Stricken in Runden Teil 3: Mützen stricken
Wir stricken weiter in der Runde: Heute geht es ums Mützen stricken und die passenden Techniken und verschiedenen Nadeln, die man dazu verwenden kann.
Im Vergleich zu Handschuhen oder Ärmeln hat man bei Mützen – zumindest für Erwachsenenköpfe – einen größeren Durchmesser zu bewältigen.
So habe ich folgende „Konkurrenten“ ins Rennen geschickt:
- Nadelspiele mit 5 Nadeln aus Bambus und Metall
- lange Rundnadeln mit Metallspitzen für die Magic Loop-Technik
- kurze Rundnadel mit Metallspitzen
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Mützen stricken mit dem Nadelspiel
Mein erstes Mützenprojekt „Warme Ohren“ habe ich mangels Alternativen und auch, weil ich es nicht anders wusste, mit dem Nadelspiel gestrickt. Und weil das so gut klappte, folgten einige weitere nach gleicher Technik.

Ich finde, es klappt hervorragend, sofern dickes Garn im Einsatz ist und daher nicht so viele Maschen auf der Nadel sind. Bei der Mütze auf dem Foto oben sind es 12 Maschen pro Nadel, und hier sind mir – trotz der Kombination rauhes Garn und Bambusnadeln – immer gern Maschen am Ende der Nadel weggerutscht.
Zwischenzeitlich habe ich Metallnadeln lieben gelernt, mit deren spitzeren Spitzen ich ein schöneres Maschenbild erreiche.

Bei meinem aktuellen Mützenprojekt, der Katzenmütze nach Motiven aus dem Buch „The Doodle Knit Directory“ habe ich das Bündchen mit dem Nadelspiel gestrickt, diesmal auf Metallnadeln Knit Pro Zing mit 20 cm Länge (*).
Für das Bündchen hat das hervorragend geklappt, obwohl stattliche 24 Maschen auf der Nadel lagen.
Sobald das Muster im glatt rechten Teil losging, wurde das Stricken allerdings anstrengend: Ständig rutschen die Maschen am Nadelende ab, und ständig wunderte ich mich, wieso das Muster nicht passen wollte.
Das muss doch besser gehen!
Mützen stricken auf der Rundnadel

Also bin ich auf die Magic-Loop-Technik, gestrickt mit der Rundstricknadel und einem langen Seil, umgestiegen. (Wie die funktioniert, erkläre ich in diesem Post)
Mit 80 cm Seillänge und spitzen Metallspitzen nahm das Projekt dann einen sehr schnellen Fortschritt.
Ein Pluspunkt für den Magic Loop ist insbesondere bei Einstrickmustern wie diesem hier, dass man nur mit zwei Nadeln hantiert. Beim Stricken mit zwei Fäden und Zählen für das Einstrickmuster ist das um einiges einfacher als das Hantieren mit dem Nadelspiel. Auch wenn man beim Magic Loop häufig am Seil ziehen muss.
Auch bei Projekten, die von oben gestrickt werden, läuft es mit Magic Loop sehr gut: Bei meiner Early Morning Mütze bleiben alle Maschen und auch die Maschenmarkierer auf der Nadel, und zum Schluss ist sogar die Nadel lang genug für eine Anprobe. Dies ist ohnehin das unschlagbare Argument für den Magic Loop: Die Möglichkeit, das Projekt „unterwegs“ anzuprobieren. Egal, ob Pullover oder Mütze, einzig das Seil der Rundnadel muss lang genug sein.

Mit wachsendem Umfang der Mütze entfällt beim Magic Loop das ewige Ziehen am Seil beim Nadelwechsel fast ganz, da sich das Gestrickte auf den Umfang der Nadel dehnen lässt. Und so komme ich zu meinem dritten Nadelteset:
Mütze stricken mit der kurzen Rundnadel
Da ich ja weniger Wolle kaufen will, habe ich mir von meinem letzten Streifzug bei Mylys in Hamburg ein 40 cm Rundnadelseil und 10cm Nadelspitzen von Knitpro zugelegt. Das ergibt eine kurze Rundnadel, die genau den Umfang einer Mütze ergibt. Die Nadelspitzen müssen so kurz sein, damit man mit dem kurzen Seil stricken kann – und so strickt es sich ganz gemütlich Masche für Masche immer rundherum.
Diese Technik ist für dieses Colourwork-Projekt mein Favorit: Einfach nur stricken mit zwei Fäden. Kein Ziehen am Seil. Kein Nadelwechsel. Und auch keine Treppchenbildung beim Rundenbeginn. Perfekt!

Allerdings kommt auch dieser Traum zu einem Ende: Denn wenn die Abnahmen für die Mützenkrone gestrickt werden, wird der Durchmesser irgendwann zu klein, und man muss wieder wechseln auf eine andere Technik, um die kurzen Runden bewältigen zu können.
Nadelspiel oder Rundstricknadel?
Anders als beim Stricken von Ärmeln habe ich beim Mützenstricken keinen eindeutigen Favoriten. Denn je nach Dicke des Garns, dem zu strickenden Umfang und der Frage, ob die Mütze von oben oder von unten gestrickt wird, funktioniert für mich entweder die eine oder die andere Technik besser.
Bei sehr dickem Garn (ab Nadelstärke 5 aufwärts) ist für mich das Nadelspiel der Gewinner. Wenige Maschen pro Nadel, nichts rutscht herunter – für mich perfekt! Weiterer Vorteil ist, dass wechselnde Durchmesser mit dem Nadelspiel gestrickt werden können: Top-Down oder Bottom-Up ist kein Problem.
Bei leichteren Mützen aus dünnerem Garn (speziell für Stärken 2.5 – 3.5) hat das Nadelspiel für mich versagt, und der Magic Loop gewinnt. Auch hier punktet die Tatsache, dass er sich auch für die Krone mit dem kleineren Durchmesser problemlos eignet.
Die kurze Rundnadel ist der Gewinner für Mützenprojekte mit aufwändigeren Mustern, wie zum Beispiel die Einstrickmuster der Katzenmütze. Diese lassen sich mit dieser Technik am besten stricken, da man einfach immer weiter in der Runde strickt und sich dabei auf das Sortieren der Fäden und das Muster konzentrieren kann. Bei der Mützenkrone versagt die kurze Rundnadel allerdings leider. Eventuell muss man auch neue Nadelspitzen kaufen, denn die 12cm-Spitzen meines Standard-Nadelsets sind zu lang in Verbindung mit dem kürzesten Seil des Sets.
Bambus, Holz oder Metall?
Über die Wahl des richtigen Materials habe ich in der ersten Folge dieser Blogserie bereits einiges geschrieben.
Das ist einerseits natürlich Geschmackssache. Einige lieben Holz, andere Holz mit Metallspitzen. Ich habe allerdings festgestellt, dass nicht jedes Garn mit jeder Nadel harmoniert. Für mich habe ich die Formel „glitschiges Garn – rauhe Nadel // robustes Garn – glatte Nadel“ entwickelt. Dieser Erfahrungswert ist allerdings über viele Maschen in vielen Jahren entstanden. Inzwischen schlägt das Pendel wieder stärker in Richtung Metallnadeln aus, da es hier inzwischen viele Modelle mit richtig spitzen Spitzen gibt. Wer also die Möglichkeit hat, verschiedene Nadeln auszuprobieren, sollte das unbedingt tun.
Hier geht es übrigens zu den bisherigen Folgen der Blogserie:
Verlinkt zu Creativsalat – Lieblingsstücke – Ein kleiner Blog –Linkparty Stricken & Häkeln – Stricklust