Pirkko Pants mit Dschungelmuster
Die letzten Male habe ich beim Memade Mittwoch Patternhacks vorgestellt – diesmal habe ich tatsächlich eine Pirkko Pants ganz ohne Änderungen oder Ergänzungen genäht. Auch das soll’s geben – und das kam so:
Wie der Stoff mich fand: Mein erster Kontakt mit Tula Pink
Eine alte, liebe Bekannte von mir ist umgezogen. Als wir sie im August in ihrem neuen Domizil zum ersten Mal besuchten, war sie ganz aufgeregt, denn sie hatte in ihrer Nachbarschaft einen Stoffladen entdeckt: Kleinkariert. Alle Essenspläne wurden über den Haufen geworfen, und der erste Weg führte uns zum Lädchen.
Wow, das lohnt sich! Die Stoffe stapeln sich buchstäblich vom Boden bis zur Decke. Fokus des Stoffangebots sind Quilt- und Patchworkstoffe, daneben gibt es eine schöne Auswahl von Westfalenstoffe. Und was soll ich sagen – they got me hooked.

Im letzten Post zum MeMadeMittwoch habe ich mein petrolfarbenes Kleid gezeigt mit der Anmerkung, dass Petrol bisher in meinem Kleiderschrank nicht stattfand – hier scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen. Denn der „Full Moon Forest“ von Tula Pink hatte mich sofort am Haken. (Was aus dem niedlichen Tierchenstoff rechts im Bild geworden ist, zeige ich beim nächsten Mal)
Nun enthält er auch eine gute Portion Pink – eine Farbe, zu der ich ein besonderes Verhältnis pflege, aber eben doch auch Lindgrün, Grasgrün, Petrol… alles Farben, mit denen ich mich bisher nicht sehr intensiv auseinander gesetzt habe. Trotzdem oder gerade deswegen war ich sofort in Flammen.
Der Stoff ist übrigens eine tolle Qualität: Glatt, weich, dennoch nicht empfindlich und knitterarm. In der Anfassqualität ist er denen von Gütermann, die es ja leider nicht mehr gibt, sehr ähnlich. Leider liegt er nur 1,10 m breit. So kamen 3 m ins Körbchen.
Der Schnitt zum Stoff: Pirkko Pants
Denn ess war mir sofort klar, was daraus werden sollte. Eine Nähfreundin hatte mir neulich einen ähnlich knalligen Stoff gezeigt, aus der sie eine Palazzohose nähen wollte: Genau so etwas wollte ich auch!
Da ich zu denjenigen gehöre, die gut erprobte Schnittmuster gerne mehrfach nähen, lag auch der Schnitt auf der Hand. Die Pirkko Pants von Rosa P. Den Schnitt in seiner weiten Version habe ich schon zwei Mal genäht:


Beide Pirkkos stammen aus 2021. Die linke ist aus etwas festerem Baumwollstoff mit einigem Stand, die rechte aus einem leichten Leinen-Baumwollgemisch. Durch die Extraweite im vorderen Bein fällt die Hose wie ein Rock und ist superbequem!
Überlegungen beim Zuschnitt

Der Schnitt bietet noch eine schmälere Variante ohne Kellerfalte vorn. Diese Version hatte ich nun im Visier für meinen Stoff. Da das Muster eine Richtung hat, habe ich bewusst mehr gekauft, denn ich wollte nicht Gefahr laufen, dass aus meiner Traumhose mangels Stoff doch nichts werden würde.
Tatsächlich hätte ich die weite Version auch knapp aus der verfügbaren Stoffbreite herausbekommen. Auf dem Foto links ist das vordere Bein ohne die Mehrweite zu sehen. Das Schnittteil für das hintere Bein passt tatsächlich in meiner Größe gerade so eben auf den doppelt gelegten Stoff.
Beim Zuschnitt habe ich mir richtig Mühe gegeben: Anstatt wie üblich im Bruch zuzuschneiden, habe ich jeweils erst ein Beinteil zugeschnitten und es dann umgekehrt auf den Stoff gelegt. So konnte ich zumindest sicherstellen, dass die Tiere jeweils auf einer Ebene auf den Hosenbeinen auftauchen, damit es nicht ganz so wild wird. Aufgrund der Stoffbreite und der Breite der Schnittteile hat es leider nicht geklappt, das Stoffmotiv gespiegelt unterzubringen.
Die Hosentaschen und den Bundstreifen habe ich dann so zugeschnitten, dass ich möglichst wenig Verschnitt übrig behalte. Tatsächlich wäre ich doch mit nur 2.5 m ausgekommen – aber: Haben ist besser als brauchen. Ich hätte mir die Krätze geärgert, wenn ich am Ende hätte stückeln müssen oder tatsächlich zu wenig Stoff gekauft hätte. Nun habe ich noch ein schönes Stück übrig, das noch für eine Tasche oder anderen Kleinkram ausreicht.
Pirkko Pants: Ein Nachmittagsprojekt
Tatsächlich ist es mir noch nie passiert, dass ich heute einen Stoff gekauft habe, den ich morgen gleich vernäht habe. So war es hier, ich war so unfassbar angetan von diesem tollen Stöffchen, dass ich gleich am nächsten Tag zugeschnitten und genäht habe.
Nun ist die Pirkko Pants auch wirklich ein anspruchsloses Projekt: Taschenbeutel nähen, Seitennähte schließen, Innenbeinnähte schließen, Rechts auf rechts Hosenbeine ineinanderstecken und Schrittnaht schließen, Bundstreifen dran, Gummizug rein, Beine säumen: Zack! Fertig ist die Hose. Ein Sonntagnachmittag reichte aus.


OK, ich gebe zu: Hinten ist die Mühe, die ich mir beim Zuschnitt gegeben habe, doch besser zu sehen als vorne…
Pirkko Pants kombiniert
Ganz häufig sehe ich inzwischen in meinen Feeds umfangreiche „Style-Guides“, bei denen Frauen aufwändig zeigen, wie sie ein Kleidungsstück mit immer wieder neuen anderen Klamotten und Accessoires kombinieren und so vielfältige Styles entstehen. Das ist meine Sache eigentlich nicht. Aufgrund der erwähnten „Petrol-Schwäche“ in meiner Garderobe stellte ich mir allerdings die Frage, was aus meinem umfangreichen Klamottenhaufen denn nun zu dieser Hose passen könnte.
Und es stellte sich heraus: Eine Menge! Hier also die Galerie der Kombinationen:


Hier zunächst zwei sommerliche Versionen:


Links mit dem – petrolfarbenen! – Sylvan Tee, rechts mit einem „Hint of Summer„, gestrickt in 2017 und immer noch sehr geliebt.
Und noch zwei Versionen für etwas kühlere Tage:


Links mit meiner neuen Schnieken Wiebke in pink, rechts mit einem gekauften Mantel von Deerberg.
Und zu allem Überfluss gibt es auch noch zwei Paar passende Schuhe in meinem nicht kleinen Fundus:

Auch verlinkt zu – Handmade Monday – Ein kleiner Blog – Creativsalat – Lieblingsstücke – Du für Dich am Donnerstag
Wahnsinn, liebe Sandra!
die Hose steht dir richtig gut und (wen wundert es) in Kombi mit dem Petrol Shirt und dem pinken Jacket bist du für alle Eventualitäten gerüstet 💕