highlights war auch dieses Jahr wieder die h+h in Köln. Es ist einfach zu schön, so viele Gleichgesinnte zu treffen und im Hobby zu schwelgen. Ein bisschen ist es wie eine Klassenfahrt. Man trifft viele altbekannte Gesichter, und lernt immer neue Leute dazu. Bei der Messeparty hatte ich ein sehr lustiges Gespräch mit Derek von Katia Yarns, dem ich die ungefähre Lage meines Wohnorts auf seinem Tattoo einer Deutschlandkarte, das er in der Leiste trägt (!), zeigte. Zum Glück wohne ich nicht in Passau, das wäre ziemlich nah an der Gefahrenzone gewesen! Jedenfalls war es supersuperlustig, wie er mitten auf der Tanzfläche die Hose runterstrippte, um das Tattoo freizulegen. Bei dem Gedanken muss ich immer noch derb grinsen.
Meine liebe und älteste Freundin besuchte uns mit ihrer Frau im April. Wir sehen uns recht selten, aber kennen uns, seit ich 12 bin. Was aus so einer Brieffreundschaft werden kann! Und wie wertvoll ist es, jemanden zu kennen, bei dem man auch nach Jahren sporadischen Kontakts das Gefühl hat, man habe sich erst gestern gesehen? Wir haben vier tolle Tage bei allerbestem Wetter miteinander verbracht und es soooo genossen!
Im Juni gab es ein weiteres großes Highlight: Das Konzert von Herbert Grönemeyer zu 40 Jahre „Bochum“. In der Waldbühne Berlin. Ich mag den Herbert uns seine Konzerte. Wenn möglich, lasse ich keins aus. Die Waldbühne aber ist noch mal extra besonders, dieses steile Theater und die Zeltbühne… Wie erwartet, gab es drei Stunden strammes Programm zum Mitsingen, und wie immer waren die allermeisten Fans enorm textsicher. Love it!
Im November feierte mein Lieblingsonkel seinen 70. Geburtstag, was ein weiteres Highlight war. Ich liebe die Familie väterlicherseits, da ist immer Trubel und Remmidemmi, und an dem Tag waren alle Onkel, Tanten, Halbgeschwister, Cousins und Cousinen und deren Partner und Kinder auf einem Haufen. So toll!
Dazu gab es ein paar Nähtreffen, ein wunderbares Punschen in der Adventszeit bei einer ehemaligen Kollegin, ein Sommerfest bei einer aktuellen Kollegin sowie viele verschiedene kleinere Ausflüge hier in unsere schöne Umgebung.
2024 – Gesundheitliches
Allerdings hatte das Jahr auch eine fette Ohrfeige für mich im Gepäck.
Zum 50. Geburtstag bekam ich die Einladung zum Mammographie-Screening, die ich gerne annahm. Eine Woche nach dem Termin kam Post: Unklarer Befund, bitte übermorgen noch einmal herkommen für eine weitere Mammographie. Der unklare Befund blieb unklar (Mikrokalk? Oder doch Schlimmeres?), und es wurde eine Biopsie empfohlen. Die verschob sich dann auch noch mehrfach, und erbrachte dann – die
Diagnose Brustkrebs
Man muss sich da gar nichts vormachen. Auch wenn man im Vorfeld schon den Gedanken denkt, dass bei den Untersuchungen die Krebsdiagnose im Raum steht, haut es einen von den Füßen, wenn es doch so kommt.
Und auch, wenn es sich – wie in meinem Fall – um „die beste Sorte, die man kriegen kann“ handelt, steht die Welt von jetzt auf gleich Kopf.
Sobald die Diagnose da war, fühlte ich mich dem medizinischen Räderwerk wie ausgeliefert. Meine Frauenärztin hatte sich gleich um einen Vorstellungstermin im UKSH Lübeck gekümmert, dort gab es gleich den OP-Termin Mitte Oktober sowie alle Termine, die zur Vorbereitung der OP und der nötigen Diagnostik notwendig waren. Ich war völlig überfordert. Mein Lieblingssatz in der ersten Zeit war „Weckt mich, wenn das alles vorbei ist!“ Ich wollte nur noch schlafen (wahrscheinlich ist das meine Reatkion auf immensen Stress, wie auch oben schon bei dem SAP-Projekt beschrieben). Stattdessen tingelte ich von einem Arzt zum nächsten – das System hält einen schon beschäftigt.
In der Zeit vor der OP war ich mit diesen Terminen total ausgelastet. Mein Hirn lief quasi im Sparbetrieb. Offenbar forderte der Körper einen Großteil Energie für die Stressbewältigung ein. An eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Diagnose war zu der Zeit überhaupt nicht zu denken. Zum Glück traf ich im Brustzentrum eine ehemalige Kollegin, die mental besser beisammen war als ich und zwei Tage vor mir operiert wurde. Sie und meine Zimmergenossin in der Klinik, die ich bei den Vorbereitungen kennen gelernt hatte, haben mich in der akuten Phase sehr gestützt.
Zum Glück verlief die OP gut, ich durfte nach 2 Tagen wieder nach Hause und konnte mich dort erholen. Ein Krankenhaus ist ja wirklich kein Ort zum Gesundwerden, es ging dort zu wie im Taubenschlag. Da mein Mann auf Dienstreise war, hatte ich mir für die Woche nach der OP jeden Tag eine Freundin als Babysitter organisiert, und auch meine Schwägerin zog für ein paar Tage bei uns ein, damit ich nicht ganz allein sein musste.
Der Befund, der sich aus der OP ergab, entsprach dem der Biopsie, und so wurden die entsprechenden weiteren Therapieschritte eingeleitet: Strahlentherapie und anschließend Antihormontherapie sowie eine Reha.
Die Strahlentherapie läuft noch bis Mitte Januar. Zum Glück vertrage ich sie gut (abgesehen von dieser furchtbaren Müdigkeit). Insgesamt sind es 20 Termine, neun davon habe ich schon geschafft. Und auch die Reha wurde vom Sozialdienst des UKSH ganz geräuschlos geplant: Im Februar geht es in meine Wunschklinik nach St. Peter-Ording.
2024 mental: Die Seele hat ihre eigene Agenda
So eine Diagnose nimmt einen wirklich mit. In meinem Fall ist es ja so: Man hat keinerlei Symptome, fühlt sich gesund und putzmuter – und dann sind auf einem Bild „Krissel“ zu sehen, und jemand im weißen Kittel behauptet, du bist jetzt krank. Richtig krank fühlte ich mich erst nach der OP – plötzlich hast du Nähte, wo vorher keine waren. Und auch wenn eine Brustkrebs-OP inzwischen Routine ist – eine Bagatelle für den Körper ist es nicht. Ich war auf der glücklichen Seite und hatte zum Glück keine Probleme mit der Wundheilung. Dennoch brauchte ich etwa eine Woche, bevor ich mich wieder ohne Begleitung zum Spazierengehen traute, so geschafft hatte mich die Narkose. Und die Heilung an sich brauchte auch so fünf, sechs Wochen. Bis dahin hatte ich zwar keine nennenswerten Schmerzen, aber es zwickte und zwackte doch hier und da. Auch der Kopf war nicht zu gebrauchen. Ich weiß jetzt, was man unter dem Begriff „Brain Fog“ versteht. Nicht mal stricken mochte ich die erste Zeit nach der OP.
Dazu kommt das Gedankenkarussell. Plötzlich wird die eigene Verletzlichkeit spürbar. In Verbindung mit meinem 50. Geburtstag entstand auch das Gefühl der Endlichkeit. Das Gefühl, dass irgendwann die gute Zeit vorbei sein kann. Das Gefühl, noch lang nicht alles erlebt zu haben und gleichzeitig die Frage, ob man alles noch schaffen kann?
Angst kommt zu dieser Melange an Gefühlen natürlich auch hinzu. Angst vor den Therapien, der Verträglichkeit, Angst davor, nicht mehr zu funktionieren, nicht mehr in den Alltag zurückzufinden, weil die Psyche und / oder der Körper nicht mehr mitspielen wollen. Manchmal wuchsen die Ängste ins Unermessliche.
Was hilft? Mir haben meine Freundinnen geholfen. Immer war eine zur Stelle, mit Essen, Gesellschaft, einer lieben Karte, einer kleinen Aufmerksamkeit oder einem lieben Wort. Oder mit Geschichten aus dem Alltag. Denn der geht ja für alle anderen unverändert weiter.
Was mir persönlich überhaupt nicht hilft, ist der Austausch mit den meisten anderen Betroffenen. Meist hört man irgendwelche Horrorstories über dramatische Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten, die die eigenen Ängste nur noch anfachen, statt zu beruhigen und Mut zu machen. Mehrfach saß ich aufgelöst bei Ärzten, die ihre liebe Mühe hatten, mich wieder einzufangen. Machen wir uns nichts vor: Niemand kann sich selbst zu 100% kontrollieren. Die Seele hat ihre eigene Agenda – das ist eine der großen Lehren aus diesem Jahr.
Rückblick 2024 – was habe ich gelernt?
Eine große, wichtige Lehre habe ich gerade schon genannt:
Die Seele ist nicht zu unterschätzen.
Die mentale Gesundheit ist ein sehr wichtiges Gut. Und bei aller Achtsamkeit, Selbstliebe und Rücksichtnahme lernt man sich selbst erst in einer Krise so richtig kennen. Was im Kopf (oder in der Seele) passiert, ist unter Umständen ein ganz anderes Programm als das, das der Verstand so vorbetet. Allein diese Diskrepanz zu managen, ist schon eine riesige Challenge.
Ein soziales Netzwerk ist unbezahlbar.
Was ich für unfassbar tolle Freundinnen (es sind wirklich fast nur Frauen, die sich so toll um mich gekümmert haben, als es mir so schlecht ging) habe, wurde mir erst diesen Herbst so richtig bewusst. Ohne diese Unterstützung wäre es nicht gegangen.
Um Hilfe fragen ist keine Schande.
Bisher war ich immer auf Unabhängigkeit getrimmt. Wenn mich jemand um Rat oder Hilfe bittet, bin ich gern zur Stelle. Dies aber selbst einmal zu fordern, kam bisher nur selten in Frage. Schwäche zeigen? Keinesfalls! Mit der Diagnose, der OP und den damit verbundenen Unwägbarkeiten und Ängsten aber war mir klar: Das wird allein nicht gehen. Und Last verteilt man besser auf viele Schultern. Und tatsächlich hat mir keine einzige Person, die ich im Unterstützung gebeten habe, einen Korb gegeben. Alle waren zur Stelle. Und das hat mich wirklich überwältigt.
Hilfe annehmen ist keine Schande.
Auch ungefragt kam so viel Gutes über mich. Sei es der Mann meiner Zimmernachbarin in der Klinik, der nach der OP auch einen Blumenstrauß für mich mitbrachte. Die Kollegen, die mir Blumen und Lesestoff schickten. Die vielen Glücksbringer, die man mir schenkte. Kerzen, die für mich angezündet wurden. Alle diese vielen Kleinigkeiten haben in dieser für mich so dunklen Zeit meinen Weg beleuchtet. Und ich bin so unfassbar dankbar!
Ein paar Worte zu unserem Gesundheitssytem
Was ich außerdem erfahren durfte: Unser Gesundheits- und Sozialsystem mag seine Tücken und Schwächen haben. Aber ich persönlich kann überhaupt nicht klagen darüber, wie man mich als Patientin behandelt hat. Vom Moment der Biopsie an fühlte ich mich gut betreut. Alle Termine wurden für mich gemacht. Ich musste mich um kaum etwas kümmern außer darum, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
Und alle Ärztinnen und Assistentinnen waren unfassbar lieb. Natürlich sind die Angestellten in einem Brustkrebszentrum geübt im Umgang mit völlig neben der Spur laufenden Patientinnen. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass man mich nicht nur als Patientin sieht, sondern auch als Mensch. Befunde oder Behandlungen wurden so erklärt, das selbst mein Matschhirn die Informationen verarbeiten konnte. Es wurden Späße gemacht, Händchen gehalten. Bei den diversen Aufklärungsgesprächen nahmen sich die Ärzte wirklich sehr viel Zeit. Auch Ärzte außerhalb der Uniklinik reagierten einfühlsam und verständnisvoll (einzige Ausnahme war ausgerechnet meine Frauenärztin, die jetzt meine Ex-Frauenärztin ist), quetschten mich terminlich dazwischen, weil „mit meiner Diagnose ich ja nicht so lange warten“ könne: Auch hier wurde mir unfassbar viel Unterstützung zuteil.
Die Dame vom Sozialdienst der Uniklinik hatte die Anträge auf Schwerbehinderung schon quasi „küchenfertig“ ausgefüllt (mit einer Brustkrebsdiagnose kann man eine Schwerbehinderung von mindestens 50% für einen Zeitraum von 5 Jahren erhalten, was verschiedene Vorteile mit sich bringt). Die gleiche Dame verschaffte mir innerhalb von wenigen Stunden einen Rehaplatz in meiner Wunschklinik. Dabei berücksichtigte sie noch einen Terminwunsch meinerseits und kümmert sich um den ganzen Papierkram.
Die Krankenkasse übernimmt kommentarlos die Kosten für die Taxifahrten zur Strahlentherapie (vom Krankengeld und den Kosten für die Behandlungen an sich mal abgesehen), der Taxidienst schickt zuverlässig seine Fahrer, und sogar die Zusatzversicherung erbringt ohne Stress ihre vereinbarten Leisungen: Es läuft doch eine ganze Menge rund in diesem Land.
Auch dafür bin ich sehr sehr dankbar!
2024 – Hobby-Rückblick: Stricken, Nähen, Lesen, Serien…
Gestricktes
Mein Strickjahr in Zahlen: Ich habe
- 14 Strickprojekte verwirklicht
- darunter 1 Modellstrick
- 6 Teststricks
- und immerhin ein eigenes Design veröffentlicht: die Flora Socks
- Drei Projekte sind noch unvollendet und wandern mit ins neue Jahr. Drei fertige Projekte sind eigene Designs, die ich schon gaaaanz lange endlich einmal in eine Anleitung gießen wollte. Hoffentlich wird daraus bald mal was!
Wolldiät
Bei den genannten Projekten habe ich insgesamt ca 8.7 km Garn verarbeitet. Klingt erst einmal viel, doch ist das nur etwa 2/3 der Menge, die ich 2023 verarbeitet habe. Wie ich das letztes Jahr geschafft habe, ist mir ein Rätsel!
Allerdings hat mein Stash trotz aller Bemühungen etwa 1.400 m Zuwachs bekommen und umfasst damit eta 34 km (oder knapp 9 kg).
Die genaue Statistik zur Wolldiät findest Du übrigens in meiner Jahresbilanz in diesem Beitrag.
Genähtes
2024 war wieder kein gutes Näh-Jahr. Dabei handelt es sich gar nicht unbedingt um nachlassendes Interess am Hobby, sondern eher um den gut gefüllten Kleiderschrank und daher dem Mangel an Bedarf neuer Kleidungsstücke. Da ich ja momentan noch krank geschrieben bin, habe ich in der letzten Zeit mehrere kleine Projekte genäht, wie z. B. Weihnachtssäckchen, eine Shorts für meinen Mann, einen Pullover für einen kleinen Mann aus der Verwantschaft oder einen Projektbeutel für meine Berliner Strickfreunden. Stoff gekauft habe ich aber sehr viel. Haben ist schließlich besser als brauchen *lach*
Als nächstes stehen ein, zwei Shirts auf dem Plan, und eine Bluse aus einem ganz wunderbaren Viskosestoff. Mitte Januar steht das nächste Nähtreffen mit meinen zwei Nähfreundinnen Petra und Sabine an, spätestens dann wird die Maschine das nächste Mal angeworfen.
Insgesamt habe ich 2024 15 größere Projekte verwirklicht. Und auch hier ist es so, dass ich deutlich mehr Stoff gekauft als vernäht habe. Ob ich dagegen im nächsten Jahr angehen kann? Ich sag mal so – schaumamal. Mit der Disziplin ist es ja nicht so weit her bei mir. Auf jeden Fall will ich als erste Maßnahme zum Jahresanfang die Stoffmengen noch einmal genau aufnehmen.
Meine Lieblingstücke aus 2024 habe ich übrigens in diesem Blogpost gekürt.
Gelesenes
Hinweis: Der folgende Abschnitt enthält Amazon Affiliate-Links. Diese sind mit (*) gekennzeichnet.
Obwohl ich insbesondere im letzten Quartal ausreichend Zeit zum Lesen gehabt hätte, habe ich auch in diesem Jahr „nur“ 36 Bücher geschafft. Genau so viel wie letztes Jahr.
Am liebsten lese ich ja Krimis und Thriller, aus dem Bereich habe ich die Gereon-Rath-Serie von Volker Kutscher weitergelesen: Transatlantik. (*) Diese Serie finde ich einfach nur klasse, auch wenn die Handlung von Band zu Band immer finsterer wird. Ich bin mal gespannt, ob die davon abgeleitete Serie Babylon Berlin (*) einmal fortgesetzt wird. Obwohl die Handlung wenig mit den Büchern zu tun hat, finde ich sie sehr gut umgesetzt.
Aus dem Bereich Historischer Roman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs habe ich noch zwei weitere Reihen entdeckt:
Die Reihe um Kommissar Pekkala von Sam Eastland (*) spielt zu Zeiten der roten Revolution und später in der Zeit von Stalins Herrschaft in Russland. Pekkala ist ein ganz eigener Kauz, und das Setting im postzaristischen Russland ist für mich ganz neu. Die Empfelhung für die Bücher stammt übrigens aus einem Podcast von Michael Tsokos.
Ganz neu entdeckt habe ich die Serie von Harald Gilbers um Kommissar Oppenheimer (*), die 1944 in Berlin beginnt. Oppenheimer, ehemaliger Kommissar der Mordkommission, ist Jude und wird von der Gestapo zur Lösung eines rätselhaften Falls hinzugezogen. Jeder Band hat einen thematischen Schwerpunkt, der in der Nazizeit verankert ist, wie z. B. die Lebensborn-Heime oder medizinische Versuche an Menschen. Finster und spannend.
Die Serie um die Sieben Schwestern von Lucinda Riley (*), die ich leztes Jahr für mich entdeckt hatte, habe ich ebenfalls abgeschlossen. Die Bücher ähneln sich zwar alle in ihrem Aufbau, aber sie lassen sich gut lesen. Faszinierend fand ich, wie Band 8 alle Fäden aus den sieben vorangegangenen Büchern zusammenführt.
Gesehenes
2024 war ein Serienjahr. Tatsächlich habe ich mir zum ersten Mal ein Amazon Prime Abo gegönnt und Serien „gesuchtet“. Ganze 37 Serien habe ich abgeschlossen.
Meine Lieblinge in 2024:
A Handmaid’s Tale (Der Report der Magd) – die Verfilmung der Dystopie von Margaret Atwood und die Weiterführung der Geschichte ist insbesondere vor dem Wahlergebnis in den USA und den dortigen Diskussionen um Frauenrechte besonders bedrückend. Absolute Guck-Empfehlung!
Versailles – Drei Staffeln um den Sonnenkönig Ludwig XIV. Unfassbar toll ausgestattet (diese Kostüme!!), wunderbare Schauspieler – und wenn man will, kann man sogar noch einiges an Geschichte lernen. Ach ja, und der Soundtrack ist auch nicht schlecht!
Deadlines – Zu dieser ZDF-Serie gab es gerade die 3. Staffel. Ich liebe diese vier verrückten Frauen!
2024 – mein Höhepunkt
Mein absoluter Höhepunkt in 2024 war ganz klar die Reise nach Island.
Seit ich etwa 12 bin, wünsche ich mir diese Reise. Jetzt ist sie endlich wahr geworden. Und es war wirklich atemberaubend schön!
Wir hatten zwei Unterkünfte, eine im Westen auf der Halbinsel Snaefellsnes und eine im Süden bei Selfoss, und haben von dort mit dem Auto das Land erkundet. Drei Ausflüge haben wir fest gebucht: Ein Besuch auf und im Gletscher Langjökull, eine Jeeptour durch das Hochland zu den heißen Quellen von Landmannalaugur und einen Ausflug zum Whale Watching.
Alle anderen Ziele auf der Liste haben wir auf eigene Faust besucht. Wenn ich an die Reise zurückdenke, bin ich immer noch völlig überwältigt. Es ist einfach so eine krasse Erfahrung, mehr als 30 Jahre von etwas zu träumen, und es dann Wirklichkeit werden zu lassen. Mehrfach stand ich einfach nur da und mir kamen die Tränen angesichts der traumschönen Landschaft.
Die gewaltige Natur und Menschenleere waren wirklich ergreifend, als Menschlein inmitten von rauchenden Erdspalten und brodelnden Quellen fühlt man sich ganz klein und unbedeutend.
Quasi als „Highlight im Highlight“ habe ich mir ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Einen Reitausflug auf einem waschechten Islandpferd. Ich habe seit fast 30 Jahren auf keinem Pferd mehr gesessen, aber diese einmalige Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen: Einmal auf Island einen Isländer reiten und Tölt ausprobieren. Für alle Nicht-Pferdeleute: Tölt ist eine spezielle Gangart der Islandpferde, bei der der Reiter sehr bequem und fast erschütterungsfrei auf dem Pferd sitzt und trotzdem sehr schnell vorwärts kommt.
Per Zufall waren beide Unterkünfte auf Pferdehöfe, so dass ich ganz unkompliziert einen Reitausflug buchen konnte. Was soll ich sagen: Es war toll!
Mit diesem Höhepunkt beschließe ich meinen Jahresrückblick auf 2024. und ich verlinke ihn zu Judiths Blogparty!
Auch verlinkt bei Augensterns Welt und beim Samstagsplausch.
So schön, dass du das Jahr trotz allem gut meistern konntest. Und für mich auch schön, mal etwas Positives zum Gesundheitssystem bzw. dessen Umsetzung zu lesen. Ganz viel Gesundheit für dich wieder im Jahr 2025!
Island … da würde ich auch soooo gerne mal hin. Unser Problem: Wir (Mann und ich) haben beide keinen Führerschein. Ich nehme an, da bleibt es bei einer geführten Rundreise, wenn wir uns mal dazu entscheiden sollten, weil wir sonst quasi festsitzen?
Liebe Frau Sonnenburg,
herzlichen Dank für deinen inspirierenden Jahresrückblick! Es ist beeindruckend zu sehen, wie vielfältig und kreativ dein Jahr 2024 verlaufen ist. Besonders spannend fand ich deine Teilnahme am „Jahresrückblog 2024“ – eine wunderbare Möglichkeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und sich mit anderen Bloggerinnen und Bloggern auszutauschen.
Deine Projekte und Erlebnisse zeigen, wie wichtig es ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen und dabei stets offen für Veränderungen zu bleiben. Ich wünsche dir für das kommende Jahr weiterhin viel Erfolg, kreative Ideen und spannende Begegnungen. Möge 2025 genauso erfüllend und bereichernd für dich werden!
Herzliche Grüße
Annette
Wie schön, dass dir deine Freunde in den schweren Zeiten beigestanden und dich begleitet haben. Und noch mehr freue ich mich für dich, dass du auch wundervolle Momente in 2024 erleben durftest. Wir waren letztes Jahr in Island und ich kann nur bestätigen, dass die Insel absolut beeindruckend ist.
Ich wünsche dir für 2025 alles Gute, ganz viel Glück und Gesundheit.
Viele Grüße Annette
Liebe Sandra,
vielen Dank für deinen spannenden Jahresrückblick! Auch wenn ich einiges davon mitbekommen habe war es für mich schön, diese Zusammenfassung zu lesen! Alles Gute für das neue Jahr! Es wird bestimmt besser! Ich freue mich auf unser nächstes Treffen! Liebe Grüße! Sabine
Liebe Sandra,
Was für ein Jahr und der Spannungsbogen vom Tattoo in der Leiste zur Naht an der Brust war nicht ohne. Gut, dass du dich gut aufgehoben fühlst bei allem, was dein Körper gerade leistet und dass du gut für dich selbst sorgst.
Und ich habe ein neues Wort gelernt: Wolldiät kommt in mein Stammvokabular!
Alles Gute und ganz viel Gesundheit für 2025.
Eva
Was für ein bewegtes Jahr! Was für ein persönlicher Blogartikel! Was für eine starke Frau du bist! Ich danke dir für deinen persönlichen Rückblick. Deine Geschichte hat mich echt berührt.
Ich wünsche dir ein frohes und gesundes neues Jahr mit ganz vielen zauberhaften Momenten!
Liebe Grüße
Alexandra
Grönemeyer, die 50, Island, dieses absurde Tattoo und der Krebs – was für ein unglaubliches Jahr liegt hinter Dir! Am meisten beeindruckt mich tatsächlich wie hell und positiv Du darüber schreibst. Ich wünsche Dir sehr, dass Du Dir das bewahren kannst und dass 2025 ein glückliches und gesundes (!) Jahr für Dich wird.
Alle guten Wünsche
Carina.
Vielen Dank, liebe Carina,
der Humor stirbt ja bekanntlich zuletzt. Auch wenn er zwischendurch ziemlich schwarz ist und am Galgen baumelt. Die Krankhaeit soll nicht mehr Raum bekommen als unbedingt nötig. Und zum Glück habe ich einen guten Blick entwickelt dafür, was es alles Schönes gibt auf der Welt – dafür bin ich sehr sehr dankbar!
Alles Gute für 2025!
Viele Grüße
Sandra
Was für ein Jahr!
Irgendwie stehe ich jetzt wortlos da …
Ich drücke dir die Daumen für 2025
und natürlich dich auch
Andrea